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Robben Ford & Bill Evans: The Sun Room (Review)
Artist: | Robben Ford & Bill Evans |
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Album: | The Sun Room |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Blues / Jazz / Rock |
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Label: | earMusic / Edel | |
Spieldauer: | 55:38 | |
Erschienen: | 26.07.2019 | |
Website: | - |
"Die Arbeit an dieser CD verlief reibungslos und war ein Vergnügen. Ich habe 26 Soloalben und zahllose weitere als Mitmusiker für andere aufgenommen, was man eine Leidenschaft meinerseits nennen kann. Manchmal ist es nicht so leicht, bis man dabei an einen Punkt gelangt, wo man sich wohlfühlt, doch das ging diesmal kinderleicht." So die Worte von Saxofonist und Jazz-Ikone Bill Evans, der auf "The Sun Room" einen kongenialen Schulterschluss mit Bluesgitarren-Altmeister Robben Ford begeht.
Das im Quartett mit Bassist James Genus und Schlagzeuger Keith Carlock eingespielte Album deckt ein breites stilistisches Spektrum ab, doch ein gemeinsamer Nenner ist die zugrunde liegende Stimmung: Lebensfreude, Heiterkeit und Zuversicht, alle dringend notwendig in turbulenten Zeiten wie der gegenwärtigen. Beispielhaft dafür stehen der elektrifizierter Mainstream-Bop des Openers 'Star Time', der auch gut ins Varieté gepasst hätte und mit Unisono-Passagen der beiden Leader glänzt, oder das minimalistisch beschwingte 'Big Mama', das sogar an John Scofields Geniestreich "Überjam" gemahnt.
'Strange Days' artet indes genauso wie das folgende Finale 'Bottle Opener' vorübergehend in eine Jam-Session aus, die beinahe fiebrig anmutet wie Jazz Rock in seiner Sturm-und-Drang-Phase. Dass der Vierer diesen Stoff weitgehend live im Studio einspielte, wird hier besonders offensichtlich. Nicht zu vergessen dahingehend: die gleichsam stark improvisatorische Note von 'Pixies'.
Hinzu kommen der feudale Shuffle 'Catch A Ride', bei dem Evans mit raunendem Tenor die Führung übernimmt, sowie 'Gold On My Shoulder' und 'Insomnia' als klassische Leisetreter-Pop-Nummern, wie Ford sie in den letzten Jahren wiederholt schrieb, zugeschnitten auf seinen Gesang und ein generelles Publikum. Als Farbtupfer hervorzuheben wären noch die mediterrane Vibes von 'Something In The Rose', wo Evans die höchsten Tonregister seines Instruments bemüht, aber genauso melodisch bleibt wie in allen anderen Tracks. Dies macht "The Sun Room" unbedingt auch zu einem Thema für mehr als reine Jazz- und Blues-Hörer.
FAZIT: Zwei Meister ihrer Zunft im Verbund garantieren Jazz und Blues vom Edelsten - Robben Ford und Bill Evans fackeln auf "The Sun Room" ein Feuerwerk aus massentauglichen Liedern im klassischen Sinn und Stegreif-Ausschweifungen ab, die ihre kompositorische und spielerische Klasse gleichermaßen untermauern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Star Time
- Catch A Ride
- Big Mama
- Gold On My Shoulder
- Pixies
- Something In The Rose
- Insomnia
- Strange Days
- Bottle Opener
- The Sun Room (2019) - 12/15 Punkten
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