Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Christian Fiesel & Jack Hertz: The Lighthouse (Review)

Artist:

Christian Fiesel & Jack Hertz

Christian Fiesel & Jack Hertz: The Lighthouse
Album:

The Lighthouse

Medium: CD/Download
Stil:

Electronica/Dark Ambient

Label: Aural Films
Spieldauer: CD1: 63:24/CD2: 53:23
Erschienen: 07.12.2018
Website: [Link]

Wer ein struppiges Rhythmusgeflecht zur Musikwahrnehmung braucht, sollte einen weiten Bogen um „The Lighthouse“ machen, der aktuellen Kollaboration der Elektronik-Musiker Christian Fiesel und Jack Hertz. Denn auf dem über hundertminütigen Doppelalbum finden sich Klanglandschaften, in denen perkussive Elemente nur eine marginale Rolle spielen. Fiesel und Hertz erzeugen berückend-atmosphärische Soundstrukturen, mal weiträumig, mal klaustrophobisch, abstrakt poetisch, dann wieder von fließender Schönheit. Tatsächlich mitunter den wandernden und wabernden Lichtstrahlen von Leuchttürmen ähnlich, die aber eher mythische Uferlandschaften und Meerengen beleuchten.

Kann man ganz passend Dark Ambient nennen, mit Bezügen zur frühen Berliner Schule (Richtung „Irrlicht“ und Cyborg“ von Klaus Schulze, aber moderner und klangstärker instrumentiert), die fröstelnde, monolithische Starre von „Mirage“ wird weitgehend ausgespart, stattdessen knarrt, zischt und säuselt es vor auf und abschwellenden Keyboard-Mellotron-Kaskaden. Nichts für ungeduldige Hörer, denn Innehalten und kontemplatives Kreiseln finden allemal statt.

Selten zirpt und zwieselt es etwas zu selbstvergessen und -verliebt („Pier To Faraway Places“), aber auch in solchen Momenten bleibt man dran kleben, allein weil einen das sanfte Mellotron im Hintergrund zuckerwattig umhegt. Musik, deren hypnotischem Sog man sich getrost hingeben kann, wenn man bereit ist, auf groß angelegte melodische Bögen zu verzichten. Fällt nicht schwer.

FAZIT: „The Lighthouse“ könnte gut als Art Chill-Out-Zone für nachtschwärmerische Steampunks herhalten. Zischelnder, angedeuteter Industrial-Sound trifft auf sich fast lauschig entwickelnde Klangbögen, das ist mehr sachtes Dröhnen mit zahlreichen Applikationen als Drones, so sperrig wie gefühlvoll und nicht annähernd in Gefahr zu einlullendem New Age-Geplänkel zu werden. Unbehagen und Behaglichkeit liegen dicht beieinander, eine Art fiktiver Soundtrack, der Spannung aus seiner Atmosphäre zieht und nicht aus einer möglichen dramatischen Entwicklung. Ist im Flow, unterbrochen von kleinen Strudeln.

Jochen König (Info) (Review 4406x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Disc 1:
  • Birds Nest at the Coastline
  • Forever Beach
  • Frozen Coast
  • Giant Lens
  • Heaven's Slide
  • Disc 2:
  • Inlet Bay
  • Outer Banks
  • Pier to Faraway Places
  • Surf
  • The Lighthouse

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!