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Royal Thunder: Wick (Review)
Artist: | Royal Thunder |
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Album: | Wick |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | Spinefarm / Universal | |
Spieldauer: | 54:37 | |
Erschienen: | 04.08.2017 | |
Website: | [Link] |
Kollege Dr. O. tut ROYAL THUNDER mit seiner Kritik auf diesen Seiten insofern Unrecht, als er das neue Album der Band abkanzelt, weil es seine Erwartungen nicht erfüllt. Das darf er zwar durchaus, doch die Schelte verhehlt, dass das Album eine notwendige Weiterentwicklung darstellt - denn mehr oder weniger deftigen Hardrock zu spielen und dabei als Band mit Sängerin wahrgenommen zu werden, ja dies vielleicht sogar zu forcieren, ist mittlerweile unzulässiger denn je, weil eine weibliche Stimme in diesem Kontext längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr darstellt.
Stattdessen wählen ROYAL THUNDER also einen ganzheitlichen Ansatz und berufen sich auf jene Musik, welche die Mitglieder selbst einst zu Instrumenten greifen ließ. Das ist selbstverständlich vor allem Kram mit verzerrten Stromgitarren gewesen, aber auch klassischer R'n'B bzw. Soul und nicht zuletzt Indie Rock, den man bei aller Schwammigkeit, die dieser Bezeichnung anhaftet, rasch auf "Wick" auszumachen glaubt.
Dessen ungeachtet hat die Gruppe jedoch einige ihrer bisher stärksten Stücke geschrieben, was hier keine Journalistenfloskel ist und sich anhand einiger haarsträubend emotionaler Momente auf "Wick" belegen lässt. Sängerin Mlny ist tief in sich gegangen und macht ihre unersprießlichen Lebenserfahrungen so weit greifbar, wie man es als Künstler wagen sollte, sich der Öffentlichkeit preiszugeben. Über den Seelenstriptease hinaus kann man sich aber auch hervorragend mit diesem Album unterhalten, denn wie gesagt: In puncto Songwriting befinden sich ROYAL THUNDER momentan auf ihrem Zenit.
Ferner klingen die Instrumentalisten - Achtung, noch eine Floskel - wie aus einem Guss respektive nach einer verschworenen Einheit, die man gern live erleben möchte. Die Höhepunkte auf "Wick" hören nach dem noch offensichtlich zurückblickenden 'April Showers' nicht auf - Titeltrack, 'Plans', 'Anchors', und, und und …
FAZIT: Mit "Wick" definieren sich ROYAL THUNDER bis zu einem gewissen Punkt neu, erscheinen glaubwürdiger denn je und legen zeitlose Rockmusik vor, deren Daseinsberechtigung sich eben nicht daraus ergibt, dass hier eine härtere Rockband mit einer Sängerin aufspielt. Darauf und auf sonst nichts setzen immer noch viele Mitbewerber, die Mlny Parsons und Co. hiermit endgültig hinter sich lassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr