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Ane Brun: Rarities (Review)

Artist:

Ane Brun

Ane Brun: Rarities
Album:

Rarities

Medium: CD
Stil:

Atmospheric Singer/Songwriter

Label: Balloon Ranger/Cargo Records
Spieldauer: 35:35/35:40
Erschienen: 04.10.2013
Website: [Link]

Dass ANE BRUNs „ Rarities“ als Doppelalbum erscheinen, ist augenscheinlich dem Konzept geschuldet, nicht der Lauflänge. Denn gut siebzig Minuten passen locker auf einen Silberling.

Die erste CD enthält die spartanisch instrumentierten Songs, meist sind nur akustische Gitarre(n) und BRUNs Stimme zu hören, selten gesellen sich Keyboards hinzu („If I Had A Ribbon Bow“) und stärken die gespenstische Atmosphäre, die ANE BRUNs traurige, beseelte Stücke noch weiter in jene Dimension zwischen Tag, Nacht, Alb und Traum führt. Eine Ausnahme ist die wunderbare Piano-Version von „Oh Love“, die mit einem Klavier (plus ein bisschen Hall) und ANE BRUNs Stimme auskommt. Die reichen würde, ein komplettes Album zu füllen. Sie singt, säuselt, schwebt feenhaft – ohne jeden Hauch Esoterik - über den Songs, gerne auch im Chorus mit sich selbst. Innige Schönheit, so zerbrechlich wie rustikal, die ohne jeden Hang zu weichgespülter Gartenlaube-Romantik á la ENYA oder gar CELINE Dion auskommt.

CD 2 schließlich wird zum (be)rauschenden Fest. Orchesterbegleitung, Synthesizer, Drums und ein bisschen Rockinstrumentarium, spätestens hier wird deutlich wie gut ANE BRUN zu PETER GABRIELs „New Blood“-Aufführungen passt, wo sie einen mehr als adäquaten Ersatz für KATE BUSH beim „Don’t Give Up“-Duett abgab. In ihren besten Momenten, und davon gibt es auf „Rarities“ einige, lässt sie M(e)ister GABRIEL mit konsequentem Gestaltungswillen ein klein wenig hinter sich.

Ein besonderes Highlight sind die Cover-Versionen des Albums. ANE BRUN prägt die gewählten Songs (von den BEATLES, über DYLAN, EMMYLOU HARRIS bis zu ELVIS COSTELLO, den EURYTHMICS, folgerichtig BJÖRK und nicht ganz so naheliegend BEYONCÉ) mit ihrer Persönlichkeit, ohne sie im Kern zu zerstören. Immer sind die Urheber erkennbar und erleben in BRUNs Händen und dank ihrer vokalen Fähigkeiten eine faszinierende Metamorphose. Herausragend: „Ain’t No Cure For Logve“ ist eine äußerst charmante LENOARD COHEN-Interpretation, und eine intensivere Variation eines DEPECHE MODE-Songs (mit Vince Clark-Begleitung) wie „Fly On The Windscreen“ wird man selten erleben. Aber auch Eigenkompositionen wie das rhythmisch stark akzentuierte „Virvelvind“ bieten Atemberaubendes.

FAZIT: Was ANE BRUN beinahe beiläufig als „Rarities“ veröffentlicht, wäre für andere Künstler ein Glanzpunkt ihrer Karriere. Hier summieren sich Material und Interpretation zu einer ganz eigenen Melange aus dunklem Folk, dezentem Alternativ-Rock ein bisschen Acid-Jazz der besonderen Art und der Kunst, Slow Motion so zu praktizieren, dass es druckvoll und mit hoher Intensität rüberkommt. Gelingt BRUN fast spielerisch sowohl im asketischen Soundgewand wie opulent instrumentiert. Bloß die Separation auf zwei CDs hätte man sich sparen können. Ein kleines, verschärftes Cover von JOHN LENNONs „Silence“ hätte für eine saubere Trennlinie gereicht…

Jochen König (Info) (Review 8900x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • CD1:
  • All My Tears
  • Halo (feat. Linnea Olsson)
  • Daring To Love
  • From Me To You
  • Tragedy
  • Ain’t No Cure For Love
  • Orphan Girl
  • 1 Thing
  • If I Had A Ribbon Bow
  • It’s Alright (Baby’s Coming Back)
  • Oh Love (Piano Version)
  • CD2:
  • The Opening (Ane Brun & Fleshquartet)
  • Jóga – Live at the Polar Music Prize 2010
  • Falling Down
  • Virvelvind
  • Fly On The Windscreen (Ane Brun & Vince Clarke)
  • Humming One Of Your Songs 2013
  • Crawfish (Ane Brun & Club Killers)
  • Petrified Forest Road
  • She Belongs To Me

Besetzung:

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