Partner
Services
Statistiken
Wir
HoaxHoax: Shot Revolver (Review)
Artist: | HoaxHoax |
|
Album: | Shot Revolver |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Post Rock/Noise/Jazz/RiO |
|
Label: | Atypik Music | |
Spieldauer: | 55:35 | |
Erschienen: | 05.02.2016 | |
Website: | [Link] |
Sechs Instrumentals mit kurzen, prägnanten Titeln; Gitarre, Bass, Schlagzeug, selten Farfisa-Orgel und Synthesizer-Einsatz. Die Zuordnung Postrock liegt nahe. Doch HOAXHOAX aus Marseille spielen nicht jene Variante elegischer Sphärenmusik, die in voluminösen Klangkaskaden Explosion und Erlösung sucht.
Auf „Shot Revolver“ geht es wesentlich sperriger, spröder und kakophonischer zu. Nicht metallischer. Obwohl der Härtegrad mitunter heftig ist, wird das Brachiale eher durch Breaks, irritierende helle Störgeräusche und frei tönende Einsätze erzeugt. Wobei die Musik nicht zerfasert, sondern immer zu einer Auflösung strebt, die durchaus reduzierter, fast sanft sein kann. Als würde eine Industrial-Band Ambient-Musik für Stahlarbeiter spielen.
Paradebeispiel ist „Ablution“, das von beinahe KING CRIMSONesquer Vertracktheit zu einem ruhigen, flächigeren Elaborat wird, das zwar Entspannung aber keine Behaglichkeit bietet. Bevor stagnierende, klare Klänge die Oberhand gewinnen. Betonung durch wiederkehrende Phrasen ist ein gerne eingesetztes Mittel der Band. Manchmal werden die Wiederholungen befreit aufgelöst, manchmal wird das Repetitorium abrupt zerstört.
Das erinnert mitunter an den filigraneren Industrial-Punk, der mit Frühachtziger Bands wie GANG OF FOUR Fahrt aufnahm, zersplittert dann aber zu einem eigenen Gebräu, an dem die Familie BRÖTZMANN mit Sicherheit ihren Spaß hätte. Die Verankerung im (Post)-Rock geht dennoch nicht verloren. Wenn auch manchmal die Kette ganz schön stramm gespannt wird.
FAZIT: „Shot Revolver“ ist kein Album für die Liebe auf den ersten Blick. Es braucht Zeit, dann erst entwickelt sich die Exkursion ins gezügelte Chaos, mit all ihren düster schwelenden, lärmenden, monotonen und überbordenden Passagen zu einem Trip voller hypnotischer, dunkel meditativer und wuchtiger Momente. Passend als Soundtrack zu einem Gaspar Noé-Film. „Into The Void“ gibt es bedauerlicherweise schon.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Huacos
- Ablution
- Cerro Torre
- Moloch
- Amaterasu
- Aral
- Bass - David Merlo
- Gitarre - Virgile Abela
- Keys - HoaxHoax
- Schlagzeug - Damien Ravnich
- Shot Revolver (2016) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews