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Kiev Stingl: Ich wünsch den Deutschen alles Gute (1981) – Remastered Edition (Review)

Artist:

Kiev Stingl

Kiev Stingl: Ich wünsch den Deutschen alles Gute (1981) – Remastered Edition
Album:

Ich wünsch den Deutschen alles Gute (1981) – Remastered Edition

Medium: CD
Stil:

Deutscher Beat-Poeten-Rock

Label: Sireena Records/Broken Silence
Spieldauer: 41:20
Erschienen: 29.09.2017
Website: [Link]

„Kiev Stingl war bei uns der absolute Gott!“
(Flake – Keyboarder von RAMMSTEIN)

„Verdammte Scheiße, wie viel Ironie darf eigentlich hinter einem Album-Titel stecken!?!?“ - das ist die erste Frage, die einen anspringt, nachdem man das Album „Ich wünsch den Deutschen alles Gute“ von KIEV STINGL einmal durchgehört hat.

Nun denn, da aller guten und im Falle von KIEV STINGL auch mysteriös-geheimnisvollen und extrem provokanten Dinge drei sind, wären wir auch schon bei der Neuauflage Nummer 3 aus dem Hause Sireena Records des Underground-Poeten und -Musikers KIEV STINGL „Ich wünsche den Deutschen alles Gute“. Ein Titel, der natürlich aus Stingl-Sicht an Zynismus kaum zu übertreffen ist, außer er hätte ihn vielleicht noch schärfer mit „Ich wünsche dem deutschen Volk alles Gute“ gewählt.

Ach ja, wenn‘s um diesen Stingl-Schlingel geht, dann ist man vor der einen oder anderen Überraschung nicht gefeit, so wie im Falle dieser Review, bei der der Kritiker jedenfalls glaubte, auch zur dritten remasterten Stingl-Scheibe eine überzeugende Einleitung gefunden zu haben, da fällt ihm doch der aktuelle Rolling Stone in die Hand, in der ein kurzes Interview mit dem „Tastenficker“-Buchautoren und RAMMSTEIN-Keyboarder FLAKE zu finden ist, in dem er auch darüber spricht, wie sich RAMMSTEIN aus FEELING B heraus gründete und damals die Musikauswahl noch arg begrenzt war, wobei der alles entscheidende und einen KIEV STINGL in unendliche Höhen hebende Satz fällt: „KIEV STINGL war bei uns der absolute Gott!“

Sollte ich den Satz vielleicht gleich als Zitat an den Anfang der Review stellen?
Aber klar doch, darum kann man hier nur noch lesen, wie es dazu kam.

Auch wenn sich an KIEV STINGL die Geister des angeblich guten Musik- und Text-Geschmacks scheiden, so ist dieser singende Underground-Poet ein Unikum der deutschen Musikgeschichte, der im Indie-Bereich auf jeden Fall Legendenstatus genießt und verdient. Einen besonders starken Anteil haben daran seine provokanten Texte, die er bei „Ich wünsch den Deutschen alles Gute“ echt auf die Spitze treibt.

Auch ist ACHIM REICHEL wieder als Produzent zurück und greift bei „einsam WEISS boys“ gleich mit zur Gitarre. Manchmal würde man nur zu gerne wissen, welche Gedanken Reichel beim Produzieren dieses Albums durch den Kopf gingen.

Das dritte Stingl-Album aus dem Jahr 1981 ist zugleich auch musikalisch sein experimentellstes und weckt deutliche Erinnerungen an die EINSTÜRZENDEn NEUBAUTEN, mit denen Stingl später sogar zusammenarbeitet, und selbst die Texte, welche alle im achtseitigen Booklet dieser von Sireena remasterten Neuauflage enthalten sind, bieten mit ihrer Underground-Lyrik alles zwischen Extrem und Provokant bis Zynisch und Sprachgewaltig. Sogar mit deutsch-englischen Satz-Brocken, wie wir sie kurze Zeit später massenhaft von FALCO um die Ohren gehauen bekamen, spielt KIEV STINGL: „Mein Spielzeug fällt runter / If the germans don‘t work do the KRIEGShandWÖRK.“

KIEV STINGL war westdeutscher Kult, ist gesamtdeutscher Kult und wird auf ewig „GÖrmen“ Kult bleiben!

FAZIT: Wenn der „Tastenficker“ von RAMMSTEIN unmissverständlich feststellt, dass KIEV STINGL Gott ist, dann stimmt das auch – hier nun kommt mit „Ich wünsch den Deutschen alles Gute“ der dritte Teil seiner Musik-Underground-Poeten-Bibel!

PS: Und wo das stinglsche Heiligtum gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4013x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • einsam WEISS boys
  • ich wünsch den deutschen ALLES gute
  • GOTT euer neuer HERR
  • mann IST mann
  • anonyme HERREN und DAMEN
  • der TOD in der modernen WELT
  • die HELDEN der zeit
  • wie von SINNEN

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