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Fallen Angel: Crawling Out Of Hell (Review)

Artist:

Fallen Angel

Fallen Angel: Crawling Out Of Hell
Album:

Crawling Out Of Hell

Medium: CD
Stil:

US Power Metal

Label: Fallen Angel Records (Eigenproduktion)
Spieldauer: 72:05
Erschienen: 22.06.2010
Website: [Link]

Aber hallo! Ich hatte ja schon einiges von diesem Album von FALLEN ANGEL (speziell in der Mehrzahl ein nicht gerade seltener Name im Metal Genre, daher besteht hier Verwechslungsgefahr) erwartet, nachdem ich bei MySpace auf deren Musik gestoßen bin (diese Netzwerke haben tatsächlich auch ihr Gutes), aber DAMIT hatte ich dann doch nicht gerechnet. Denn was das New Yorker Quintett hier als Eigenproduktion vorlegt, ist mal ganz großes Kino. Nicht nur, dass es sich bei ihrem Debüt um ein ausgeklügeltes Konzeptalbum handelt, die CD ist auch mächtig gut aufgemacht mit seinem 32-seitigen, aufwändig illustriertem Booklet. Dort kann man dann bestens der düsteren Fantasy-Story folgen - die parallel ebenfalls noch in einer ausführlicheren Form als Buch (290 englische Seiten inklusive Songtexten) zu haben ist; erdacht und geschrieben vom Gitarristen John Cruppe. Obendrein tritt die Band dann noch unter der Geschichte entnommenen Pseudonymen auf und setzt die Story auch optisch um, indem sie sich (vielleicht nicht sonderlich originell) in KING-DIAMOND/ALICE-COOPER/LIZZY-BORDEN-Manier maskiert. Darüber hinaus ist "Crawling Out Of Hell" erst der Beginn einer auf drei Teile ausgelegten Saga.

Es wird also geklotzt und nicht gekleckert, in der Ideenwerkstatt von FALLEN ANGEL und beim Hören wird schnell klar, dass es sich bei der Band auch aus musikalischer Sicht nicht um Frischlinge handelt. Dennoch sind die einzelnen Mitglieder bisher noch nicht sonderlich in Erscheinung getreten. Der bekannteste Name unter ihnen ist Robb Lotta, ehemals Gitarrist bei BELLADONNA, der sich bei FALLEN ANGEL die Chefrolle mit dem anderen Saiten-Akrobaten John Cruppe teilt. Und der hat hier nicht nur als Produzent fungiert und dem Album einen kräftigen Sound verpasst, sondern, wie bereits erwähnt, auch die Geschichte erdacht und das Buch geschrieben. Dieses (und somit auch die Texte des Albums) ist inhaltlich grob beschrieben mit einer Mischung aus Fantasy und Horror über 'Gut gegen Böse', 'Himmel gegen Hölle', 'Leben und Tod': Hauptdarsteller Luke fällt nach einem Autounfall ins Koma. Während sein Körper ums Überleben kämpft, stürzt seine Seele ins Reich der Toten, Verdammten und gefallenen Engel und gerät dort in einen Krieg, den er über den Tod seiner sterblichen Hülle hinaus beeinflussen wird.

Die Einzelheiten der dunklen Abenteuer des Luke gilt es beim Hören bzw. wahlweise beim reinen Lesen aber selbst zu entdecken und somit zum Wichtigsten: der Musik. Und die wird dem Aufwand des 'Drumherum' vollauf gerecht. Auf einer stabilen JUDAS-PRIEST-Grundlage basierend, spielen FALLEN ANGEL rasant-filigranen US Power Metal der HELSTAR-, ICED EARTH- bis CAGE-Kategorie. Mit dem Blick auf das Konzept wird man gerade an letztere und speziell deren "Hell Destroyer"-Album erinnert, welches sehr ähnlich aufgebaut war, nur dass FALLEN ANGEL auf "Crawling Out Of Hell" halt noch wesentlich intensiver und ausgefeilter vorgehen. Aber die Vergleiche drängen sich vor allem auch auf, da man neben der fantastischen Gitarrenarbeit der Doppelspitze, die nicht die geringsten Soundlücken zurücklässt, mit Sänger Steve Seniuk ein stimmgewaltiges Aushängeschild in den Reihen hat. Und wenn der bei Kraftbolzen wie "Blood On My Soul", "The Reapers Shall Gather", "Darkness" oder "Ashes To Ashes" seine hohen Schreie raushaut, kommt er einem Sean Peck verdammt nahe.
Nach dem instrumentalen Autounfall zu Beginn, prescht zuvor mit "Sinners Vengeance" bereits die erste schnelle Power-Metal-Nummer an der Grenze zum Speed Metal voran, und auch die meisten Songs in der Folge, jeweils übergeleitet durch dramatische, instrumentale Zwischensequenzen, fahren diese Schiene weiter. Wiederholte Gedanken an die jüngeren ICED-EARTH-Werke bleiben dabei dann eben auch nicht aus; auch hier nicht ganz ohne Blick auf die Hintergrundstory und natürlich die Stimme von Ripper Owens.
Erst ab etwa der Albummitte wird es mit dem stampfenden "The One Who Walks Alone" auch mal etwas gemäßigter, richtig überraschende Töne schlägt dann aber das anschließende "The Answer" an, das modern-rockig bzw. auch durch den Gesang wie eine Ballade von BLACK LABEL SOCIETY klingt. Mit dieser Seite von FALLEN ANGEL hat man nach den bisherigen Abfahrten schon gar nicht mehr gerechnet. Danach geht es mit "The Neutral Zone" und "Life Or Death" zwar wieder zurück auf gewohnte Pfade (einmal mehr inklusive mitreißenden Leads und Soli der beiden Saitenhexer), aber als ob sie eine gewisse Vielseitigkeit noch weiter belegen wollen, wird es mit "Leaving It All Behind" und "Sad Wings" noch mal QUEENSRYCHE-sanft. Vor allem beweist hier auch Steve Seniuk noch mal seine Flexibilität.

Die CD und das Buch (oder beides im Package) könnt ihr euch auf der Bandhomepage sichern, ihr werdet aber auch bei den einschlägigen Underground-Mailordern fündig. Danach heißt es dann auf die Fortsetzung warten, die bereits in der Mache ist und hoffentlich bald unter dem Titel "Fallen Angel II - Cast Out Of Heaven" erscheinen wird.

FAZIT: In Sachen Eigenproduktion sucht das Debüt (inklusive dem 'Begleitmaterial') von FALLEN ANGEL seinesgleichen. Hier steckt mal richtig viel Arbeit und Herzblut drin und da auch die Musik alleine schon höchsten Ansprüchen genügt, kann es hier nur eine richtig dicke Empfehlung für alle Fans von abwechslungsreichem und ausgeklügeltem (und vor allem wahrem) Power Metal geben.

Lars Schuckar (Info) (Review 8235x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Crash To Oblivion
  • Sinners Vengeance
  • March Into Hell
  • Blood On My Soul
  • The Grinding Wheels Of War
  • The Reapers Shall Gather
  • Arrival
  • Dark Lord
  • Darkness
  • The One Who Walks Alone
  • The Answer
  • Respiration Desperation
  • The Neutral Zone
  • Life Or Death
  • On And On
  • Ashes To Ashes
  • Leaving It All Behind
  • Watching
  • Sad Wings
  • Grant Me Peace

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 04.09.2013

User-Wertung:
13 Punkte

Judas Priest als Orientierung ist sicher nicht verkehrt: so dachte ich beim Start unwillkürlich an "Invader". Schnell merkt der Hörer dann aber, dass die Jungs hier weitaus mehr auf dem Kasten haben und variantenreicher zu Werke gehen. Zwischendurch wird zum Verschnaufen mal der Fuß vom Gas geholt, dann geht aber wieder die wilde Luzy auf und davon
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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