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Space Debris: Phonomorphosis (Review)

Artist:

Space Debris

Space Debris: Phonomorphosis
Album:

Phonomorphosis

Medium: CD
Stil:

Krautmonster-Rock

Label: green-brain/breitklang
Spieldauer: 78:28
Erschienen: 01.04.2014
Website: [Link]

Photomorphogenese bezeichnet den Einfluss des Lichts auf die Gesamtentwicklung einer Pflanze. Wenn „Phonomorphosis“ läuft, das erste reine Studioalbum von SPACE DEBRIS seit „Elephant Moon“ aus dem Jahr 2008, gedeiht die Flora wahrscheinlich auch mit Wonne.

Vier Stücke, vier Musiker, die klassische Besetzung: Gitarre, Bass, Tasteninstrumente, Trommeln. Kein Gesang - nein, stimmt nicht ganz: „Magic Petra“ begleitet den Opener stellenweise vokalakrobatisch; Texte sind allerdings Fehlanzeige. Auf elf Alben in einem Dutzend Jahren, in leicht veränderter Besetzung, hegen und pflegen SPACE DEBRIS ihren Stil, der zwischen Krautrock, Psychedelic, Jazz, DEEP PURPLE, den DOORS und einer Prise Superkalifragilistischexpiallegetisch pendelt. Der Band gelingt das Kunststück, auch über die enorme Laufzeit des aktuellen Albums nicht langweilig zu werden, selbst wenn sich nur Nuancen an der Ausrichtung ändern.

Phonomorphosis“ ist wieder ein höchst organisches Ereignis, das zu Beginn gleich den Orient auf die frühen PINK FLOYD treffen lässt, heftig Jazz-Atmosphäre herbeizaubert (auf dem Titeltrack sogar mit einem Hauch Reggae angereichert, „Cat Flow Deluxe“) und die Reiter durch den Sturm jagt (ebenfalls während „Cat Flow Deluxe“). Sich elegisch treiben lassen sowie mit Wucht davon zu preschen sind eins, Yin und Yang.
Und immer wieder Duelle zwischen den Keyboards und Gitarren, mit Mitja Besens voluminösem Bass und Christian Jägers fulminantem Schlagzeugspiel als Anheizer am Rand. Winnie Rimbach-Sator sorgt abwechslungsreich für Akzente und Fülle, beherrscht das jazzige E-Piano wie schwebende BO HANSSON-Orgelklänge und hat auch den MANZAREK-Blues drauf. Tommy Gornys Gitarre bietet schneidenden Kontrast und zurückhaltende Unterstützung.

Wieder einmal beherrschen SPACE DEBRIS die Kunst, scheinbar mühelos zu jammen, ohne den Eindruck zu erwecken, ziellos herumzutorkeln. Es gibt viel zu entdecken, filigranes, feistes und furztrockenrockendes. Wird nie massentauglich werden, wer sich aber auf den Weltraumabfall einlässt, wird auch mit „Phonomorphis“ einen lichten Trip erleben dürfen.

FAZIT: Ob improvisiert oder durchkomponiert, auch auf dem elften Album zeigen SPACE DEBRIS keine Ermüdungserscheinungen. „Phonomorphosis“ überzeugt als Gang durch die psychedelische/hart-rockende Musikgeschichte und bleibt doch etwas Eigenes. Das Gestern kennen und im Heute daheim sein, dazu die Krautrock-Fackel hochhaltend: SPACE DEBRIS gelingt’s. Oder: „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“. Wer den Regisseur kennt, darf sich ein Snickers gönnen.

Jochen König (Info) (Review 4850x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Colossus Stranded
  • Phonomorphosis
  • Cat Flow Deluxe
  • Journey Back To The Moon

Besetzung:

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