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Van Canto: Tribe Of Force (Review)

Artist:

Van Canto

Van Canto: Tribe Of Force
Album:

Tribe Of Force

Medium: CD
Stil:

A Cappella Metal

Label: Napalm Records
Spieldauer: 55:20
Erschienen: 26.02.2010
Website: [Link]

VAN CANTO legen mit „Tribe Of Force“ bereits die dritte Ausführung ihres „A Cappella Metal“ vor. Im Gegensatz zum zweiten Album „Hero“, auf dem man eine gleichberechtigte Mischung aus Cover-Versionen und Eigenkompositionen auffuhr, kehrt man nun wieder zum ursprünglichen Konzept des Debüts zurück. Man möchte also nicht in erster Linie Vokal-Versionen bekannter Metal-Songs darbieten, sondern umgekehrt neue Stücke kreieren, die tatsächlich Metal-Songs sein könnten, würden sie mit verzerrten Gitarren vorgetragen. Wie gehabt findet sich jedoch in den Reihen der Band lediglich ein Schlagzeuger, die restlichen Instrumente werden von den fünf Stimmen simuliert. Trotzdem klingen VAN CANTO tatsächlich über weite Strecken wie eine Melodic-Power-Metal-Combo. Mal erinnert man mit beschwingten, fröhlichen Melodien etwas mehr an Bands wie SONATA ARCTICA (deren Sänger Tony Kakko passenderweise ein Gastspiel auf „Hearted“ gibt), mal aufgrund von Sängerin Inga ein wenig an NIGHTWISH („Water.Fire.Heaven.Earth“). Bei den dramatischeren Nummern kommen einem dagegen BLIND GUARDIAN in den Sinn.

Zwar hatten VAN CANTO schon von Beginn an durch das ungewöhnliche Konzept ihren ganz eigenen Sound, trotzdem versucht die Band, sich innerhalb ihres Stils zu entwickeln. So gibt es beispielsweise auf „Tribe Of Force“ öfters klassische Doo-Wop-Elemente zu hören, manchmal könnte man fast meinen, die FLYING PICKETS würden Metal-Songs singen. Ebenso werden die drei „Rhythmus-Stimmen“ vermehrt auch für Harmonien und Chorgesänge eingesetzt, und nicht nur für die typischen „Rakka-Takka“- und „Dan-Dan“-Riffs. Diese leichten Modifizierungen wissen zu gefallen und sorgen für Abwechslung. Auch musikalisch bleibt man nicht dogmatisch, sondern verwendet in „Magic Taborea“ ein Orchester, welches sich gut mit dem Gesang ergänzt. Neben diesem Track können gerade jene Stücke überzeugen, bei denen man sich mehr auf „richtigen“ Gesang, starke Melodien und Harmonien konzentriert, als auf die Simulation von Gitarren. So begeistern etwa „I Am Human“ oder „My Voice“ mit tollen Refrains, stellenweise leicht melancholisch gefärbten Melodien und wunderschönen „Instrumental“-Parts. Und die getragene Ballade „Last Night Of The Kings“ könnte glatt als dritter Teil von „The Bard’s Song“ von BLIND GUARDIAN durchgehen.

Bei einigen anderen Stücken hat man weiterhin das Problem, dass die durcheinander gesungen „Instrumente“ manchmal etwas wirr klingen, oder dass sich umgekehrt hier und da kleine Lücken im Sound ergeben. Für meinen Geschmack dürften VAN CANTO in Zukunft gerne noch mehr klassische A-Cappella-Elemente und auch richtige Instrumente verwenden, andere Experimente, wie etwa die gesungenen „Gitarrensoli“, wirken dagegen eher etwas schräg.

Die Cover-Version „Rebellion“ von GRAVE DIGGER ist ganz nett umgesetzt, kann aber nicht vollständig überzeugen, was vor allem an der Vorlage liegt: Die Strophe mit dem simplen, aus einer Note bestehenden Riff bietet sich nicht gerade zum Singen an, wogegen der Refrain auch schon im Original von einem bombastischen Chor vorgetragen wurde. Zudem übernimmt GRAVE-DIGGER-Frontmann Chris Boltendahl selbst die Leadvocals, womit VAN CANTO ihrer Version den letzten Hauch einer interessanten Alternative nehmen. Ganz anders sieht es dagegen mit „Master Of Puppets“ aus: Es liegt in der Natur der Sache, dass METALLICA-Cover wunderbar funktionieren, wer hat nicht schon einmal die Riffs von James Hetfield nachgesungen? Man könnte auch sagen, die ungewöhnlichen Gesangstechniken von VAN CANTO sind wie geschaffen für seine prägende Rhythmusgitarre.

FAZIT: Normalerweise ermutigt man in einer Kritik eine Band ja meist zu Eigenständigkeit und Selbstverwirklichung. VAN CANTO haben dies jedoch gar nicht nötig, da sie schon alleine durch die Art der Umsetzung der Stücke ein absolutes Alleinstellungsmermal erreichen. Deshalb empfehle ich hier für die Zukunft mal das Gegenteil, eine gesunde Mischung aus Fremd- und Eigenkompositionen (was letztlich auch zu einem nicht unbeträchtlichen Teil den Reiz des Vorgängers ausmachte). Man hat zwar auch dieses Mal einige richtig starke Songs geschrieben, hätte aber auf zwei, drei schwächere Nummern zu Gunsten von bekannten Klassikern verzichten können. Trotzdem sind VAN CANTO weiterhin die einzige Option für Metal-Fans, die auch gerne A-Cappella-Bands hören, und mit „Tribe Of Force“ ist ihnen erneut ein empfehlenswertes Album gelungen.

Daniel Fischer (Info) (Review 7840x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Lost Forever
  • To Sing A Metal Song
  • One To Ten
  • I Am Human
  • My Voice
  • Rebellion
  • Last Night Of The Kings
  • Tribe Of Force
  • Water.Fire.Heaven.Earth
  • Master Of Puppets
  • Magic Taborea
  • Hearted
  • Frodo's Dream

Besetzung:

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Interviews:
Kommentare
sascha
gepostet am: 21.04.2010

ja das album is nich schlecht
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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