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Kamil Piotrowicz Quintet: Birth (Review)

Artist:

Kamil Piotrowicz Quintet

Kamil Piotrowicz Quintet: Birth
Album:

Birth

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz

Label: Hevhetia
Spieldauer: 47:50
Erschienen: 12.06.2015
Website: [Link]

Der in Danzig ansässige Pianist Kamil Piotrowicz hat unter Ausnahme von Wayne Shorters "Footprints", zu dem das ECM-mäßige Cover dieses Abums trefflich passt, eine Reihe von Stücken komponiert, die für osteuropäischen Jazz relativ typisch sind: fließende Melodien im Verbund mit kantigen Rhythmen, leise wie "erlernt souveräne" Melancholie und lauter Überschwang zugleich. So wird "Birth" tatsächlich zur Geburt von possierlichem Nachwuchs im Bereich kammermusikalischer Combos.

Das perlende "Szewiec" zitiert polnische Folklore und klingt dennoch sehr urban, geht relativ gerade aus und lässt dennoch impulsive Alleingänge der Instrumentalisten zu, womit es den allgemeinen Temor des Albums vorgibt. Das Quintett spielt traditionell wie modern auf, wobei sich der Komponist angenehm kurz fasst und dennoch eine Menge sagt. Die drei knappen, lyrischen "Hymn"-Vignetten sprechen dahingehend eine deutliche Sprache und klammern das Material.

Das forsch virtuose "Centurio" steht für die leichte Kälte, welche der Platte innewohnt, das Bass-betonte Titelstück als Ballade straft solche Mäkeleien andererseits Lügen. Vielleicht ist es vielmehr der Übergang von erlernter Handwerkskunst in Fleisch und Blut, der bei anderen Künstler fast kopflos impulsiv wirkende Gesten in diesem Fall so abgeklärt anmuten lässt.

Das aufbauende "Between Me And You", "Motives" mit gestrichenem Viersaiter sowie die dynamische Vorzeigestücke "Direction" und "Biochemia" (melodisch ganz groß) lassen "Birth" dann auch nicht wie eine schwere Geburt wirken, sondern unverkrampft - bloß eben von vorne bis hinten gekonnt.

FAZIT: Tagesordnung mit kalkulierbaren Risiken, so könnte man "Birth" als Quintett-Album zusammenfassen. Kamil Piotrowicz erweist sich als Freiräume lassender Leader mit Hang zum Ausschöpfen der überschauben Möglichkeiten im Konventionellen und besticht wie seiner Erfüllungsgehilfen zu gleichen Teilen mit Fingerfertigkeiten wie Emotionalität. Letzteres muss man nur sehen wollen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3952x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Hymn I
  • Szewiec
  • Between Me And You
  • Direction
  • Centurio
  • Birth
  • Hymn II (Alternate Take)
  • Footprints
  • Motives
  • Biochemia
  • Hymn II

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Birth (2015) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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