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Mystery: Lies And Butterflies (Review)

Artist:

Mystery

Mystery: Lies And Butterflies
Album:

Lies And Butterflies

Medium: CD
Stil:

Melodischer Neoprog

Label: Unicorn Digital/Just For Kicks
Spieldauer: 64:09
Erschienen: 14.07.2018
Website: [Link]

Album Nummer 7 der fluffigen MYSTERY bringt uns also Lügen und Schmetterlinge. Im Bauch und als Auslöser von Chaos, als geflügelte Führer durch dunkle Tage, bunte Versprechen und das Wagen sehnsuchtsvoller Neuanfänge, während überall drumherum gelogen und betrogen wird. Sieht so aus, als hätten die Einhörner das Neoprog-Wunderland verlassen und gepflegte Seelenpein (oder Katzenjammer) hätte ihr Banner auf gebeugtes Haupt gepflanzt (diese Wendung ist geklaut bei Charles Baudelaire und Carlo Schmid). Sänger Jean Pageau, der auch Flöte und Keyboards (neben vier weiteren Kollegen, nur Drummer Jean-Sebastien Goyette lässt die Finger von den Tasten) spielt, ist nicht ganz so nah am Wasser gebaut wie MARILLIONs H, er ist eher ein nölender Beschwerdeführer. Das macht er gut, lamentiert gelegentlich etwas zu exzessiv.

Was die breite Keyboardphalanx andeutet, führt „Lies & Butterflies“ mit Bombast und Behagen aus: Es geht in die Vollen, satter Wohlklang mit dezenten Härten ist angesagt. Komplexität und Frickelei, um den Gott der gnadenlosen Breaks zu befriedigen, liegt nicht in MYSTERYs Arbeitsplatzbeschreibung und deren Umsetzung. Stattdessen bewegt sich die Band geschickt an der Grenze zwischen Prog der neoklassischen Art und großvolumigem Melodic Rock. So sind nicht nur GENESIS, PINK FLOYD und (schwächer) YES im Stammbaum zu finden, sondern auch STYX, JOURNEY und Artverwandte. Respekt, dass dieses Futter taugt, um Songs von einer Länge über fünfzehn Minuten zu nähren.

Die Gitarren jubilieren, ondulieren, schwelgen ausschweifend und ergänzen die butterweichen Keyboardkaskaden trefflich. Auch wenn die Akustische ausgepackt wird und der flugtaugliche Schmetterling ganz mit dem Staub im Wind verschmelzt („Chrysalis“). Doch bevor sich allzu samtener Balladenschmelz ausbreitet, wird die Elektrik wieder eingeschaltet und die Gitarren geben dem dahingleitenden Schmetterling Zunder. Dem gefällt’s, also breitet er seine Flügel aus und fliegt.

FAZIT: Wenig geheimnisvoll präsentieren MYSTERY, was sie am besten können: Melodischen Prog der ausladenden Art, der seine Zuhörer mit freundlicher Verbeugung abholt und in seine kräftigen Arme schmiegt. Wer das für eine gehobene Form der vertonten Langeweile hält, wird kein Widerwort hören, wer aber davon träumt, in mannshohen Seifenblasen zu tanzen, wird sich geborgen fühlen. Die kann schon was, die MYSTERY-Bande. Und davon gibt’s reichlich.

Jochen König (Info) (Review 5040x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Looking For Something Else
  • Come To Me
  • How Do You Feel?
  • Something To Believe In
  • Dare To Dream
  • Where Dreams Come Alive
  • Chrysalis

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Robert
gepostet am: 23.09.2018

User-Wertung:
13 Punkte

Mir gefällt das neue Album noch ein Tick besser als seine Vorgänger, da alle Stücke Volltreffer sind, aber Achtung: Kitschgefahr!!!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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