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Three: The Ghost You Gave To Me (Review)
Artist: | Three |
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Album: | The Ghost You Gave To Me |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Metalblade Records | |
Spieldauer: | 54:24 | |
Erschienen: | 07.10.2011 | |
Website: | [Link] |
Was nicht ist, ist, und was ist, ist nicht. Damit kennen THREE sich aus. THREE sind beispielsweise nicht drei, sondern vier. THREE sind seit „The End Is Begun“ im Heavy-Metal-Lager Metalblade Records einquartiert, doch THREE spielen keinesfalls Heavy Metal. THREE verwenden zunehmend kühlere Cover, um ihre Werke zu präsentieren, produzieren aber musikalisch gesehen konstant Wärme. THREE wirken seit jeher verspielt, strömen jedoch Kalkül und Perfektionismus aus.
Mit „The Ghost You Gave Me“ hat sich nichts geändert: THREE bleiben THREE. Und doch sind sie es nie gewesen. Und das geht so:
Metal spielen und klassischen Rock meinen. Wie schon auf den letzten Alben bestimmt ein Sammelsurium aus harten E- und flinken Akustikgitarren das instrumentelle Gesamtbild. Je genauer man zuhört, desto härter erscheint der Sound: Das Titelstück beispielsweise ist mit tatkräftiger Unterstützung des Schlagwerks aus einem unruhigen Galopp aufgebaut, der gar nicht zur Ruhe kommen möchte; nicht einmal, als„Aaaah“-Chöre ihren anästhetischem Effekt ausüben. Ähnlich grimmig zieht auch „Sparrows“ vom Leder. Doch wenn man das Album rekapituliert, assoziiert man es mit zeitlos-klassischer Leichtigkeit, die selbst im Winter warme Phantomsonnenstrahlen auf die Haut projizieren. Am Ende sind die harten Momente entgegen erster Vermutungen doch klar in der Unterzahl. Tauchen sie in dieser Situation doch mal auf, sorgen sie für die besondere Würze und einen angenehmen Überraschungseffekt.
Hybridische Spuren fahren und homogen wirken. Der leicht androgyne Gesang Joey Eppards klingt wie eh und je nach COHEED AND CAMBRIA in gemäßigt, insbesondere wenn man deren Alternative-Riffs der frühen Alben („The Second Stage Turbine Blade“, „In Keeping Secrets Of Silent Earth 3“) hinzuzieht. Er bewegt sich aber so geschickt zwischen männlichen und weiblichen Merkmalen, dass das Geschlecht kaum noch eine Rolle spielt (im Gegensatz zu etlichen Hard- und Glam-Rock-Vertretern). Die Zeitlosigkeit, mit der THREE vor sich hin musizieren, wird damit noch bestärkt. Dem Charakter der Abgegriffenheit, mit dem die New Yorker Kollegen von DREAM THEATER (deren Hyperaktivität sich inklusive Keyboard-Leitmelodie diesmal besonders auf „Only Child“ niederlegt) seit langer Zeit zu kämpfen haben, kommen die Woodstocker niemals nahe.
Komplex arrangieren und einfach vermitteln. Man begreift zunächst gar nicht, wie ausgeprägt die Detailarbeit hinter den griffigen Stücken ist. Mit „React“ erreicht gleich der erste vollwertige Song wieder den Ohrwurmeffekt von einstmaligen Stücken wie „Alien Angel“: Vollmundig perlende Akustikgitarren mit Flamenco-Effekt, ein schallender Eppard und ein Chorus zum Mitgröhlen. Und so wie man mühelos der Leitmelodie verfällt, bekommt man die komplizierten Arrangements nur am Rande mit – ganz so, wie es im Idealfall eben sein sollte.
FAZIT: Düster beginnen und versöhnlich enden. Mit „The Barrier“ endet ein Album, das nach dem Untergang der Welt beginnt und sich mit Geistern und Erinnerungen beschäftigt, ausgerechnet mit einer Countryballade. Wer sonst als THREE kann sich so etwas leisten? Außer ihnen und vielleicht noch DEVIN TOWNSEND gelingt es den Wenigsten, harte Metaller anzusprechen und sie ins geheiligte Land des Optimismus zu führen. Positive Energien vom Uncoolen ins Coole zu transformieren, ist reinste Alchemie; etwas zu sein, das man nicht ist, wohl Philosophie, und doch sind THREE Beides, womit der Platz bei Metalblade wiederum gerechtfertigt erscheint: Denn warum etwas nicht sein wollen, das man nicht ist?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sirenum Scopuli
- React
- Sparrow
- High Times
- Numbers
- One With The Sun
- The Ghost You Gave To Me
- Pretty
- Afterglow
- It's Alive
- Only Child
- The Barrier
- Bass - Daniel Grimsland
- Gesang - Joey Eppard, Daniel Grimsland, The Gartdrumm
- Gitarre - Joey Eppard, Billy Riker
- Schlagzeug - The Gartdrumm
- The End Is Begun (2007) - 12/15 Punkten
- The Ghost You Gave To Me (2011) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 03.10.2011 |
Klingt, als wenn sie immer noch dem Skaterprog fröhnen. Ist mir im Moment zu leichtfüßig und unspannend. |