ROCK MEETS CLASSIC | Greatest Rock Hits Tour 2023 - Rudolf Weber Arena, Oberhausen - 25.04.2023

Das Finale der diesjährigen Rock Meets Classic Tour in der Rudolf Weber Arena Oberhausen liefert ein wahres Hit-Feuerwerk und große Emotionen. Neben den Gaststars begeistern ein perfekt aufspielendes Orchester, das den Klassikern in Verbindung mit der fulminant agierenden RmC-Band neue Facetten entlockt

Die Rock Meets Classic Konzertreihe gehörte im Jahr 2020 zu den von der Pandemie wohl am härtesten betroffenen Veranstaltungen, die nach einem grandiosen Auftakt in Passau den Rest der angesetzten Shows absagen musste und seither zur Untätigkeit verurteilt war. In diesem Jahr konnte sich der Tourtross endlich wieder in Bewegung setzen und auf dem Weg Richtung Finale in Oberhausen unter Beweis stellen, warum nur die von Manfred Hertlein initiierte Gala mit Fug und Recht den Titel „Das Original“ für sich beanspruchen darf. Zudem gibt es noch einen Abschied zu vermelden, doch davon später mehr...

Toller Beginn mit Hits von QUEEN und WHITE LION

Oberhausen an einem frühlingshaften Dienstagabend. Es ist angerichtet. Das Finale der diesjährigen ROCK MEETS CLASSIC Tour steht an und die Rudolph Weber Arena in Oberhausen ist der perfekte Ort, diesen Tourabschluss gebührend zu feiern. Neben Orchester und Band agieren an diesem Abend die Stargäste Maggie Reilly, Mick Box & Bernie Shaw (URIAH HEEP), Ronnie Romero (RAINBOW), Joey Tempest (EUROPE), Dee Snider (TWISTED SISTER) und Mike Tramp (WHITE LION).

Der Abend beginnt mit einem QUEEN-Medley der RmC-Band, das Zeremonienmeister Sascha Krebs sofort in seinem Element zeigt, der neben Rock Meets Classic bei THE QUEEN KINGS hinter dem Mikrofon steht. Als erster Stargast der Show nimmt im Anschluss Mike Tramp die Bühnenbretter unter die Füße, seines Zeichens Frontmann der legendären Rock Band WHITE LION. Zum Warm-Up gibt es den GLODEN EARRING-Klassiker „Radar Love“, den WHITE LION im Jahr 1989 neu auflegten und zu erneuter Chartplatzierung verhalfen. Nach dem anschließenden „Tell Me“ geht es für Mike Tramp zunächst wieder in die Garderobe.

Maggie Reilly und Ronnie Romero liefern Nostalgie pur

Der nächste im Bunde ist der aktuelle RAINBOW-Frontmann Ronnie Romero, der z.Zt. wohl einer der Metal Sänger ist, die sich über fehlende Auslastung nicht beklagen können. „Long Live Rock´n´Roll“, „I Surrender“ und „Since You´ve Been Gone“ sogen dafür, dass die Arena sich bereits zu dieser frühen Stunde von den Sitzen erhebt und ordentlich mitgeht. Das Arrangement mit Orchester und Rockband tut hier ein Übriges. Dann aber ist es Zeit, die Grande Dame des 80er Pop-Rocks auf die Bühne zu bitten, eine Aufgabe, die Sascha Krebs wie immer mit Charme und Witz gekonnt meistert. „To France“, nur echt mit den Farben Frankreichs im Hintergrund, „Everytime We Touch“ und das legendäre „Moonlight Shadow“ versprühen auch als Evergreen das Lebensgefühl einer ganzen Generation, deren Soundtrack an diesem Abend Programm ist. Das geniale, von MIKE OLDFIELD in "Moonlight Shadow" konzipierte Gitarrensolo, entlockt der formidable Tom Naumann Ton für Ton seiner Schecter. Ein großartiger Moment.

URIAH HEEP: Vier Songs für die Ewigkeit

Im Anschluss folgt Part 2 für Mike Tramp, der mit den beiden größten Hits seiner WHITE LION-Ära zurückkommt. „Broken Heart“ und eine sehr emotionale Version des Mega-Hits „When The Children Cry“ erfüllen die Arena mit sich selig im Takt wiegenden Rockfans. Dass Tramps Vision einer besseren Welt, die in „When The Children Cry“ beschworen wird, nicht wahr geworden ist, merkt der Sänger nicht ohne einen Anflug von Resignation an. Mit den beiden nächsten Gaststars wird indessen die Melancholie im Handstreich erledigt: Mick Box und Bernie Shaw als Abgesandte URIAH HEEPs legen mit „Free Me“ direkt los wie es sich für eine Rockband gehört. Von Müdigkeit keine Spur, folgt das sagenhafte „July Morning“, das auf keinem HEEP-Konzert fehlen darf. Die klassischen Instrumente werten an diesem Abend den Song zusätzlich auf. Natürlich gibt es auch hier mit „Easy Livin´“ und der unverwüstlichen „Lady In Black“ nochmals eine Steigerung des Hit-Faktors.

DEE SNIDER in toller Form

Dee Snider, der als nächster Stargast die Bühne betritt, legt in Sachen Tempo und Bühnenpräsenz hier nochmals eine Schippe drauf. Kaum zu glauben, mit welchem Elan der mittlerweile 68-Jährige über die Bühne fegt. „We´re Not Gonna Take It“ rüttelt die Arena so richtig durch, während „The Price“ als eine Art Requiem konzipiert ist, in dessen Verlauf der nicht mehr unter uns weilenden Rockstar von JIMI HENDRIX bis hin zu EDDIE VAN HALEN gedacht wird, deren Bilder im Hintergrund auf den LED-Walls aufleuchten. Mit „I Wanna Rock“ und dem AC/DC-Klassiker „Highway To Hell“ schalten DEE SNIDER und das Ensemble wieder mehrere Gänge hoch und versetzen die Fans abermals in Party-Stimmung. Ein großartiger Auftritt.

Sascha Krebs sagt leise Tschüss...

Während in der Halle kaum noch jemand auf den Stühlen sitzt, betritt EUROPE Frontmann Joey Tempest die Bühne. Hits aus mehr als 40 Jahren Bandgeschichte stehen auf dem Programm und leiten über in das große Finale, das mit „The Final Countdown“ seinen fulminanten Abschluss erfährt. Kurz zuvor flackert auf der großen LED-Wand im Hintergrund noch ein kurzes „Danke Sascha“ auf, das den Abschied des Zeremonienmeisters Sascha Krebs verkündet.

FAZIT: ROCK MEETS CLASSIC feiert in der Rudolf Weber Arena Oberhausen ein mitreißendes Finale der 2023er Tour. Nachahmer gibt es viele, aber nur das Original schafft es auch in der diesjährigen Auflage, Weltstars vor die Mikrofone zu holen, die die Konzertreihe zu dem machen, was sie schon seit vielen Jahren ist: ein absolutes Highlight des Konzertjahres.

Alle Bilder der Show gibt es hier.