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Attic: The Invocation (Review)

Artist:

Attic

Attic: The Invocation
Album:

The Invocation

Medium: CD/LP
Stil:

Heavy Metal

Label: Ván / Soulfood
Spieldauer: 47:49
Erschienen: 07.12.2012
Website: [Link]

Zugegeben - es ist weder innovativ, noch ist es völlig eigenständig, was ATTIC musikalisch zu bieten haben. Aber muss es das denn immer sein? Reicht es nicht auch mal völlig aus, wenn eine Band einfach total geile Songs schreiben und performen kann? Klar, die Frage ist rhetorisch, aber notwendig, um etwaigen Nörglern den Wind direkt aus den Segeln zu nehmen. Denn ATTIC haben mit "The Invocation" nicht weniger als ein großartiges Debütalbum eingespielt, das reinrassigen 80er-Heavy Metal mit spektakulärem Gesang und famosen Songs zu bieten hat.

Was umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass ATTIC erst vor knapp zwei Jahren gegründet wurden. Der damalige ERAZOR-Gitarrist Katte und Sänger Meister Caglistro hoben die Band aus der Taufe und fanden bald geeignete Mitstreiter. Von da an ging nahezu steil bergauf. Mit ihren Liveauftritten erspielten sie sich schnell einen guten Ruf und das Anfang diesen Jahres aufgenommene Demo schlug ein wie eine Bombe. Es folgten Buchungen für Szene-Kultfestivals wie das Keep It True Festival 2013, das German Swordbrothers 2013 und vor kurzem auch für das Rock Hard Festival 2013, zudem nahmen Ván Records die Band aus dem Ruhrgebiet unter Vertrag. Und nun erscheint mit "The Invocation" ein Album, das ATTIC nochmals jede Menge neuer Fans bescheren wird - garantiert.

Die Musik von ATTIC ist schnell beschrieben: traditioneller Heavy Metal der 80er, unüberhörbar beeinflusst von MERCYFUL FATE, aber auch von PENTAGRAM, JUDAS PRIEST und mit einer dezenten US-Metal-Note versehen. Hochmelodische Leadgitarren werden von klassischen Riffs unterfüttert, über allem thront jedoch die Stimme von Meister Cagliostro. Er verblüfft mit einem hohen Falsett wie King Diamond zu seinen besten Zeiten und wechselt mühelos zu kernigem Gesang in mittleren Lagen. Im Studio alles kein Problem sagt der Skeptiker? Meister Cagliostro bekommt das auch live mühelos hin. Doch es ist eben nicht nur das spielerische Handwerk, das ATTIC so gut verstehen und das "The Invocation" alleine schon zu einem guten Album machen würde, es sind genauso die Songs, von denen drei, vier Stück locker das Zeug zu kleinen Genre-Klassikern haben.

Der erste folgt nach dem Kirchenorgel-Intro "The Hidden Grave" und nennt sich "Funeral In The Woods". Eine düstere Geschichte über eine Frau, die im Wald begraben wird, aber keinen Frieden findet. Zackig, flott, hart und eingeleitet von einem hohen Schrei, begeistert schon hier die Kombination aus düsterem Riff und melodischem Lead, bevor es in einen unwiderstehlichen Ohrwurmrefrain geht. "Join The Coven" ist kaum langsamer, etwas verspielter in den Gitarren und mit packenden Gesangslinien in Bridge und Refrain versehen, der hymnische Song wird von einem tollen Solo gekrönt. Mit "Edlyn" wird das Tempo dann gedrosselt und es geht in doomigere Gefilde. In den Strophen mit Akustikgitarren balladesk, wird die Geschichte von der Geliebten erzählt, die als Hexe verurteilt und verbrannt wird. Im Schlusspart wird das Tempo dann wieder angezogen und hinter dem wiederum feinen Solo drückt ein geiles Riff. Die A-Seite (natürlich wird "The Invocation" als auch edle Vinylversion erscheinen) wird von "Ghost Of The Orphanage" beendet, einem ebenfalls guten, sehr melodischen Song, bei dem die Hooks aber nicht ganz so zwingend sind, wie vorher.

Mit "In The Chapel" ertönt zunächst wieder die Kirchenorgel, bevor der aggressive, treibende Titeltrack wieder alle Register zieht und das gitarrenverliebte Ohr mit seinen Harmonien beglückt. Den Hit "The Headless Horseman" kennt man vom Demo, hier stehen die Melodien wieder mehr im Vordergrund. Ebenfalls bekannt, jedoch nur von einer inzwischen ausverkauften Split-Single, ist "Satan's Bride", das von einem Trommelwirbel eingeleitet wird. Der treibende Rhythmus, das schon wieder tolle Riff und der markante Refrain machen auch diesen Song zu einem kommenden Bandklassiker. Das abschließende "Evil Inheritance" ist der längste und verschachtelste Song des Albums, startet im Midtempo mit teutonischerer Färbung im Riff, bevor nach einem ruhigen Zwischenpart zum Ende hin nochmal Gas gegeben wird.

Als Produzent des Albums fungierte Chris Menning aka Mersus, den man als Drummer von DESTRÖYER 666, GOSPEL OF THE HORNS und ZARATHUSTRA kennt. Er hat dem Album natürlich einen passenden Oldschool-Sound verpasst, bei dem die Gitarren und besonders die Leadgitarre neben dem Gesang im Vordergrund stehen. Klar, sind doch die Gitarrenmelodien und der Gesang die herausragenden Elemente im Sound von ATTIC. Klassisch ist auch das Cover mit dem blonden Opfer auf dem Altar, das der böse Priester wohl dem Gehörnten darzubringen gedenkt. Hier geht alles Hand in Hand: Musik, Texte mit ihren Okkult- und Horrorgeschichten und auch das weitere optische Drumherum - eine Corporate Identity, wie der traditionelle Headbanger sie einfach lieben muss.

FAZIT: Dass ATTIC der Newcomer des Jahres sein würden, stand eigentlich schon wegen des Demos und der Split-Single fest, mit "The Invocation" untermauern sie das zusätzlich und werden für Begeisterung bei allen Anhängern der reinen Metal-Lehre sorgen.

Andreas Schulz (Info) (Review 10096x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Hidden Grave
  • Funeral In The Woods
  • Join The Coven
  • Edlyn
  • Ghost Of The Orphanage
  • In The Chapel
  • The Invocation
  • The Headless Horseman
  • Satan's Bride
  • Evil Inheritance

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Robert
gepostet am: 13.02.2013

User-Wertung:
13 Punkte

Lange hat mir als (eigentlich eher) Prog-Fan ein Metal-Album nicht mehr so zugesagt, das dann mit Prog auch fast gar nichts zu tun hat sondern eher mit Sanctuary, in den Instrumentalteilen Fates Warning zu Arch-Zeiten, Maiden und natürlich King Diamond, der nach The eye kein Werk mehr geschrieben hat, das an The Invocation heranreicht...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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