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Spindrift: Ghost Of The West (Review)

Artist:

Spindrift

Spindrift: Ghost Of The West
Album:

Ghost Of The West

Medium: CD
Stil:

Psychedelic Country

Label: Teepee/Alive
Spieldauer: 40:07
Erschienen: 25.10.2013
Website: [Link]

Ghost Of The West“ ist eine Wanderung durch Geisterstädte, Überbleibsel realer Orte, die jenen Geist der Verlassen- und Verlorenheit transportieren wie es die besten Italo-Western vermögen. SPNIDRIFT liefern den Soundtrack zu Burke Roberts Dokumentation.

Das Album verbindet zwölf (Country-)Klassiker und drei kurze Eigenkompositionen zu einem stimmigen Ganzen, gipfelt nahezu unvermeidlich im Finale mit einer gelungenen „Ghost Riders In the Sky“-Interpretation. Dabei entfernen sich SPINDRIFT gar nicht einmal so weit von den Grundlagen, sondern arbeiten mit Tempoverlagerungen, Twang-Gitarren, leichten Verzerrungen, Verfremdungen und psychedelischen Untertönen, die den Songs der Rockmusik näherbringen, ohne den Country-Gehalt zu unterschlagen. Das Ganze mit JOHNNY CASHS „American Recordings“ in Verbidnung zu bringen ginge aber doch zu weit. Zum einen wählte CASH genau den umgekhrten weg, vom Rock zum Country, zum anderen erreichen SPINDRIFT die Intensität und Verzweiflung seiner besten Songs nicht.

Wollen sie vermutlich auch gar nicht, denn nicht umsonst werden „Italo-Western“ (bzw. leicht abfällig wie im Presse-Info „Spaghetti Western“ genannt) und Quentin Tarantino ins Spiel gebracht. Und genau um das geht es: Surrealistische Visionen einer als abgerissene Bande Cowboys verkleideter Musiker, die mit ihren Instrumenten in flirrender Wüstenhitze Konzerte in ausgestorbenen Saloons vor den zombifizierten Geistern ehemaliger Westerngrößen geben. Das trifft Stimmung und Atmosphäre ziemlich gut, lässt aber immer vermuten, dass der surrealistische (Alp)traumanteil mit einer zu nahen Bekanntschaft mit den Herren Jim Beam und Jack Daniels oder innigen Umarmungen mit einem Peyote-Kaktus hat.

Wie auch immer, SPINDRIFT treffen die richtigen Töne oder bewusst knapp daneben, um ihren Besuchen diverser Geisterstädte das richtige Gewicht und vor allem Gesicht zu geben.

FAZIT: Die Transformation von der goldenen Zeit amerikanischen Westerns zum selbstreflexiven, im besten Fall kulturkritischen Italo-Western vollziehen SPINDRIFT musikalisch in rund vierzig Minuten. Das atmet natürlich mehr den Geist des Kinos als echte Country-Seligkeit, bzw. den kritischen Umgang damit. Das erledigen SPINDRIFT gekonnt, ein bisschen verrückt, ein bisschen zynisch und für Cineasten wie aufgeschlossene Country-Rocker sehr zu empfehlen.

“Have a good funeral my friend!“:
Nebenbei wächst die Lust die klassischen Songs der italienischen Westernzeit mal wieder zu hören. Und gegen die Titelsongs aus „Keoma“, „Django“, „Mannaja“ „Navajo Joe“, „Preparati a Bara! („Django und die Bande der Gehenkten“), „Ehi amico... c'è Sabata, hai chiuso!“, „Sartana Non Perdona“ u.v.a. können SPINDRIFT nicht anstinken. Da ist der nachgelassene Tarantino doch dichter dabei.

Jochen König (Info) (Review 3187x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Buffalo Dream
  • Cowpoke Cowpoke
  • Cool Water
  • The Ballad Of Paladin
  • The Matador And The Fuzz
  • Hangin' Me Tonight
  • Blood On The Saddle
  • When I Was A Cowboy
  • Gunfighter
  • Mudhead
  • Wanderers Of The Wasteland
  • Paniolos On The Range
  • Navajo Trail
  • Ghosts Go West
  • Ghost Riders In The Sky

Besetzung:

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