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Gernotshagen: Weltenbrand (Review)

Artist:

Gernotshagen

Gernotshagen: Weltenbrand
Album:

Weltenbrand

Medium: CD
Stil:

Pagan Metal

Label: Trollzorn / Soulfood
Spieldauer: 53:15
Erschienen: 29.04.2011
Website: [Link]

Wunderbar geschmackvoll auch, mal wieder gerade eines der Heidenwörter zum Titel zu wählen, die sich ob ihrer Vergangenheit geradezu anbieten, wenn man sich ins rechte Abseits stellen will … Allerdings führen GERNOTSHAGEN einen braven Krieg, nämlich den der Pagan-Szene gegen ihren wie auch immer gearteten domestiziert religiösen Erzfeind. Schattenboxen oder Kampf gegen Windmühlen? Paranoia oder berechtigte Furcht vor "kultureller Zersetzung"?

Schlussendlich mag einmal mehr allein die Läuterung des neuzeitlichen Menschen dahinterstecken, der angesichts der Unwägbarkeiten des globalisierten Alltags einen Rückzieher ins Ländliche, Althergebrachte tätigt. Eine "Offenbarung" bleibt auch auf "Weltenbrand" logischerweise auf. Selbiges Intro ist keine solche, sondern ein knisterndes Geleit mit Akustikgitarre und Flöte. Askan flüsstert rrrrollig und weckt dennoch Hoffnung auf eine ähnlich passionierte Darbietung wie letztens wieder bei DORNENREICH, doch der folgende Titeltrack stellt Anderes in Aussicht: Musikalisch orientiert die Band sich abgesehen von ihren prominenten Keyboards an älterem, nicht allzu zähem Doom-Death, also nicht nach getriggerten Laufwettbewerben, an deren Ende die nächste Met-Buddel als Siegesprämie steht. Dies betrifft vor allem die entspannten Gitarrenleads, wo ansonsten weitgehend wenig Beeindruckendes auf den sechs Saiten passiert. Die Vocals changieren nunmehr zwischen typischem Grollen wie Kreischen. Ohne die übergreifende Thematik hätte man während der Neunziger bei "Einsam" von Bauerngothic gesprochen. Allerdings: Der Gesang - gerade die klaren Bekundungen - steht bombenfest, wo andere Genrevertreter grauenhaft knödeln. "Blinde Wut" geht als programmatischer Hit durch, und kurz fühlt man sich an RUNNING WILD erinnert - ein Trugschluss natürlich. Einmal mehr wirkt der ganze geschichtliche Überbau verkrampft und im musikalischen Kontext unpassend wie bei den meisten Stilvertretern. Was wollen GERNOTSHAGEN sagen, wenn sie in "Thursenhain" ein Kind über Zerstörung klagen lassen? Sicher würden sie sich im Interview darauf berufen, wie ach so aktuell das alles doch sei, was man da im Germanstik-Grundkurs so aufgeschnappt hat.

Am Ende bleibt: Die Band spielt leidlich dynamischen, meist im Midtempo gehaltenen Keyboard-Black-Metal (sinfonisch wagt man ob der einfach gehaltenen Tastensounds nicht zu sagen). Gefallen bereiten die Britendoom-Gedächtnisleads, gerade auch im wirklich dramatischen "Freyas Schoß" sowie während des tatsächlich lohenden Metallers (!) "Schlachtenbruder". Allein der Themenkreis will sich dem neutralen Nichtheiden im Publikum nicht erschließen, aber das liegt wohl in der Natur einer typischen, wiewohl besseren Szenescheibe, die allein Bekehrten predigt.

FAZIT: Das verschwundene Germanenkaff, nach dem die Thüringer sich benannt haben, ist geschichtlich wahrscheinlich so unbedeutend wie GERNOTSHAGEN für die Historie der harten Gitarre an sich. Geht es indes um Pay-Gain-Metal und nichts sonst, haben sie mit abwechslungsreichen Arrangements und gekonntem Handwerk gute Karten, auch nach abgeflautem Boom weiterzubestehen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 7441x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Offenbarung
  • Weltenbrand
  • Einsam
  • Blinde Wut
  • Thursenhain
  • Freyas Schoß
  • Sturmbringer
  • Schlachtenbruder
  • Die Banner hoch der Nacht entgegen

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Sascha D. [musikreviews.de]
gepostet am: 29.04.2011

User-Wertung:
7 Punkte

Nach den 2,3 Hördurchläufen der Mp3-Promo würde ich dir mit der Rezi recht geben ;)
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 29.04.2011

User-Wertung:
5 Punkte

Du bist sehr gnädig, Andreas :-D Wenn ich solche Texte höre, klappt mir jedesmal die Kinnlade runter. Und unweigerlich muss ich - nicht nur deshalb - sofort an Herrn Shakespeare denken: "Viel Lärm um nichts."
Psy
gepostet am: 30.04.2011

User-Wertung:
13 Punkte

Ich würde sagen, das Review verdient den eigenen letzten Satz!!! Man fasse sich hierbei an die eigene Nase und kümmere sich um Grammatik und Rechtschreibung.

Das Album ist fantastisch!!!
Andreas
gepostet am: 30.04.2011

Hast den Joke nicht gecheckt, oh Krieger des falkländischen Flughafencodes?
Nils [Musikreviews.de]
gepostet am: 01.05.2011

Das Wortspiel ist ja auch unheimlich anspruchsvoll. ;-)
Heimgang
gepostet am: 02.05.2011

User-Wertung:
2 Punkte

Einfach grottig.
Nordavind
gepostet am: 12.05.2011

User-Wertung:
12 Punkte

Als ich Deine einleitende Bemerkung gelesen hatte, dachte ich spontan 'Wir brauchen eine neue Sprache'. Die braunen Buben haben sie benutzt. Mal von speziellen Naziausdrücken abgesehen, denke ich nicht das diese Herrschaften ein Monopol auf unsere Muttersprache hatten bzw. haben.So wird es sich leider nicht vermeiden lassen bestimmte Ausdrücke so oder so auszulegen-und ich glaube wir tun uns keinen Gefallen zu überkritisch eine unbegründete Voreingenommenkeit zu schüren, unterstellen, fördern, ...
Als Beispiel verweise ich auf Kelten im heutigen Süddeutschland denen ein Meteorit aufs Dach gefallen ist-deren Welt ist mit Sicherheit abgebrannt (wird nix mit der CD zutun haben, ich weiß).
Zur Musik: Sicher ein Highlight für das abgenudelte Genre, mir gefällts. Was die Texte anbelangt-bestimmt ein großer Spaß die Quali von Metallyrics auseinander zunehmen.
Die Gerd
gepostet am: 15.08.2011

Also das ist ja wohl eines der größten Bull-Shit-Reviews dass ich seit langer Zeit mal wieder lesen durfte. Warum schreibt man ein Review über Dinge von der man keine Ahnung hat??? Bäcker testen auch keine Computer ... aber zum Thema ... Durch solche "Spi..." wie der Verfasser dieses "Kunstwerks" an Review muss man sich nicht wundern warum man sich immer mit Nazischeisse rumärgern muss...
Ich finde es traurig, dass Bands durch solche „Möchtegernmusikkenner“ in den Dreck gezogen werden. Zu den Texten …. Lest und versteht!!! Lest mehrmals!!! Die die das nicht können, für die ist die CD auch nichts und sollten sich lieber Klischeebands reinziehen wo jedes zweite Wort Odin Walhall usw. ist.
Einfach traurig … sorry
Andreas
gepostet am: 15.08.2011

Warum bedient man sich zur Kritik der deutschen Sprache, wenn man von ihr keine Ahnung hat?
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 15.08.2011

*schnarch* Das übliche Schema bei den Kommentaren. Immer den Schreiber persönlich angreifen und nicht argumentativ gegen die Rezension vorgehen. Letzteres wäre auch viel zu anstrengend ...
Kilian
gepostet am: 08.05.2012

User-Wertung:
12 Punkte

Ich find die Kritik auch ein wenig scharf und eher auf das negative bezogen. Ich mag das Album sehr und vergleiche Bands auch ungern untereinander, schließlich wollen sie alle etwas eigenes machen. Die langen Songtexte, gepaart mit der Mischung aus "kreischen", gröhlen und, naja wie mag man es nennen, epischer Kriegsoperete, gefallen mir doch schon sehr töfte. Ohrwurmcharakter kommt genauso auf, jedenfalls bei mir. Fürs Festival perfekt, also was will man mehr.
Andreas
gepostet am: 09.05.2012

Klar, ich hör Musik ja auch immer nur auf Festivals, auch und gerne "Kriegsopereten" oder Kriegsarier ... äh -Arien.
Kesselflicker
gepostet am: 18.07.2012

User-Wertung:
12 Punkte

Ich weiß nicht, warum manche Leute denen, wenn bestimmte Begriffe in der Deutschen Sprache fallen, gleich immer auf die Barrikaden gehen.
Wer über heidnische Götter oder anderes Gut was zumindest im Kern zur Geschichte gehört soll das tun.
Die meisten Heiden distanzieren sich sogar lautstark von sogenannten Möchtegernarier-nazifaschisten. Und aus diesem Grund sollte das auch nicht die Bewertung solcher Musik beeinflussen.

Mir Gefallen die unterschiedlichen Stimmlagen in den Liedern und die Gitarren und deshalb gebe ich eine 12 von 15.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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