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Roberto Frattini: Little Domestic Ghosts (Review)
Artist: | Roberto Frattini |
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Album: | Little Domestic Ghosts |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Blues |
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Label: | Edizioni Psych Up Melodies | |
Spieldauer: | 36:36 | |
Erschienen: | 04.08.2017 | |
Website: | [Link] |
Eigentlich ist ROBERTO FRATTINI Mitglied der italienischen Psych-Prog-Institution (nun ja, jedenfalls im Underground) SISTRA, die von jeher bei deren Kopf Fabrizio Di Vicino veröffentlicht. Auch als Solokünstler lässt er sich vom Label Psych Up unter die Arme greifen, und das ergibt Sinn, weil er sich stilistisch in erwartbar ähnlichen Bahnen bewegt wie mit der vollzähligen Formation.
Auf "Little Domestic Ghosts", seinem zweiten Album im Alleingang, ist er abgesehen von sporadisch auftretenden Gästen (u.a. am Bass) der alleinige Akteur und glänzt als Multi-Instrumentalist wie launig nölender Sänger. Letzteres passt insofern gut, als sich Frattini teils akustischem Blues US-amerikanischer Provenienz verschrieben hat und diesen Stil authentisch durchzieht, ohne dass man ihm seine europäische Herkunft anhören würde.
Man darf das albern finden, dem Künstler aber gewiss nicht vorwerfen, seine Sache nicht richtig zu machen, denn abgesehen davon, dass sich die gebotenen Stücke durch solides Handwerk auszeichnen, stimmt auch das kompositorische Fundament. Roberto arbeitete für dieses Album relativ minimalistische Ideen zu klassischen Songs aus, die in fast immer weniger als vier Minuten alles sagen, was es auszudrücken gibt.
Und das sind vorwiegend Stimmungen, wobei Frattini mal mehr, mal weniger abstrakt zu Werke geht. Ist ersteres der Fall, wirkt die Chose sozusagen wie "Post Blues", weil sich der Schöpfer der Klangfarben und Strukturen des Genres bedient, sie aber mit rhythmischen Loops unterlegt und wie im Fall von 'Hard Times Killing Floor' in eine recht kühle Produktion bettet.
Hinzu kommen entrückt psychedelisches Klimpern mit dann doch mediterranem Flair ('Carless Love'), zu Ton gewordene und tief dröhnende Western wie 'Dark Was The Night Cold Was The Ground' sowie kurze Lagerfeuer-Balladen der heiteren Sorte ('Meat Shakin' Woman'), aber der in sich geschlossene Eindruck, den die ersten Stücke erwecken, bleibt trotzdem bis zum Ende erhalten.
FAZIT: "Little Domestic Ghosts" lädt unter dem Idiom Blues (im weitesten Sinn) zum Lauschen von ROBERTO FRATTINIs Geschichten ein, die er mit bunten Stilblüten aufhübscht, ohne den "blauen" Kontext zu verlassen. Dabei meidet der Italiener praktisch alle Klischees bis auf eines - das schrulliger und mit Wandergitarre bewaffneter Einsiedler, doch dies ist in seinem Fall überhaupt nicht schlimm bzw. trifft vielleicht sogar zu.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rattlesnake Blues
- Hard Times Killing Floor
- Carless Love
- Devil Got My Woman
- Dark Was The Night Cold Was The Ground
- Black Snake Moan
- Hounted House Blues
- Roll And Tumble
- Good Gin Blues
- Meat Shakin' Woman
- Fratt
- Little Domestic Ghosts (2017) - 11/15 Punkten
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