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Robin Foster: Empyrean (Review)
Artist: | Robin Foster |
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Album: | Empyrean |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Rock, Ambient, Electronics, atmosphärisch schwebende Klangwelten |
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Label: | Memnran/Neo | |
Spieldauer: | 39:17 | |
Erschienen: | 03.02.2017 | |
Website: | [Link] |
Nur damit es nicht zu Missverständnissen kommt – hier wird kein Album von einem M. FORSTER, dem deutschen Nerv-Singer/Songwriter, dessen letztes Album völlig zurecht von Laut.de als eine CD mit „bocklangweiligen Liedchen“ beschrieben wurde, sondern das von R. FOSTER – das R vor und nicht im FO(R)STER – besprochen. Und trotz all der namentlichen Ähnlichkeiten liegen zwischen den beiden Künstlern, dem Marketingstrategen und höchstens mittelklassigen deutschen Musiker Forster und dem britischen Komponisten, Songwriter und Multi-Instrumentalisten ROBIN FOSTER Welten. Denn der Brite hat‘s drauf, während der Deutsche von unserer schrecklich verpeilten deutschen Radio- und Fernseh-Kultur profitiert.
Die Musik von ROBIN FOSTER lässt sich mit einem cineastischen Klangwerk vergleichen, das voller Atmosphäre und Stimmungen die unterschiedlichsten Musik-Landschaften zwischen Himmel und Erde entstehen lässt. Elektronische Post-Rock-Elemente, die sich langsam aus ruhigen Gefilden bis hin zu bombastischen Rock-Monolithen erheben oder Filigran-Zerbrechliches, das sich am Ende in monströsen Sound-Gewittern entlädt. Das alles gibt es auf „Empyrean“ zu hören. Und es ist zugleich wieder unverkennbar, mit welchem Musik-Hintergrund das aktuelle 2017er-Foster-Album entstand.
Nicht nur dass Foster schon zahlreiche Soundtracks komponiert hat, besonders seine intensiv-innige Zusammenarbeit mit ARCHIVE, besonders dessen Sänger DAVE PEN, mit dem er vor gar nicht all zu langer Zeit WE ARE BODIES gründete und das gleichnamige Debüt-Album veröffentlichte, ist auf „Empyrean“ unüberhörbar. Auch wenn er dieses Mal wieder Solo-Pfade beschreitet, die Spuren die er dabei hinterlässt, sind gänzlich die gleichen und bewegen sich zwischen SIGUR RÓS und RADIOHEAD genauso wie zwischen den atmosphärischen, elektronisch verspielten TALK TALK und (um beim Film zu bleiben) DAVID LYNCH.
Fast eine hypnotische Wirkung vermitteln dabei einige Stücke, wie beispielsweise der das Album beendende, mit hintergründigen Stimmen-Samples und elektronischen Loops versehene Song „In Ghent“. Andere Titel wiederum, wie der das Album eröffnende „Hercules Climbs The White Mountain“ oder „Roma“ und das dreiminutige Intro von „The Hardest Party“ breiten vorm Hörer ganz offensichtlich die atmosphärisch schwebenden, skandinavischen Klangwelten – besonders isländischer Prägung – aus, die einen wie ein wunderschöner Herbsttag, der langsam seinem abendlichen Ende entgegenstrebt, gefangen nehmen.
Aber auch die Hit-affinen Foster-Freunde, bei denen neben all den instrumentalen Stücken auch Titel mit Gesang eine wichtige Rolle spielen, kommen bei „Everlast“ - gesungen von NDIDI O, die wohl auch auf dem Album-Cover abgebildet ist – und „The Hardest Party“ - gesungen von PAMELA HUTE – voll auf ihre Kosten. Bedauerlich ist im Grunde nur, dass nicht wenigstens noch ein Song auf dem Album ist, bei dem DAVE PEN den Gesang beisteuert, sodass wir auf „Empyrean“ ausschließlich mit weiblichem Gesang leben müssen.
„Electronic Weapons“ und „Argentina“ rocken dafür aber ordentlich, während „Empyrean“ und „Vauban“ eine fast düster-bedrohliche Stimmung verbreiten, die sich beim dem Album seinen Titel verleihenden Song in einer schönen, kristallklaren Melodie auflöst.
Last not least ist das Album auch für alle Klangleidenschaftler eine gelungene Sache, da die letzte Hand zum Mix- & Mastering wieder Jim Spencer und Franck Arkwright in den Abbey Road Studios angelegt haben.
FAZIT: Egal, ob ROBIN FOSTER solo sein „Empyrean“ oder mit Beteiligung von ARCHIVE-Musikern seine oder deren Alben mit einspielt, am Ende kommt wohl immer die gelungene Synthese aus elektronischen Ambient-Klängen mit skandinavischer Ortung und anglo-amerikanischen Post-Rock-Wällen heraus, die sich neben den ARCHIVE- auch in den RADIOHEAD-Gefilden verdammt wohl fühlen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hercules Climbs The Mountain
- Electronic Weapons
- Everlast (feat. Ndidi O)
- Roma
- Argentina
- Empyrean
- Vauban
- Man On Fire
- The Hardest Party (feat. Pamela Hute)
- In Ghent
- Bass - Robin Foster
- Gesang - Ndidi O, Pamela Hute
- Gitarre - Robin Foster
- Keys - Robin Foster
- Schlagzeug - Robin Foster
- Empyrean (2017) - 11/15 Punkten
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