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Oberer Totpunkt: Stiller Zoo (Review)

Artist:

Oberer Totpunkt

Oberer Totpunkt: Stiller Zoo
Album:

Stiller Zoo

Medium: CD
Stil:

Neue deutsche Todeskunst / Dark Electronica

Label: Danse Macabre
Spieldauer: 46:25
Erschienen: 21.05.2010
Website: [Link]

Es gibt Musik, die ist so anders und befremdlich, so "geht gar nicht", dass sie schon wieder gut ist. In diese Kategorie fällt das Ensemble OBERER TOTPUNKT, das mit seinem dritten Album "Stiller Zoo" eine Platte veröffentlicht, die heftig polarisiert.

Denn die Kombination aus düsterer, rhythmischer und EBM-lastiger Elektronik, weiblichem Sprechgesang und einem Kastratenchor ist in der Tat extrem gewöhnungsbedürftig und erinnert an eine Mischung aus DAS ICH, GOETHES ERBEN und - unpassenderweise - KNORKATOR. An die Berliner Comedytruppe allerdings nur, weil der erwähnte Chor sich ziemlich genau so anhört, wie der Gesang in ihrer Gruftie-Verarsche "Weg nach unten". Die Referenz an die anderen beiden Bands ergibt sich eher aus der Atmosphäre, die OBERER TOTPUNKT verbreiten. Die Frontfrau Bettina Bormann wirkt nicht nur optisch wegen der strengen Frisur und der Hornbrille wie eine Lehrerin (oder auch wie eine sehr dominante Lady...), auch ihre tiefe Alt-Stimme, mit der sie die bemerkenswerten Texte intoniert, passt zum Gesamteindruck.

In den Texten werden Geschichten wie die von Vlăd III. Draculea oder dem Sultan Aladin, eine makabre Version der Vogelhochzeit und andere dunkle und böse Märchen erzählt, die oft aber auch einen sehr konkreten Bezug der Gegenwart haben. Natürlich ist die Art und Weise, wie diese Texte vorgetragen werden, sehr gewöhnungsbedürftig, letztendlich ist es aber auch angenehm stimmungsvoll. Die Chöre mit den hohen Männerstimmen tauchen immer wieder auf und lassen den Hörer bei den ersten Malen noch zusammenzucken, letztendlich sind sie aber ein interessanter Kontrast. Dass ausgerechnet eine Coverversion ("Paul ist tot" von FEHLFARBEN) der beste Track des Albums ist, spricht nicht unbedingt für die Band, aber auch Stücke wie "Zorn des Drachen", "Gevatter Tod" und "Nervenfieber" wissen zu gefallen, zumindest dann, wenn man die Musik nicht von vorne herein unhörbar findet. Lediglich "Gefangen im Vergangenen" ist dann doch zuviel des Guten und nervt schnell.

FAZIT: OBERER TOTPUNKT machen seltsame Musik, die mit leicht übersteigertem Avantgardismus und plakativer Theatralik zunächst Entsetzen hervorruft, an die man sich aber gewöhnen kann. Dann ist auch ein Album wie "Stiller Zoo" zumindest interessant.

Andreas Schulz (Info) (Review 6760x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Staub
  • Es war einmal
  • Die Vogelhochzeit
  • Zorn des Drachen
  • Gevatter Tod
  • 1001 Nacht
  • Teufels Lehrerin
  • Nervenfieber
  • Gefangen im Vergangenen
  • Paul ist tot
  • Sternenstaub
  • Es wird einmal gewesen Sein

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Istiac
gepostet am: 08.06.2010

User-Wertung:
14 Punkte

Super Album! Bereits die dritte CD übrigens - diesmal noch verspielter und pumpender. Meine Lieblingstitel sind neben genannten noch Teufels Lehrerin - und Gefangen im Vergangenen ist ein super hypnotischer Titel!
yola
gepostet am: 28.10.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Hammer CD!!!!""""DAS LEBEN!!!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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