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Nordjevel: Nordjevel (Review)

Artist:

Nordjevel

Nordjevel: Nordjevel
Album:

Nordjevel

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Nordic Black Metal

Label: Osmose Productions
Spieldauer: 45:46
Erschienen: 29.01.2016
Website: [Link]

Wem die Furcht im Nacken sitzt, dass sämtliche Blizzard Beasts angesichts der Schlammschlachten im Umfeld von Immortal und Abbath das Weite gesucht haben, der darf getrost wieder aufatmen: Auch wenn in Nordamerika ungewohnt viel Neuschnee dieser Tage zu menschlichen Tragödien – und Horrormeldungen über den nahenden Weltuntergang – führt, kann angesichts des ersten Albums von NORDJEVEL kaum Zweifel bestehen, dass eiskalter Black Metal immer noch eine skandinavische Paradedisziplin ist.

Das Quartett hat sein Debut in gefühlter Rekordzeit geschrieben, eingespielt und nun mit Unterstützung des Traditions-Labels Osmose unters Volk gebracht. Wer auf eine innovative Weiterentwicklung des schwarzen Metalls hofft, der mag aus lauter Verzweiflung in Steine beißen und sich Baumstämme oder wenigstens grünes Koboldmoos in die Ohren stopfen – wobei: es wird gegen diese Attacke kaum helfen. Die Norweger Jørn Nord (Gitarre), Doedsadmiral (Gekeife) und Dzepticunt (Bass) wüten mit ihrem aus Schweden angeheuerten Schlagzeuger Fredrik Widigs (u.a. bei Marduk aktiv) durch neun Hymnen, als säße ihnen eine ganze Heerschar von Leibhaftigen im Nacken und würde sie mit Peitschen vor sich her jagen.
Pausen zum Durchatmen gibt es folglich nur wenige, doch für Abwechslung ist gesorgt, auch wenn die in der Raserei verständlichen Wortfetzen den Verdacht nahelegen, dass hier mal wieder kaum mehr als Tod, Teufel und ewige Finsternis beschworen werden. Bekanntlich ist jedoch das "wie" entscheidend – und das kann sich hören lassen: Nord schrubbt auf der Gitarre eine stattliche Anzahl an fiesen Riffs, die er mit unheilvollen Melodien verwebt, während die Rhythmussektion fast unablässig aus allen Rohren feuert. Was Widigs hinter dem Drumkit fabriziert, lässt im Hinblick auf seine Verpflichtung bei Marduk keine Fragen offen. Die bereits vor einigen Wochen veröffentlichten Kracher "Djevelen I Nord" und "Denne Tidløse Krigsdom" erweisen sich auch nach dem x-ten Angriff als Kämpfernaturen, die sich ordentlich aufreiben, ohne groß an Vehemenz einzubüßen.
Am Ende des Kraftakts wartet mit "Norges Sorte Himmel" ein anfangs fast schon versöhnlicher Ausklang mit Anleihen bei Gary Moore, Windir und Bathory, der in zehn Minuten noch mal zu einem Blick ins weite Rund der norwegischen Lande einlädt, die unter dunklen Wolken wenig hoffnungsvoll wirken. Nagash von Troll verdingt sich als Gastsänger, während Archaon von 1349 die Lead Gitarre übernimmt – roots, black roots. Diese wahrlich finstere Hymne weckt die Vorfreude auf das, was die Spießgesellen aus dem hohen Norden als nächstes aushecken – wir erinnern uns: die haben gerade erst mal vor acht Monaten angefangen, erste Songs zu schreiben...
Die kompromisslose bis intolerante Verteidigung der dem nordischen Black Metal eigenen Aura spiegelt sich in eigens für das Album angefertigten Kunstwerken, welche – da stimme ich Nord zu – den Erwerb bereits unabhängig von der Musik lohnen.

FAZIT: Für Black Metal Fanatiker beginnt das Jahr 2016 mit einer Dröhnung, die statt Innovation eine überraschende Durchschlagskraft in guten bis großartigen Hymnen zwischen grimmiger Erhabenheit und nordischer Melancholie aufweist. Wenn es NORDJEVEL gelingt, diese Wucht auf der Bühne zu entfachen, dann dürften sich einige etablierte Bands und selbst die zuletzt stark auftrumpfenden Istapp warm anziehen.

Thor Joakimsson (Info) (Review 6322x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Shadows Of Morbid Hunger
  • Sing For Devastation
  • Djevelen I Nord
  • The Funeral Smell
  • Denne Tidløse Krigsdom
  • Blood Horns
  • Det Ror Og Ror
  • Når Noen Andre Dør...
  • Norges Sorte Himmel
  • Raining Blood (Bonus)

Besetzung:

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