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Roporose Kernel: Foreign Moons (Review)
Artist: | Roporose Kernel |
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Album: | Foreign Moons |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie |
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Label: | Yotanka / PIAS | |
Spieldauer: | 40:31 | |
Erschienen: | 29.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Was sich auf ihrem Debüt "Elephant Love" Knospen gleich andeutete, ist mit diesem Nachfolger zu voller Blüte gereift: Alternative Rock im Sinne der frühen 1990er mit überdeutlichem Popappeal ohne Anspruch auf großartige Eigenständigkeit, dafür jedoch von hoher kompositorischer Güte.
Die Band aus Vendôme um Sängerin Pauline und ihren trommelnden Bruder lässt sich ihr Handwerkszeug von Yuri Landmann fertigen, dem Stamm-Instrumentenbauer von niemand Geringeren als SONIC YOUTH, was bezüglich des Stils der Gruppe tief blickenlässt. Als eine französische bringt sie den freundlichen Charme ihres Heimatlandes mit, selbst wenn ruppig in die Saiten gelangt wird wie bei den US-amerikanischen Noise-Rock-Ikonen, und nach deren Songwriting riechen tatsächlich auch ROPOROSEs Songs, auch wenn sie nicht wie bloße Derivate anmuten.
Kopisten wären ohnehin nicht mit so viel Herzblut bei der Sache, wie man es dieser Band anhört. Glockig klingelnde Gitarren der unverzerrten Art, naiv monotone Synthesizer-Motive ('Holy Birds') und dazu eine zwanglos mädchenhafte Stimme - mehr brauchen ROPOROSE abgesehen von schmissig minimalistischen Beats nicht. Die Melodien werden häufig miteinander verzahnt, was das Album seiner kompakten Anlage zum Trotz zu einem Kandidaten fürs Hören unterm Kopfhörer macht.
Manche Parts, die ein Stück weit ausufern (im gegebenen Rahmen von durchschnittlich vier Minuten wohlgemerkt), wirken regelrecht krautig improvisiert, doch der rote Faden bleibt stets erkennbar. Die Tracks folgen hinsichtlich ihrer Stimmung und Dynamik einer recht logisch nachvollziehbaren Spannungskurve, und ebendies macht ein Album nach ganz klassischem Verständnis aus.
Unterdessen stemmen ROPOROSE bisweilen ein beachtenswertes Riff-Gewicht, ohne gleich in den Heavy Rock vorzustoßen. Dafür sind sie wie angedeutet zu nett, und zwar im besten Sinn.
FAZIT: Indie-Rock-Tradition in die Jetztzeit transferiert und nach allgemeingültigen Songwriting-Mustern gewoben - ROPOROSEs zweites Album ist eine gelungene Gratwanderung zwischen vorsätzlich sperrigem Genre-Stoff und Stücken, die in ihrer unverbindlichen Eindringlichkeit fast im Radio laufen könnten … wenn die Musikwelt auf breiter Ebene statt nur im Kleinen Geschmack hätte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Horses
- Holy Birds
- Guizmo
- Moon
- Faceless Man
- Skeletons
- None
- Transition
- Spouknit
- Barking in the Park
- Fishes Are Love
- Electric
- Foreign Moons (2017) - 10/15 Punkten
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