Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

IZZ: Everlasting Instant (Review)

Artist:

IZZ

IZZ: Everlasting Instant
Album:

Everlasting Instant

Medium: CD
Stil:

Retro Prog

Label: Doone Records / Just For Kicks
Spieldauer: 59:21
Erschienen: 08.05.2015
Website: [Link]

Es ist vollbracht!
Das Ende der thematischen IZZ-Trilogie wird mit „Everlasting Instant“ nach „The Darkened Room“ (2009) und „Crush Of Night“ (2012) eingeläutet. Im doppelten Sinne spielt die Drei hier wohl eine besondere Rolle, denn auch im Abstand von jeweils drei Jahren schoben die Ami-Progger, mit denen man lange Zeit die Hoffnung verband, die „neuen“ SPOCK‘S BEARD zu sein, ein Album nach dem anderen nach. Und mit ähnlicher Konstanz enttäuschen sie nunmehr auch auf „Everlasting Instant“ mit einem vom Text her deutlich überfrachteten, von der Musik her viel zu einfallslosen Album. Die Zeiten eines fast experimentellen und vor Ideen überbordenden „I Move“ scheinen wirklich endgültig vorbei zu sein und der BEARD ist sprichwörtlich ab. Dafür haben sich IZZ in relativ beliebigem Retro-Prog amerikanischer Machart eingerichtet, der eigentlich von allem etwas hat, dem aber das Besondere, das Überraschende, das Unverwechselbare fehlt. Mal wieder souveräne Routine statt verblüffendem Charisma.

Bereits das textliche Konzept erschließt sich kaum. Obwohl es ja insgesamt sechs Jahre hat reifen können, bleibt am Ende höchstens etwas über die Schwierigkeiten der Selbstfindung übrig. Doch dafür & darum werden auf „Everlasting Instant“ viel zu viele Worte, die oft seltsam leer bleiben, gemacht. Auch fällt mit der Zeit auf, dass sich die männlichen und weiblichen Gesangsstimmen nicht wirklich durch einen Wiedererkennungswert auszeichnen und die beiden weiblichen Beiträge von LAURA MEADE & ANMARIE BYRNES auf „Can‘t Feel The Earth, Part IV“ sogar nerven. IZZ haben sich auf „Everlasting Instant“ verloren, statt selbst gefunden. Schade! Schade!

Dabei gibt es so viele durchaus beachtliche Ansätze auf dem Album, die aber nicht überzeugend zum Ende geführt, sondern desillusionierend zuende gebracht werden, weil eben zu einem guten Anfang auch ein Ende gehört, welches im Falle von IZZ nicht besonders gut ist. Bereits das eröffnende „Own The Mystery“ wartet mit Flöten und Cello, aber auch harten E-Gitarren, die sogar ihren Frickel-Faktor ausspielen, auf, wobei aber auch seltsam unangenehm der weibliche Hintergrundgesang auffällt. Doch genau die dem Song sein besonderes Musik-Leben einhauchenden Flöten schweigen dann für immer und ewig, genauso wie das Cello! Bereits hier wird genau auf das verzichtet, was den eigentlichen Reiz des Albums hätte ausmachen können. Ja, leider nur ein „Hätte“, das da als Konjunktiv den vergebenen Musikmöglichkeiten hinterhertrauert!

Auch „The Three Seers“ ist ein weiteres Beispiel für vergebene Prog-Chancen. Anfangs ein wirklich grandioses Piano-Stück, das regelrecht klassische Züge in sich trägt, aber am Ende von schrecklichem Keyboard-Bombast zugekleistert wird.
Ähnliches gilt für „Illuminata“, das auf einer - wenn wir schon beim Klassischen sind - akustischen Konzert-Gitarre daherkommt, bis wiederum elektronische Tastenspielereien dem Stück seinen fragilen Reiz nehmen, bis irgendwann besagtes Piano, welches schon „The Three Seers“ eröffnete, wieder beeindruckend die Initiative ergreift.
In solchen Momenten wünscht man sich beim Hören, dass IZZ vielleicht mit dem Abschluss dieser Trilogie mehr auf die Klassik-Elemente in ihrer Musik wert gelegt hätten als auf den austauschbaren Keyboard-Bombast, der mit mal härteren, mal verträumter klingenden E-Gitarren angereichert oder aufgepeppt wird, während von der Schlagzeug-Fraktion nicht sonderlich viel zu vernehmen ist und sogar der weibliche Gesang nur unteres Mittelmaß erreicht.

Im Grunde genommen haben wir alles, was wir auf „Everlasting Instant“ zu hören bekommen, bereits auf „Crush Of Night“, das auf unseren Seiten bereits sehr umfangreich und detailliert von Kollegen Schiffmann besprochen wurde, in ähnlicher Weise bereits gehört. Vielleicht hätten IZZ das „Instant“ ihres Albumtitels gegen „Constance“ austauschen sollen und schon wüsste der Hörer, was ihn bei diesem IZZ-Album erwartet. Eben nicht viel Neues, dafür qualitativ durchaus Hochwertiges, das auch noch in hervorragender Qualität aufgenommen und von John Shyloski gemastert wurde.

FAZIT: Wer IZZ mag, wird von „Everlasting Instant“ nicht enttäuscht, wer aber von progressivem Rock erwartet, dass er sich entwickelt und neue, unerforschte Musik-Grenzen überschreitet, den wird „Everlasting Instant“ ziemlich kalt lassen oder im schlimmsten Falle sogar bitter enttäuschen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3662x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Own The Mystery
  • Every Minute
  • Start Again
  • If It‘s True
  • The Three Seers
  • The Everlasting Instant
  • Keep Away
  • Can‘t Feel The Earth, Part IV
  • Illuminata
  • Sincerest Life
  • Like A Straight Line

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!