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The Young Gods: Data Mirage Tangram (Review)

Artist:

The Young Gods

The Young Gods: Data Mirage Tangram
Album:

Data Mirage Tangram

Medium: CD/Download
Stil:

Industrial / Avantgarde

Label: Two Gentlemen / Rough Trade
Spieldauer: 53:23
Erschienen: 22.02.2019
Website: -

Mit Unterbrechungen sind THE YOUNG GODS tatsächlich schon seit über drei Jahrzehnten im Geschäft … und immer noch für zumindest im kleinen Rahmen umstürzlerische Musik gut, wie ihr neues Album beweist. Die Franko-Schweizer platzierten das provinzielle Milieu südlich der Alpen in der ersten Hälfte der 1980er auf der Weltkarte der Avantgarde-Szene und zaubern mit dem Sound, denn sie seinerzeit etablieren, auch heute noch spannende Songs, die sich stilistisch nicht ohne weiteres kategorisieren lassen.

Franz Treichler und Co. "nur" als Industrial-Pioniere wahrzunehmen ist nicht erst jetzt zu kurz gegriffen, denn wenn sie in jüngerer Zeit eines charakterisiert hat, dann Unberechenbarkeit auf allen Ebenen. Diese spiegelt sich aktuell bereits in einem schleicherischen Duktus wider, mit dem die Gruppe "Data Mirage Tangram" einläutet. 'Entre En Matière' wirkt wie ein zu langes, finster verheißungsvolles Intro, trägt aber bereits jene Ethno-Züge (höre die entrückten Gitarrenmelodien), für die das Kerntrio mit der Zeit als Kulturvermittler berüchtigt wurde.

'Tear Up The Red Sky' rockt dann nach einiger Verzögerung amtlich, auch wenn die Band zwischendurch wiederholt zurück in einen einnehmenden Schwebezustand verfällt. 'Figure Sans Nom' verbindet daraufhin nahezu klassischen Trip Hop mit Klampfen-Power, bevor man 'Moon Above' als Achse der drei vorangegangenen und nachfolgenden Tracks im Sinne eines perkussiv noisigen Zwischenspiels verstehen soll.

'All My Skin Standing' behält diesen rhythmischen Fokus über elf Minuten lang bei, indem es technoid und ohne offensichtliche Bewegung vor sich hin tuckert. Einzig ein paar fette Riffs rütteln auf; härter wird die Scheibe später weder im tanzbaren 'You Gave Me A Name' noch während des reinen Ambient-Abschlusses 'Everythem'

In seiner Gesamtheit ähnelt der Longplayer einem Soundtrack, doch wem das klischeehaft vorkommt, der wisse, dass es im Fall von THE YOUNG GODS tatsächlich die Mischung macht: New Age, Proto-Techno Dance Rock und Art Pop verschmelzen hier zu einem ziemlich beispiellosen Hörerlebnis.

FAZIT: THE YOUNG GODS 2019 - nach wie vor ein Garant für elektronisch verbrämten Rock, der immer leicht gegen den Strich gebürstet ist.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3474x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Entre en matière
  • Tear Up The Red Sky
  • Figure sans nom
  • Moon Above
  • All My Skin Standing
  • You Gave Me A Name
  • Everythem

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 27.02.2019

User-Wertung:
13 Punkte

Ich möchte mich dem Kommentar und der Bewertung absolut anschließen, besonders den letzten Absatz und das Fazit, sehe nur den Wert und die Qualität des selbst produzierten neuen Albums etwas höher. Die Young Gods haben einige Zeit gebraucht und die Rückumkehr von Alain Monod zu Cesare Pizzi zu bewerkstelligen, die Konzerte der vergangenen Jahre beinhalteten außer letzthin zwei bis drei der neuen Stücke fast ausschließlich Material der ersten beiden Alben. Sehr interessant (für mich) nun die durchgängige Rückkehr der 'besten Gitarrenband der Welt ohne Gitarren' zu genau jenem Instrument, das Franz Treichler auch ganz hervorragend einzusetzen weiß. Die Young Gods haben sich über die gut dreißig Jahre mehrfach neu erfunden, so auch hier. Ich finde das Ergebnis bemerkenswert gut. Das aus meiner Sicht am ehesten vergleichbare Album ist 'Second Nature'.
Nicolas
gepostet am: 29.04.2019

User-Wertung:
15 Punkte

Bin 3 oder 4 Jahre jünger als die der Durchschnitt der "Young Gods", habe sie in den letzten 30 Jahren 5 mal oder öfter gesehen und war jedes mal begeistert. Das Konzert am Ostersamstag in Basel hat mich schlicht weggefegt - obwohl ich im Gegensatz zu früher das Album noch nicht im voraus gehört habe. So - genau so - muss Musik sein. All my skin standing! Immer wieder.
Andreas [musikreviews.de]
gepostet am: 17.06.2020

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