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Oliver Leicht Quartett: Jazzkeller Frankfurt Live (Review)
Artist: | Oliver Leicht Quartett |
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Album: | Jazzkeller Frankfurt Live |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Jazz / Orgel |
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Label: | Float | |
Spieldauer: | 55:53 | |
Erschienen: | 02.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Oliver Leicht ist ein Veteran der deutschen Jazz Szene und wirkte bereits in den 1980ern bei diversen renommierten Big Bands im Land (u.a. jener des Hessischen Rundfunks) mit, ehe er seine eigene Band Herrenrunde aus der Taufe hob und sich in unterschiedlichen Combo-Konstellationen austobte. Derzeit spielt der Rüsselsheimer in einem Quartett und versteht sich aufs Weiterführen der Genre-Tradition ohne Netz und doppelten Boden.
Will heißen: Momentaufnahmen wie auf "Jazzkeller Frankfurt Live", einem Album mit sich selbst erklärendem Titel. Im geschichtsträchtigen Ambiente jenes Clubs am Main schnitt der Vierer einen Tag vor Weihnachten 2017 sechs mehr oder weniger gängige Standards aus der US-amerikanischen Wiege des Stils mit (Cole Porters 'Love For Sale' ist eine Studio-Einspielung), deren Interpretation eine löbliche Frische aufweist, auch weil der Leader auf mitunter durchaus nicht alltägliche Arrangements zurückgegriffen hat.
Leicht beherrscht mehrere Instrumente, beschränkt sich in diesem Fall aber auf die Klarinette, für deren virtuose Beherrschung er auch in erster Linie bekannt ist. Seine langjährigen Sidemen - Hendrik Soll am Klavier, Kontrabassist Matthias Eichhorn und Drummer Jens Düppe - sorgen dafür, dass er sich uneingeschränkt entfalten kann, lassen sich aber andererseits nicht als bloße Zuarbeiter abkanzeln, sondern brillieren jeweils auch zu gegebenen Zeitpunkten. Diese erscheinen auf geradezu berechnende Art gewählt, was sich der Rezipient freilich nur einbildet, denn ungeachtet der stimmig wirkenden Dramatik des Sets von Anfang bis Ende wird Spontaneität hörbar großgeschrieben.
Der Großteil des Materials befindet sich schon seit mehreren Jahren in Leichts Repertoire, und dementsprechend frei kann er damit umgehen, ohne den Originalen Schande zu tun. Soll pendelt unterdessen traumwandlerisch sicher zwischen kraftvollem Akkordspiel und flinken Lead-Lines hin und her, während die Rhythmusgruppe flexibel groovt und passgenaue Solos einstreut. Klanggourmets und Freunde "haptischer" Musik dürfen sich übrigens an der auf 300 Exemplare limitierten Vinyl-Fassung des Albums erfreuen.
FAZIT: Zeitgemäße Tribute an u.a. Charlie Parker, Duke Ellington und Lester Young, dargeboten von einer blind aufeinander eingespielten Combo, die sich nicht mit sklavischer Nachahmung zufrieden gibt, sondern die Urheber ihres Repertoires durch Freude am Innovieren würdigt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bernie's Tune
- Four Brothers
- Love For Sale
- Segment
- Tickle Toe
- Sophisticated Lady
- Four Brothers (Alternate Take)
- Jazzkeller Frankfurt Live (2018) - 12/15 Punkten
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