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October Tide: A Thin Shell (Review)

Artist:

October Tide

October Tide: A Thin Shell
Album:

A Thin Shell

Medium: CD
Stil:

Melodic Deathdoom

Label: Candlelight Records
Spieldauer: 42:14
Erschienen: 11.10.2010
Website: [Link]

OCTOBER TIDE wurden einst als Ausweichprojekt der KATATONIA-Mitglieder Jones P. Renkse und Frefrik Norrman gegründet, als ihre eigentliche Band kurzzzeitig auf Eis lag. Zwei Alben veröffentlichte man in den 90ern, die für Begeisterung sorgten, da aber das Hauptaugenmerk bald wieder auf KATATONIA lag, versanken OCTOBER TIDE wieder in der Versenkung. Inzwischen hat Norrman KATATONIA bekanntlich verlassen und hat OCTOBER TIDE in 2009 wieder zum Leben erweckt, allerdings ist Renkse nicht mehr mit von der Partie, den Gesang hat Tobias Netzell von IN MOURNING übernommen.

Natürlich besteht eine gewisse musikalische Verwandtschaft zu KATATONIA, die sich vor allem in den tieftraurigen Gitarrenharmonien manifestiert. Insgesamt liegt das Fundament auf "A Thin Shell" aber deutlicher im Deathdoom verwurzelt. So gibt es überhaupt keinen Klargesang zu hören, sondern ausschließlich tiefe, lange Growls und schmerzgepeinigtes Geschrei, das leichte Black Metal-Züge aufweist. Die Gesangsleistung von Netzell ist intensiv und eindringlich, auch weil man die Texte gut verstehen kann. Gesang und Gitarren harmonieren auf wunderbar fesselnde Art und Weise und verschmelzen zu bewegenden Klanggebilden.

Es erübrigt sich, einzelne der sieben Songs gesondert hervorzuheben, am ehesten bietet sich dies bei "The Nighttime Project" an, einem leicht psychedelischen Instrumental. Die anderen sechs Songs leben von der tiefen Melancholie, die unmittelbar vom Ohr ins Herz geht. Es bedarf einer besonderen Vorliebe für solche Klänge, die sicherlich nicht jeder vorweisen kann. Ist man aber mit einem eher melancholischen Charakter gesegnet, so gelingt es den Songs augenblicklich, die dünne Schale der eigenen Seele zu durchbrechen und sich dort in ihrer herbstlichen Pracht auszubreiten. So gerät das Herz in Aufruhr, der Kloß im Hals setzt sich fest und der Druck auf die Tränendrüse nimmt stetig zu. Klingt kitschig? Ist es aber nicht. Es ist die schlichte, aber eindringliche Wirkungsweise der vermittelten Traurigkeit, die gefangen nimmt, ohne dass man sich dagegen wehren kann. Das wird nicht bei jedem Hörer der Fall sein, wer diese Wirkung aber generell kennt, der kommt bei OCTOBER TIDE voll auf seine Kosten.

FAZIT: Harte Melancholie in ihrer schönsten Form. Zum Sterben schön.

Andreas Schulz (Info) (Review 5643x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • A Custodian Of Science
  • Deplorable Request
  • The Nighttime Project
  • Blackness Devours
  • The Dividing Line
  • Fragile
  • Scorned

Besetzung:

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Interviews:
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