Partner
Services
Statistiken
Wir
Robert Ellis: Texas Piano Man (Review)
Artist: | Robert Ellis |
|
Album: | Texas Piano Man |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana |
|
Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 41:35 | |
Erschienen: | 01.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Aus dem Loch einer kaputtgegangenen Liebesbeziehung, die ROBERT ELLIS mit seinem unbetitelten letzten Album verarbeitete, scheint der Texaner gestärkt (und mit schickem Anzug) herausgekommen zu sein, denn auf dem nun vorliegenden Nachfolger geht es ausgesprochen bunt zu, als habe der Schöpfer seine Lebensfreude wiedergefunden.
Nicht dass Ellis Musik, mit der er es nunmehr immerhin schon auf vier Studioproduktionen bringt, irgendwann einmal einseitig gewesen wäre, doch das Image des "Piano Man", der sich mit verbundenen Augen Honky-Tonk-Nummern im Stil von George Jones aus den Fingern schütteln kann, haftete ihm vom Start weg an. Paradoxerweise ist der Titel seines neuen Albums eine eigentlich klare Ansage, die jedoch durch die stilistische Bandbreite der enthaltenen Songs relativiert wird.
Wir reden schließlich über einen Mann, dessen Kompositionen von jeher durch die Region beeinflusst wurden, aus der er stammt, und Texas ist bekanntlich einer der weitläufigsten US-Bundesstaaten überhaupt mit dementsprechend vielfältiger Musikszene. Dass Ellis diese auf "Texas Piano Man" in relativ umfassenden Maß würdigt, macht die Scheibe gewissermaßen zu seinem ersten "kompletten" Album.
Der Künstler schlüpft in seinen neuen Songs in jeweils unterschiedliche Rollen, sodass ein akustisches Roadmovie mit allerlei exzentrischen Charakteren entstanden ist.
Nach der vergleichsweise grellen Eröffnung 'Fucking Crazy' scheint während des augenzwinkernden 'When You're Away' und in Bezug auf das südlich-sonnige 'Topo Chico' kein Wässerchen zu trüben zu sein - und wenn sich Ellis mit 'Nobody Smokes Anymore' selbstironisch über die Laster auslässt, die man nicht abstreifen kann, weshalb man womögich dazu stehen sollte, wird besonders deutlich, dass er mittels dieser musikalische Typenverkörperung einen Weg gefunden hat, um sich vom Ernst des Lebens zu entkoppeln.
Mit Abstand fällt die Auseinandersetzung mit der Realität letztlich auch leichter, und man braucht nicht mehr verbissen auf Glaubwürdigkeit zu pochen. Wer zwischen den Zeilen liest, erkennt sowieso, was authentisch ist.
FAZIT: "Texas Piano Man" ist eine farbenfrohe Sittenstudie des "Lone Star State" und zugleich ein Befreiungsschlag für ROBERT ELLIS. Indem er Land und Leben auf die leichte Schulter nimmt, stemmt er mitunter gar nicht so leicht erträgliche Wahrheiten universeller Art, die schließlich nicht nur Eingeborene nachvollziehen können, sondern Hörer auf der ganzen Welt … und das ist eine reife Leistung für jeden Americana-Vertreter.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fucking Crazy
- When You’re Away
- Nobody Smokes Anymore
- Passive Aggressive
- Father
- Let Me In
- Aren't We Supposed to Be in Love
- Lullaby
- He Made Me Do It
- Topo Chico
- Texas Piano Man (2019) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Mathias Diehl
gepostet am: 01.03.2019 User-Wertung: 12 Punkte |
Großartiges Album, dass mich immer an die 70s Großtaten von Elton John, Billy Joel oder sogar Ben Folds erinnert. Sein bestes Album. Sehr stark. |
Andreas
gepostet am: 15.06.2020 |
Sag ich auch, hat sich gut gehalten :) |