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Interview mit Parthian Shot (02.01.2013)

Parthian Shot

Frontmann Panagiotis plaudert aus dem Nähkästchen über Griechenlands gegenwärtig hoffnungsvollsten Newcomer.

Wieso habt ihr euch nach einer alten Militärtaktik benannt?

Die Taktik spiegelt unsere Einstellung wider - das unerwartete Moment, das wir in unsere Musik einbeziehen. Wir fühlen uns keinem Genre zurgehörig und verwehren uns gegen engstirniges Denken - aber da du eben fragst und viele, die das lesen werden, nicht wissen, was es mit dem Parthischen Manöver auf sich hat, verweise ich einfach auf die Erklärung auf unserer Website.

Ihr habt bereits "The Idol" von W.A.S.P. gecovert. Was bedeutet euch das Stück, und spielt ihr live weitere Songs anderer Bands?

Na ja, das Lied ist eben eines unserer Lieblingsstücke, aber wir waren nie große Fans der Band. Ich fragte, ob die anderen es sich in unserem Set vorstellen könnten, und niemand hatte etwas dagegen. Die Fans standen so sehr darauf, dass wir es grob als Demo für sie festhielten. Wir lieben Coversongs, weil man damit Leute anspricht, die erst mit der Band warmwerden müssen

Was ist das Besondere an PARTHIAN SHOT?

Zuallererst habe ich persönlich das Gefühl, die Band sei mein Kind. Ich trat alles gemeinsam mit unserem Bassisten Giannis Lykakis los, nachdem ich meine erste Combo Blizzard verlassen hatte. Erfahrung und die richtige Chemie sind alles; nichts ist unmöglich: diese beiden Leitsätze sollte man sich hinter die Ohren schreiben. Ich bin jetzt 33 und weiß, was ich will, auch von der Musik, und was ich bisher nicht fand, ist ein Gemeinschaftsgefühl wie bei PARTHIAN SHOT. Uns kommt es so vor, als seien wir schon ewig miteinander befreundet, obwohl dies nur für einige der Mitglieder der Fall ist. Wir ziehen an einem Strang, was die Musik betrifft, und wissen, was wir voneinander erwarten dürfen.

Der Sprecher in "Stolen-Back Life" fordert sein Leben zurück; wo hat er es verloren?

Leben bedeutet Freiheit, und die kann man in einer richtig üblen Beziehungskiste verlieren. Nachdem unser Protagonist also die Kraft wiedergefunden hat, um weiterzumachen, indem er sein gegenwärtiges Leben hinter sich lässt und das beginnt, was er tatsächlich möchte, spreizt er einfach die Flügel und fliegt von allem davon, was ihm das alte Leben zur Hölle machte.

"Placebo" scheint mir auch von einem Zweierverhältnis zu handeln; ein Teil hadert dabei mit psychischen Problemen, richtig?

Genau, es geht um selbstzerstörerische Menschen, deren Partner es niemals schafft, ihnen die Kraft zu spenden, ein gesundes Leben anzunehmen. Wer daran gewohnt ist, zu kriechen, tut sich schwer, diesen Daseinsentwurf abzulegen. Man muss selbst den kleinsten Lichtschimmer wahrnehmen und darf sich nicht selbst fertigmachen.

Die in "ControVersus" betroffene Person hingegen ist offensichtlich desorientiert.

Nicht direkt, sondern vielmehr geht es um die Lehre, die man aus den in den anderen Songs erläuterten Situationen zieht. Man ist es zwar leid, ständig auf dem Sprung zu sein und nie anzukommen, aber etwas Anderes bleibt uns nicht übrig: Fokussieren, weitergehen, am Ball bleiben ...

Wie geht es nun mit euch weiter?

Wir haben gerade unser erstes Video "Placebo" abgedreht. Davon abgesehen versuchen wir natürlich, unsere Musik bekannter zu machen, und schreiben neue Stücke. Vielleicht schaffen wir es, noch 2013 ein vollständiges Album zu veröffentlichen. Wir gehen allerdings nur so weit, bis wir merken, dass es uns keine Freude mehr bereitet, denn das ist letzten Endes die Hauptsache beim Musikmachen.

Ein schönes Schlusswort, dann wünschen wir euch sehr lange sehr viel Freude, damit wir mehr zu hören bekommen!

Andreas Schiffmann (Info)
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