Partner
Services
Statistiken
Wir
Riot Grrrl Sessions: The 1st Sessions (Review)
Artist: | Riot Grrrl Sessions |
|
Album: | The 1st Sessions |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie Rock |
|
Label: | GMR / Soulfood | |
Spieldauer: | 34:50 | |
Erschienen: | 23.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Riot Grrrl Sessions sind ein Projekt mit künstlerischen und gesellschaftlichen Ambitionen über die Musik hinaus, die in seinem Rahmen ensteht. Im September 2017 fanden im schwedischen Stockholm fast 20 Mitgliederinnen von Rock- und Punk-Bands zusammen, um dieses erste Album unter einen Namen zu schreiben, der so geschichtsträchtig wie passend ist.
Mit "The 1st Sessions" möchte das Ensemble um Canan Rosén (Twin Pigs, Tiger Bell) auf die Leistung der Frau und ihren Status im Musikgeschäft aufmerksam machen. Die Songs entstanden innerhalb nur einer Woche nach bester DIY-Art (modern: via Crowdfunding), und selbst um die Peripherie (Tontechnik, Artwork etc.) kümmerten sich weibliche Protagonisten, zu denen auch Transgender-Personen gehörten. Die Liste der zu hörenden Protagonistinnen liest sich unterdessen ziemlich undergroundig:
Gitarristin Klara Force und Schlagzeugerin Nicki Wicked von Crucified Barbara sowie The Heard sind neben Initiatorin Rosén mit an Bord, The Baboon Shows Frida, Agnes von Call Cat, die Solokünstlerin Kajsa Grytt, Tess und Madde Snake), Manuela von Pascal, Hanna von Saturnine, Heavy Tigers Maja und schließlich Katja von Drömfakulteten. Der Name geht selbstredend auf jene Bewegung im Nordwesten der USA zurück, die Gruppen wie Bratmobile oder Bikini Kill und schließlich auch L7 hervorbrachte. Musikalisch eint RIOT GRRRL SESSIONS logischerweise vieles mit den damaligen Vertreterinnen.
Das Material besticht durch einen erhöhten Hitfaktor in einem Spannungsfeld zwischen Midtempo-Hardrock und rotzigen Ausbrüchen. Das Sendungsbewusstsein der Macherinnen drückt sich in Spoken-Word-Passagen wie in 'What I Want' und Giftspritzen der Marke 'Fuck You' oder 'My Grrrls' aus. Den Pop verlieren RIOT GRRRL SESSIONS zu keiner Zeit aus den Augen, und wie vielfältig sie dabei aufspielen beeindruckt ebenso wie die unaufdringliche Art, die das Projekt an den Tag legt. Man kann sich die emanzipatorischen Ambitionen hinter alledem auch getrost wegdenken, doch mit hinzugezogen bieten die Texte defintiv einen Mehrwert.
Hervor stechen des weiteren 'Goodbye' als Keyboard-unterstützter Frühachtziger-Wave-Wiedergänger und der Quasi-Ramones-Tribut 'I'm Bored'.Görenhafte Chöre, mitsingbare Melodien, ein bisschen elektronischer Kitsch an den richtigen Stellen, fertig ist ein ernstes wie unterhaltsames Indie-Album mit für die Schöpferinnen einnehmendem Background.
FAZIT: Riot-Grrrl-Revival, experimentierfreudig und dennoch auf eingängige Songs ausgerichtet. Manche richtige Bands würden davon träumen, so stimmig und spannend zu musizieren, wie es diese Damen an nur einem Wochenende geschafft haben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Terror Grrrls
- What I Want
- Goodbye
- Unicorn
- Sand And Weak
- My Grrrls
- Death
- I Love To Love Myself
- I Was The Only Hell My Mother Raised
- I'm Bored
- Fuck You
- I Eat Boys Like You Breakfast
- The 1st Sessions (2018) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews