Die australische Black Metal-Szene gewinnt in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung - man denke nur an Bands wie Woods Of Desolation, Austere, Nazxul und natürlich Deströyer 666. Ebenfalls schon länger aktiv sind PESTILENTIAL SHADOWS, die mit "Depths" nun ihr viertes Album vorlegen und definitiv ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient haben.

Die Band um den ehemaligen Woods Of Desolation- und Austere-Sänger Desolate macht darauf nämlich sehr viel richtig und sehr wenig falsch. Geboten wird klassisches Schwarzmetall, das mit Atmosphäre und Melodie, aber auch mit der nötigen Rohheit und Garstigkeit gespielt wird. Letzteres wird auch an der Produktion deutlich, die zwar deutlich besser ist, als beim Vorgänger "In Memoriam, Ill Omen", aber mit sägend-reißenden Gitarren, hallenden Vocals und einem klirrenden Gesamtbild immer noch recht nah an der alten Schule ist. Spielerisch sieht es ähnlich aus, viel Geblaste, aber auch wuchtiges Midtempo und gelegentliche Akustikeinschübe sorgen gleichermaßen für Abwechslung, wie sie auch das Traditionsbewusstsein der Band belegen.

Zeitgemäß erscheint die Verwendung dissonanter Riffs sowie die Fokussierung auf melancholische Melodiebögen, wobei auch letzteres zumindest bei australischen Black-Metal-Acts schon eine gewisse Tradition hat. Und auch bei PESTILENTIAL SHADOWS funktioniert die Kombination aus wimmernden, klagenden und verzweifelten Gitarrenleads und gepeinigtem Geschrei ganz ausgezeichnet. So verbreitet "Depths" über die gesamte Spielzeit von fast einer Stunde eine tiefdunkle, herabziehende Atmosphäre, die auch im Artwork stimmig umgesetzt wird. Bemerkenswert ist zudem, dass es der Band in den getrageneren Momenten sogar gelingt, die Stimmung der Musik von Primordial zu entfachen, man höre diesbezüglich nur mal in das intensive "Tribulation Of Man" hinein.

FAZIT: PESTILENTIAL SHADOWS liefern mit "Depths" ein durchweg gutes, intensives und interessantes Black-Metal-Album ab, das auch hierzulande für Zufriedenheit bei der Zielgruppe sorgen sollte.