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Thought Chamber: Angular Perceptions (Review)
Artist: | Thought Chamber |
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Album: | Angular Perceptions |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | InsideOut | |
Spieldauer: | 55:00 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Es muss einen guten Grund dafür gegeben haben, dass der GEDANKEN-KAMMER-Meister Michael Harris unbedingt TED LEONARD von ENCHANT als Sänger für seine Band haben wollte. Mir fallen da sogar zwei gute Gründe ein:
1. Leonards Stimme gehört mit zu den besten, die es so im Universum progressiver Rock- & Metal-Musik zu entdecken gibt;
2. Harris mag anscheinend nicht nur Leonards Stimme, sondern auch dessen Band ENCHANT und versucht, seine Kompositionen wie eine härtere Variante besagter Prog-Band klingen zu lassen, indem er neoprogressiven „Schönklang“ gegen melodiösen Prog-Metal austauscht.
Gute Idee! Und nicht nur das – denn auch die musikalische Umsetzung in „Angular Perceptions“ beeindruckt. So leuchtet THOUGHT CHAMBER, einem Hoffnungsschimmer gleich, am InsideOut-Horizont, der gerade mit dem zeitgleich erschienenen Debut von SLAVIOR deutlich verdunkelt wurde.
Erfolgsgarant scheint dabei das von Harris vorgegebene, anspruchsvolle Konzept dieses Debut-Albums zu sein: „Unsere Vision ist es, möglichst originelles Material zu kreieren, bei dem eine große Dynamik wichtig ist. Um der Band einen unnachahmlichen Sound zu verpassen, arrangieren wir Soli nicht in gewohnter Weise: Statt sie nur von einem Einzigen spielen zu lassen, teilen wir sie auf mehrere Musiker auf. Dieses Prozedere nennen wir Ensemble Licks.“
Einfalls- und Abwechslungsreichtum sind also die Devise, statt triste Metal-Einfallslosigkeit, die nach dem Motto „Kennste-einen-Titel-kennste-alle!“ gestrickt ist. Wohl gerade darum geht auch die Geschichte dieses Albums bis in das Jahr 2001 zurück. In seinem Haus in Dallas begann Harris vor nunmehr sechs Jahren die ersten Titel für sein Debut zu komponieren. Dabei war ihm neben dem musikalischen Anspruch auch der textliche sehr wichtig. Und so dreht sich „Transmigration Of Souls“ um mythologische Phänomene und den altägyptischen Wiedergeburtsglauben oder „A Legend´s Avalon“ um einen imaginären Ort im Himmel, wo sich berühmte, in die Geschichte eingegangene Persönlichkeiten versammeln.
Natürlich kommt hinter diesen „schweren“ Themen die progressive Metal-Musik zu keinem Zeitpunkt zu kurz, was besonders die drei Instrumentaltitel (Premonition / Mr. Qwinkel´s Therapy / Accidently On Purpose) beweisen. Hier durften sogar Rob, der Schlagzeuger, und Derek, der Bassist, ihre kompositorische Hand mit anlegen, was den Instrumentals eine besondere Dynamik verleiht. Spätestens hier wird dem Zuhörer eindrucksvoll zu Ohr geführt, was sich hinter diesen „Ensemble Licks“ verbirgt.
Mit „Silent Shore“ versteckt sich auf dem Silberling außerdem eine Ballade, die jedem ENCHANT-Album zur Ehre gereicht hätte. Und ehrwürdig geht das Album dann auch zu Ende. „A Mind Beyond“, der mit 7:38 Minuten längste Titel, enthält neben den klassisch-progressiven Einflüssen sogar atonal klingende Musik und ein angenehm ausklingendes Klavier-Outro. Und dieses Ende passt irgendwie auch zu dem seltsamen Cover, auf dem ein mechanisches, überdimensionales Auge auf eine sehr lebendig wirkende, hübsche, halbnackte Frau blickt. Seltsam, seltsam – aber spannend allemal.
FAZIT: Mit „Angular Perceptions“ werden dem Hörer 55 kurzweilige und stark progmetallige Minuten geboten, die neben dem guten musikalischen Konzept noch durch den beeindruckenden Gesang des ENCHANT-Frontmannes TED LEONARD veredelt werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Premonition
- Sacred Treasure
- A Legend´s Avalon
- Balance Of One
- Mr. Qwinkle´s Therapy
- Transmigration Of Souls
- God Of Oblique
- Silent Shore
- Accidently On Purpose
- A Mind Beyond
- Bass - Derek Blakley
- Gesang - Ted Leonard, Michael Harris
- Gitarre - Michael Harris
- Keys - Bobby Williamson, Michael Harris
- Schlagzeug - Rob Stankiewicz
- Angular Perceptions (2007) - 12/15 Punkten
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