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Trinitas: Trinitas (Review)

Artist:

Trinitas

Trinitas: Trinitas
Album:

Trinitas

Medium: CD/10"Vinyl
Stil:

Black Metal

Label: War Anthem Records
Spieldauer: 17:42
Erschienen: 06.12.2019
Website: [Link]

Verhext, das klingt doch, als ob Bewitched, Diabolical Masquerade und Dark Fortress vor einem Vierteljahrhundert in klirrend kalter Nacht einen Bastardsohn auf die Menschheit losgelassen hätten? "As The Gallows Whisper", der dritte Song auf der kürzlich veröffentlichten TRINITAS-EP legt diesen Verdacht jedenfalls mit räudigem Nachdruck nahe: Diese Klänge sollen weder Hinz noch Kunz gefallen, sondern allenfalls jenen Fanatikern, die - so ist es auf der Vinylhülle zu lesen - Black Metal mit Haut und Haaren leben und sein (für viele wohl diffuses) "mehr als nur Musik" ähnlich traditionell wie die langsam Ergrauenden interpretieren.

Während Black Metal in den vergangenen knapp 30 Jahren nach dem Anrollen der zweiten Welle in nahezu jeglicher Hinsicht unter die Räder - von kommerzieller Ausschlachtung, politischer Vereinnahmung, massenmedialer Verkitschung und Verniedlichung - kam, lassen es einige mittelalte Herrschaften von alledem scheinbar unbeeindruckt immer noch krachen, als säßen ihnen dieselben Plagegeister im Nacken wie einst in den Neunzigern. Ignorant, engstirnig oder schlicht konsequent? Dem deutsch-schwedischen Trio TRINITAS dürften solcherlei Gedankenspiele am borstigen Hintern vorbeigehen, und an ihrer Marschrichtung lassen sie musikalisch wie optisch keine Zweifel: Die EP hätte damals genau so (zum Beispiel) bei Idiots Records im Laden neben der neuesten Ausgabe vom Soluzen-Fanzine stehen und - vom entsprechenden Fachverkäufer - ans jugendlich misanthropische Herz gelegt werden können. Das Logo von Szpajdel thront über einem Stich von Doré, umgeben von nichts als Schwärze, und diese Beharrlichkeit spiegelt sich im ("Olde English") Schriftsatz wie in den Photos sowie den gedruckten (!) Staubkörnern auf dem Innersleeve, und solche Musik schreit natürlich nach klassischen Tonträger-Formaten, in diesem Fall einem 10" Vinyl (in schwarz und rot erhältlich) sowie einer CD. So bekannt, so beliebig?
Im Gegensatz zu neuen Bands, die eben jenen Stil möglichst originalgetreu wiederbeleben wollen, wie z.B. die hier unlängst rezensierten Grabunhold, gehen Trommler Tormentor, Gitarrist Vargher und Sänger Azathoth mit überlegener Souveränität zum Angriff über, auch wenn sie ihre Aufnahmen je einzeln in verschiedenen Studios durchgeführt haben. Alte Hasen eben, doch mit offenbar nach wie vor ungezügeltem Drang, die Musikwelt mit ihren finsteren Ausdünstungen zu verpesten. "Graves Of The Nephilim" schändet die Ruhe im gelassenen Tempo, dafür mit diabolischem Groove und jenem markantem Gesang, der seinerzeit Dark Fortress das Abgründige verlieh, während z.B. die Snare Drum einfach nur fies klingt und zu einem "verrottetetem" Gesamteindruck beiträgt. Der "Nihilist" auf der B-Seite zieht das Tempo eher unmerklich an, während Azathoth seinen Groll hinausspeit - die Nummer könnte wohl auch "Misanthrope" heißen...? Das eingangs erwähnte "As The Gallows Whisper" markiert keineswegs den Kniefall vor Candlemass, sondern nimmt noch am Ehesten die Witterung auf, welche düsteren Pfade Blakkheim einst abseits von Katatonia beschritt. Die atmosphärisch authentische Zeitreise währt nur drei Songs, ehe der zuletzt besungene "timeless throne" auch schon wieder verwaist. Ob sich die drei Haudegen aufraffen, ein Album einzuspielen und dann das Tempo zu variieren, bleibt vorerst wohl ein Geheimnis der Schwarzalben.

FAZIT: Black Metal, der hält, was er verspricht - hailing the old spirits of the Nineties.

Thor Joakimsson (Info) (Review 4746x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Graves Of The Nephilim
  • Nihilist
  • As The Gallows Whisper

Besetzung:

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