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Thoughts Factory: Lost (Review)

Artist:

Thoughts Factory

Thoughts Factory: Lost
Album:

Lost

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock/Metal

Label: New Music Distribution/Recordjet
Spieldauer: 65:30
Erschienen: 15.02.2014
Website: [Link]

Dass sich die Band aus versierten Musikern zusammensetzt, hört man bereits bei den ersten Klängen von „Lost“, dem Debüt der Frankfurter THOUGHTS FACTORY. Gleich der Einstieg gefällt mit seiner Mischung aus knalligen Riffs und symphonischer Fülle, die aber nicht gegenläufig oder bloß nebeneinander her abgespult werden, sondern eine stimmige Symbiose eingehen. Markus Wittmann gibt dem Ganzen als einziger(!) Gitarrist Schliff, Sänger Marcus Becker besticht als lasziver Prog-Crooner wie aufgewühlter Hardrock-Shouter.

Dem Protagonisten des Konzeptalbums entsprechend, der nach dem Suizid eines geliebten Menschen, mit dem Leben und all seinen Entwürfen am Hadern ist, sich letztlich aber auf die Suche nach Erlösung begibt, einen Weg raus aus Dunkelheit und Verzweiflung. Kein leichtes Unterfangen, das THOUGHTS FACTORY musikalisch eindrucksvoll begleiten.

Hämmernde Rhythmen, Metal-Märsche („No Way Out“), selbst kurze Growls sitzen drin (‚Voice Of Fear‘), wechseln sich ab mit elegischen, großformatigen wie zarten Passagen, die besonders von Keyboarder Sven Schornstein (kein Pseudonym nehme ich an) imposant geprägt werden. Ob Piano, flächige Synthesizer, Mellotron oder Hammond-Orgel, der Mann weiß Akzente zu setzen. Egal, ob die Songs knapp zwei oder sechzehn Minuten lang sind. THOUGHTS FACTORY beherrschen den Sprint und beim Marathon geht die Puste nicht aus. Stimmungsvoll, komplex (aber nicht technokratisch), abwechslungsreich und mit einer Dramaturgie, die über eine Stunde die Spannung hält, überzeugt „Lost“ auf Anhieb und ganzer Linie.

Als Einflüsse nennt die Band die üblichen Verdächtigen (ihr wisst schon), dabei hat sie das gar nicht nötig. Lediglich OPETH wirkt – trotz der marginalen Growls – in diesem Zusammenhang etwas abwegig, ich hätte eher SHADOW GALLERY genannt, nicht wegen der haargenauen Ähnlichkeit, sondern der Begabung harten Rock mit grazilem Prog zu verbinden. Zucker und Salz, Gott erhalt’s.

FAZIT: Bülent Ceylan ist als Comedian zwar eine (sympathische) Wurst, besitzt aber einen feinen musikalischen Geschmack, spielt er „Lost“ doch als Pausenfüller bei seinen Shows und hat zudem THOUGHTS FACTORY ins Rahmenprogramm seiner Show (größter Gag, das mehrfach gegrölte: „Mannheeem!“) beim Wacken-Festival einbestellt. Wenn’s für steigende Popularität und eine Aufstockung der Bandkasse sorgt, geht das in Ordnung. Ansonsten ist so ein Pausenjob die reinste Unterforderung für eine Band, die bereits auf ihrem Debüt eine ausgefeilte und eigene Mixtur aus symphonischem Prog und strammem Metal bietet. Kunstvoll arrangiert und musikalisch in allen Belangen gekonnt.

Jochen König (Info) (Review 5592x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Awakening
  • The Deep Forest
  • Desperation
  • Light
  • Voices From Heaven
  • No Way Out
  • The Mire
  • Death Of A Dream

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Lost (2014) - 11/15 Punkten
  • Elements (2020) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 19.05.2014

User-Wertung:
12 Punkte

Ein verdammt, dammt gutes Debüt. Keine Langeweile, technisch klasse, 1a Produktion, m.a.W. kein einziger Makel
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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