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Eurythmics: Revenge – 1986 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes (Review)

Artist:

Eurythmics

Eurythmics: Revenge – 1986 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes
Album:

Revenge – 1986 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes

Medium: LP+DL-Code
Stil:

Pop, Rock, New Wave, Sixties

Label: Sony Music Entertainment
Spieldauer: 44:22
Erschienen: 06.07.2018
Website: [Link]

Okay, manchmal muss man sich am Anfang einer Review wiederholen:
Es ist wieder so weit – der zweite Teil der Vinyl-Veröffentlichungsoffensive der EURYTHMICS-Alben, der mit den ersten drei LPs der Band im April dieses Jahres eröffnet wurde, wird mit den drei chronologisch folgenden Alben „Be Yourself Tonight“ (1985), „Revenge“ (1986) und „Savage“ (1987) fortgesetzt. Auch diese drei LPs wurden von den ursprünglichen Halbzoll-Bändern völlig neu remastert und sind als LP mit beiliegendem DL-Code oder in rein digitaler Version erhältlich.

DAVE STEWART, der sich für die Neubearbeitungen verantwortlich zeichnet, erklärt dazu: „In unseren Archiven liegen die Original-Halbzoll-Masterbänder mit einem phantastischen Sound. Die nahmen wir als Basis und nicht die digitalen Remasters, auf denen der Sound komprimiert wurde.“

Herausgekommen sind dabei drei weitere ausgezeichnet klingende Vinyl-Versionen der megaerfolgreichen, aber sich keinesfalls dem biederen Pop-Mainstream beugenden Alben der Jahre 1985 bis 1987.

„Revenge“ räumte 1986 nicht nur in Großbritannien mit Doppel-Platin ab, sondern erreichte auch in Amerika und Deutschland Gold-Status. Im Grunde konnten die EURYTHMICS nach ihren ersten vier so erfolgreichen Alben herausbringen, was sie wollten, sie waren regelrecht zum Erfolg verdammt, selbst wenn der sie nicht auf die Hitparaden-Spitzenplätze katapultierte. Doch diese Tatsache ließ sie – was man ihnen sehr hoch anrechnen muss – nicht selbstverliebt ein 0-8-15-Album mit den gleichen Trademarks wie die der letzten Alben auf den Markt werfen, sondern auch auf „Revenge“ war wieder Veränderung angesagt. Was sich natürlich nicht veränderte, war nach wie vor ihr Gespür für Melodien, die man nie vergisst. Selbst wenn die Arbeit an dem Album nur einen guten Monat dauerte, war das Ergebnis wieder bewundernswert. Ein echter Hit aber, der in irgendeinem Land die Spitzenposition erringen konnte, befand sich darauf nicht, auch wenn „Thorn In My Side“ gerade so auf Rang 5 der englischen Charts klettern konnte – die einzige Top-10-Position, welche ein Song dieses Albums zu verzeichnen hatte.

Allerdings war die Arbeit an diesem Album gerade für ANNIE LENNOX nicht leicht, denn während sie mit dem Songwriting und den Texten für „Revenge“ beschäftigt war, verstarb im April 1986 ihr Vater an Krebs, was dazu führte, dass Lennox ihm mit „Take Your Pain Away“ und „I Remember You“ gleich zwei Titel widmete.

Auch war die Arbeitsweise der beiden Musiker neu, denn im Gegensatz zu den vorangegangenen vier Alben, die sie allein im Studio einspielten, bezogen sie diesmal ihre Begleitband in die Studioarbeit mit ein und erzielten so einen erstmals ungewöhnlich geschlossen wirkenden Band-Sound, bei dem zusätzlich noch MICHAEL KAMEN für Orchesterarrangements sorgte.

So verschwanden hier wiederum die vordergründigen Synthie-Pop-Elemente zugunsten von retro-poppigen, an die Sechziger erinnernden Songs, wie der rockige Album-Opener „Missionary Man“ oder auch die ausgekoppelte Single „Thorn In My Side“, in der Lennox die Beziehung zu ihrem Ex-Ehemann Radha Raman aufgriff.

Warum allerdings die großartige Ballade „The Miracle Of Love“, welche die Album-A-Seite abschließt, es in England, Deutschland und der Schweiz noch nicht unter die Top-20 der Hitparade schaffte, ist mehr als rätselhaft, denn die EURYTHMICS glaubten fest daran, dass dieser Song der Höhepunkt ihres Albums sein würde (und es im Grunde unter dem Hit-Aspekt auch war).

Leider ist – im Gegensatz zur A-Seite – die B-Seite der LP nicht durchgängig überzeugend. Die beiden ihrem Vater gewidmeten Songs, von dem der das Album abschließende „I Remember You“ sogar mit einem Marsch-Rhythmus verblüfft, sind natürlich über jeden Verdacht erhaben. Die drei anderen Titel hinterlassen keine bleibende Wirkung oder im Falle der billigen, sich in den New-Wave-80ern-anbiedernden Pop-Nummer „A Little Of You“ sogar eine negative, über die man den Mantel des musikalischen Schweigens breiten sollte...

… wodurch man um dieses FAZIT nicht umhinkommt: Auch in der Presse bekam „Revenge“, das nun in ausgezeichneter „Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes-Qualität“ vorliegt, nicht wirklich gute Kritiken oder sogar echte Verrisse, die eine zu kommerzielle und oberflächliche, gänzlich ideenlose Ausrichtung des Albums attestierten. Das könnte man durchaus für die B-Seite – mit Ausnahme der beiden sehr emotionalen Gedenktitel für Lennox‘ während der Aufnahmen verstorbenen Vater – unterschreiben. Die A-Seite aber kann locker auch mit den vier vorherigen Alben mithalten. Insgesamt betrachtet aber ist „Revenge“ eins der schwächsten Alben im EURYTHMICS-LP-Katalog.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3941x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A (23:07):
  • Missionary Man (4:40)
  • Thorn In My Side (4:45)
  • When Tomorrow Comes (4:28)
  • The Last Time (4:10)
  • The Miracle Of Love (5:04)
  • Seite B (21:15):
  • Let‘s Go (4:08)
  • Take Your Pain Away (4:30)
  • A Little Of You (3:53)
  • In This Town (3:44)
  • I Remember You (5:00)

Besetzung:

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