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Larry And His Flask: By The Lamplight (Review)

Artist:

Larry And His Flask

Larry And His Flask: By The Lamplight
Album:

By The Lamplight

Medium: CD
Stil:

Bluegrasspunkfolk

Label: Xtra Mile Recordings
Spieldauer: 42:53
Erschienen: 28.06.2013
Website: [Link]

Manchmal hat man ein imaginäres Jobangebot für eine Band, bevor man genau weiß, aus was ihr Sound sich eigentlich zusammensetzt. LARRY AND HIS FLASK zum Beispiel wären die perfekte Hausband für eine der schrägen amerikanischen Freakshow-Zirkustruppen, bei denen Ausgelassenheit immer an der Grenze zum Exzess steht und der Humor stets etwas morbides hat. Rein optisch sollte das Engagement auch keinerlei Probleme bereiten.

Die musikalische Nummernrevue der sechs schrägen Vögel aus Oregon hat ähnlich viele Kuriositäten zu bieten wie eine Vorstellung des Circus Of Horrors. Das beginnt schon beim mehrstimmigen Acapellagesang von „Pandemonium“, bevor die Bombe platzt und mit Bläserunterstützung akustisch drauflos gepunkt wird. „Out Of Print“ klingt, als hätte sich Django Reinhardt mit einem albanischen Schnulzensänger zusammengetan und dafür Dick Dales Surfgitarre ausgeliehen. Und wenn beim Schlusstitel „Tides“ Cowboys, Punks und Latin-Bläser einen Eintopf kochen, dann kann man auch wahlweise den Eindruck gewinnen, die 17 HIPPIES hätten Austauschschüler in den USA.

Dazwischen toben sich LARRY AND HIS FLASK auf einigermaßen gesichertem Terrain in schöner Regelmäßigkeit aus. Zum einen gibt es da Stücke wie „Home Of The Slave“ („What you gonna do when the circus comes to town?“ Noch Fragen?) oder „Muffled Thrums“, die halsbrecherischen Bluegrasspunkabilly mit Banjo servieren, gespielt mit grandioser Hibbeligkeit und Schnoddrigkeit. Bevor alles steil geht, lassen die Burschen aber immer eine gewisse Melancholie wie eine Staubwolke über der Szenerie stehen.
Die ruhigeren Titel auf „By The Lamplight“ besitzen natürlich auch dieses amerikanische Folkflair, mit den Harmonien und dem einfühlsamen Cleangesang könnte man aber auch Brit Pop-Balladen als ersten Einfluss nennen. Wie man es auch betrachtet, „Gone From You“ und „All That We've Seen“ sind mit sensationellen Refrains ausgestattet und glänzen zudem mit starken Arrangements.

Während LARRY AND HIS FLASK live völlig ausrasten und oft auf ihre Instrumente einprügeln, dass man sich wundert, wie tatsächlich noch Töne dabei entstehen, schalten sie auf „By The Lamplight“ öfter einen Gang zurück. Dafür treten das punktgenaue Zusammenspiel und die Detailverliebtheit der Gruppe hervor. Für einen Tonträger sicher eine gute Entscheidung, auch wenn einem damit für noch mehr Highspeedhöhenflüge der Gang auf ein Konzert nicht erspart bleibt.

FAZIT: Eine gelungene, weil ehrliche Scheibe. LARRY AND HIS FLASK machen sich gern dreckig, lachen auch mal unverschämt oder träumen verschroben vor sich hin, anstatt ständig darauf bedacht zu sein, dass das Holzfällerhemd zum Vollbart passt. Eine wohltuende Alternative zum Alternative-Mainstream.

Joe A. (Info) (Review 5000x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Pandemonium
  • Out Of Print
  • Barleywine Bump
  • The Battle For Clear Sight
  • Log, Hearth, And Ash
  • Gone From You
  • Home Of The Slave
  • Some Cruel Twist Of Fate
  • Justice And Justification
  • Muffled Thrums
  • All That We've Seen
  • Tides

Besetzung:

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