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French TV: I Forgive You For My Unhappiness (Review)

Artist:

French TV

French TV: I Forgive You For My Unhappiness
Album:

I Forgive You For My Unhappiness

Medium: CD
Stil:

Progressiver Jazz-Rock

Label: Eigenvertrieb / Just For Kicks
Spieldauer: 44:52
Erschienen: 21.01.2011
Website: [Link]

Französisches Fernsehen für die Ohren! Wer hätte das gedacht? Keine prallen Brüste, keine aufgespritzten Lippen, keine dauergrinsenden Models, keine Farbe, kein Schwarz-Weiß! Fernsehen für die Ohren – und dann auch noch farbenfroher und aufregender als vieles von dem, was sonst auf der Mattscheibe vorrangig unseren Augen geboten wird. Und das bei solcher Musik. Dass Damen, wie die auf dem Cover abgebildete, doch ziemlich skeptisch dreinschauen, ist mehr als verständlich.

FRENCH TV kommen nicht, wie zu vermuten wäre, aus Frankreich, sondern aus Louisville, Kentucky. Dort sind sie seit 1983 musikalisch unterwegs und warnten sogar auf ihrem ersten Album selbstironisch: „Habt erbarmen mit uns, schließlich sind wir fast noch Kinder!“ Fast dreißig Jahre später ist diese Warnung im Angesicht der nunmehr älteren Herren selbstverständlich nicht mehr angebracht – und Erbarmen braucht man bei dieser Musik auch nicht mehr zu haben. Musik, die sich locker und treffsicher im Umfeld von Jazz, Canterbury, Rock und Prog bewegt und sich im anspruchsvollen Umfeld solcher Bands wie BRAND X, NATIONAL HEALTH, HAPPY THE MAN oder SOFT MACHINE einreiht. Da bleibt nur die Frage offen, warum die Mannen um Bassisten MIKE SARY solch ein musikalisches Schattendasein fristen!? Kein Wunder, dass der Titel dieses Albums wieder voller Selbstironie „Ich vergebe dir für mein ständiges Unglücklichsein“ lautet. Dafür wird aber der Hörer durchaus so einige Glücksgefühle empfinden, wenn er symphonischen, progressiven Jazz-Rock mag.

Das 10. Album von FRENCH TV schleppt sich nicht eine Minute dahin, sondern lebt von der reinen, manchmal doch deutlich übertriebenen Spielfreude und dem Spaß am Experimentieren. Bereits die „7 rostigen Nägel“ beginnen genauso wie der Titel es vermittelt, mit 7 „rostigen“ Musik-Stilen. Canterbury trifft auf Jazz, trifft auf frühe GENESIS, trifft auf progressiven Bombast, trifft auf VAN DER GRAAF GENERATOR-Saxofon, trifft auf Rock und auf Symphonisches samt Flöten.

Da ist der Hörer gleich geplättet – manchmal vielleicht sogar ein wenig überfordert. Verzweifelt sucht man nach einem Konzept und vermag es nicht so richtig zu entdecken. Wenn dann bei „Conversational Paradigms“ auch noch der Bass einen Haufen Solis zugesprochen bekommt, ist das manchmal des Guten ein wenig zuviel. Verrückte Energetik und schräge musikalische Ideen bestimmen die Grundstimmung des gesamten Albums.

Müsste man solche Musik verfilmen, dann wäre das am ehesten mit einer Aneinanderreihung von kurzen Videoschnipseln vergleichbar, die in unregelmäßiger Reihenfolge immer wieder mal auftauchen und genauso schnell verschwinden. Das alles mal in Schwarz-Weiß, mal in grellen psychedelischen Farben. Ob das nun genial oder wahnsinnig ist, liegt ausschließlich beim Betrachter – oder Hörer. Am Ende auf jeden Fall ein kreatives Durcheinander.

Interessant auch, dass MIKE SARY, das einzige echte FRENCH TV-Urgestein, sich mit STEVE KATSIKAS den Keyboarder von LITTLE ATLAS zum französischen Fernsehen geholt hat. So findet man auch einige Parallelen zu besagter Band auf „I Forgive You For All My Happiness“, wobei der kleine Atlas mehr im Prog verwurzelt ist, FRENCH TV eindeutig im Jazz-Rock.

FAZIT: Hat man das Album einmal gehört, dann bleibt der erste Eindruck recht durchwachsen. So als versuchen GENTLE GIANT den Jazz-Rock für sich zu entdecken oder als hätten VAN DER GRAAF ohne PETER HAMMILL sich an einer Fortsetzung von „The Long Hello“ versucht. Wahnsinnige Genialität oder genialer Wahnsinn – auf keinen Fall aber etwas für Hörer, denen eingängige Strukturen wichtiger sind, als experimentelle Klangvielfalt, die (manchmal leider) keine Grenzen kennt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6160x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Seven Rusty Nails
  • Conversational Paradigms
  • March Of The Cookie Cutters
  • You Got Run It Out, Dawson!
  • With Grim Determination, Terrell Dons The Bow Tie
  • Mosquito Massacre

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Peter Drovazc
gepostet am: 18.02.2011

Irgendwie verliert man bei dem Geschreibe da oben nie das Gefühl, dass der Autor keinerlei Bezug zu der Musik gefunden hat. Informationen bleiben damit Mangelware, ausser der Information, dass der Schreiber überfordert ist... Das passiert auf musikreviews.de irgendwie ziemlich häufig, also dass ein "Rezensent" überfordert scheint. Wirkt auf mich inkompetent.
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 20.02.2011

Ja, "Inkompetenz" ist mein zweiter Name, vor allem immer dann, wenn die Bewertung zu einer Scheibe nicht so überschwänglich ausfällt.
Zum Glück aber verliert eine Peter Drovazc "nie das Gefühl", dass ich keinerlei Bezug zur Musik gefunden habe. Welch Glück, demnach habe ich ja einen absoluten Bezug gefunden!
Und über Fragen der Inkompetenz brauchen wir dann hier gar nicht weiter zu diskutieren.
Das Album ist durchwachsen, recht konzeptlos und für jemanden wie mich, der sich schon seit Jahrzehnten (!!!) mit solcher Musik beschäftigt, ein wenig erhebendes, aber eben auch nicht unbedingt schlechtes Stück Musik - das wahrscheinlich recht schnell in Vergessenheit gerät.
Zumindest meint das der inkompetente Kritiker Thoralf Koß
Peter Drovazc
gepostet am: 21.02.2011

Rechtfertigungen sind kein Ersatz für Kompetenz. Dünnhäutigkeit ist keine Alternative für Überforderung. Und Ironie mit dem Holzhammer zu verabreichen, macht inhaltslose Gelaber nicht wertiger.

Die Bewertung des Albums ist mir übrigens schnuppe. Ich möchte von einer Rezensions-Seite etwas über die Musik erfahren. Das ist in der obigen Kritik nicht möglich.
Mike
gepostet am: 21.02.2011

Ich weiß nicht, wo das Problem ist. Ich habe einen guten Eindruck von der Musik erhalten allein schon durch die angeführten Vergleiche.

Musiktheoretische Analysen sind für eine Rezension außerhalb eines Uni-Kontextes überflüssig und sind für 99% der Leser uninteressant. Deswegen: Alles wurde in der Rezension richtig gemacht.
Peter Drovazc
gepostet am: 21.02.2011

Hallo Mike!

Schreib doch mal, ob Dein Eindruck sich nach dem Hören des Albums bestätigt hat. Das würde mich interessieren.

Ansonsten stelle ich in Frage, ob man mit angeführten Vergleichen alles richtig gemacht hat. Wenn es bei Dir funktionieren sollte, will ich nichts gesagt haben.

Ich finde es ist Rumgeplapper.
Thomas
gepostet am: 27.01.2012

Nach mehrmaligem Lesen der Rezension bleibt für mich nur als Frage: Woher nimmt P. Drovazc sein "Gefühl"? Ich finde die Rezension nachvollziehbar und verständlich; für Polemik wg. Inkompetenz sehe ich keine Grundlage.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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