EXTREME | Thicker Than Blood Tour 2024 - TURBINENHALLE OBERHAUSEN

EXTREME begeistern in der Turbinenhalle Oberhausen mit einer fulminanten Performance. Im Vorprogramm glänzt RICHIE KOTZEN und komplettiert einen perfekten Konzertabend.

Beim Namen EXTREME denkt man unwillkürlich an „More Than Words“ und „Hole Hearted“, die beiden Mega-Hits der Jungs aus Boston, die im Jahr 1990 auf einem der stärksten Rock-Alben aller Zeiten erschienen. „Pornograffitti“ markierte für EXTREME das absolute Karrierehighlight, das Album erreichte in mehreren Ländern Platin-Status, über Nacht war die Band in den Rock-Olymp aufgestiegen. Aber auch für EXTREME markierten die folgenden Jahre eine Zäsur, die Band trennte sich nach kommerziellen Misserfolgen im Jahr 1994. Dabei blieb es glücklicherweise nicht. Nach einer Auszeit von fünfzehn Jahren beschlossen die beiden Masterminds Nuno Bettencourt und Gary Cherone, das Projekt einer Reunion anzustoßen. Seit dieser Zeit gehört die Band wieder zum festen Establishment und begeistert die Fans in regelmäßigen Abständen mit Tourneen und Festivalauftritten, auf denen alle Register gezogen werden.

RICHIE KOTZEN und Band eröffnen die Show

Bevor es für EXTREME an diesem Abend auf die Bühne der Turbinenhalle geht, steht mit Richie Kotzen ein Support auf dem Programm, der seinerseits zur Creme zeitgenössischer Gitarristen gehört. Seine Show ist durchzogen von grandiosen Improvisationen, die alle Anwesenden in ihren Bann ziehen. Bemerkenswert ist hier zudem, dass der Virtuose selbst in den schnellstenPassagen seiner Soli kein Plektrum verwendet. Nach gut vierzig Minuten ist der Part als Einheizer großartig erfüllt und Kotzen geht unter kräftigem Applaus von der Bühne. Den zahlreichen Rufen nach „Zugabe“ kann aus Zeitgründen leider nicht entsprochen werden.

EXTREME in überragender Spiellaune

EXTREME betreten nach kurzem Intro die Bühne, das Nuno Bettencourt standesgemäß mit einer Rückkopplung vor den Marshall-Stacks als Überleitung in den Opener beschließt: „It´s A Monster“ zeigt die Band ab der ersten Sekunde hellwach. Während Bettencourt sich in Sachen Posing aufgrund einer Knieverletzung noch etwas zurückhalten muss, legt Gary Cherone los, als ob es nur diesen einen Song geben würde. „Decadence Dance“ im Anschluss fordert dem Publikum bereits zu dieser frühen Phase des Konzerts alles ab, denn hier beweisen Bettencourt und Cherone, dass sie live nichts von ihrer Durchschlagskraft verloren haben. Der Gesang kommt mit unglaublicher Power aus dem bestens aufgelegten Frontmann, der auch die schwierigsten Passagen der Songs mit glänzender Präzision abliefert.

Und selbstverständlich werden an diesem Abend alle Hits der Band gespielt, neben den bereits oben erwähnten Millionensellern stehen allerdings mit „#Rebel“, „Other Side Of The Rainbow“, „Banshee“ und „Thicker Than Blood“ auch Songs des aktuellen Albums „Six“ auf der Setlist, die sich nahtlos in das bewährte Material einfügen.

„Get The Funk Out“ liefert den energetischen Rausschmeißer, bevor EXTREME mit dem Zugabenblock „Small Town Beautiful / Song for Love“ und „Rise“ ein fantastisches Set beenden. Die verdienten Ovationen holen sich Gary Cherone (Gesang), Nuno Bettencourt (Gitarre), Pat Badger (Bass), sowie Kevin Figueiredo (Schlagzeug) ausgepowert aber glücklich bei den Fans ab.

Das FAZIT lautet an diesem Abend: EXTREME sind live immer noch eine Klasse für sich und liefern in der Turbinenhalle Oberhausen ein Konzert außergewöhnlicher Güte. Ein absolutes Must-Have.