Frontmann Jerry Raney hielt sein Schiff allen Besetzungswechseln zum Trotz auf Kurs, gleichwohl schlingernd zwischen Blues und Country, amerikanischer Folklore und Steinzeit-Rockmusik. Das machte und macht THE BEAT FARMERS zu einem einzigartigen Klangerlebnis, auch wenn die Soundgrundlage bekannt ist.

Schon kurz nach der Veröffentlichung ihres Debüts "Tales Of The New West" ging es besetzungstechnisch drunter und drüber, doch zur Herausgabe des dritten BEAT-FARMERS-Albums "The Pursuit Of Happiness" war das Gefüge insoweit gefestigt, als einer Live-Aufnahme nichts mehr im Weg stand. Diese fand am 29. Mai 1987 auf deutschem Boden statt, genauer gesagt im Rahmen einer Europatournee im Bremer Club Modernes.

Auf der Bühne klingt die Gruppe einen ganzen Zacken härter und direkter als im Studio, spielt also quasi mit dunklen Rändern unter den Fingernägeln - leidenschaftlich sowieso, was man hört und woraus sich ergibt, dass der Wunsch nach visuellem Begleitmaterial aufkommt. Bis zu einem gewissen Grad besaßen THE BEAT FARMERS tatsächlich Kreuzüber-Qualitäten, und zwar aufgrund ihrer ruppigen Gangart mit der Punkszene.

Andererseits spielen die Mitglieder recht virtuos auf, was in ihren stilistischen Gefilden auch unerlässlich ist, und beeindrucken mit sattelfestem Satzgesang. Auch weil diesen Mix damals wie heute kaum jemand anders bietet - schon gar nicht in solch bestechender Qualität - sind THE BEAT FARMERS eine (Wieder-)Entdeckung wert. Übersetzte Liner-Notes von Ray Hanson runden den positiven Gesamteindruck ab dieser gewohnt hochwertigen MiG-Veröffentlichung ab.

FAZIT: Kuhhüter-Mucke, die dem Zahn der Zeit (25 Jahre seit der Gründung der Band, 20 nach dem Konzerttermin) getrotzt hat, im authentisch rauen Live-Format.