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Sean Chambers: Live From Daryl’s House Club (Review)

Artist:

Sean Chambers

Sean Chambers: Live From Daryl’s House Club
Album:

Live From Daryl’s House Club

Medium: CD/Download
Stil:

Blues Rock

Label: Quarto Valley Records
Spieldauer: 58:44
Erschienen: 28.02.2025
Website: [Link]

„All right, are you ready?“
Mit dieser rein rhetorischen Frage eröffnete SEAN CHAMBERS im Mai 2024 seinen Auftritt im rustikalen „Daryl's House Restaurant & Live Music Club“ (NY) – um dann gleich mit einer fulminanten Version des Instrumentals „Cobra“ von Kim Simmonds, Gründer und Frontmann der britischen Bluesrock-Truppe SAVOY BROWN, loszulegen. Ein solcher Auftakt ist naheliegend, denn mit CHAMBERS stand das langjährige Rhythmus-Duo Pat DeSalvo (Bass) und Garnet Grimm (Schlagzeug) des vor drei Jahren verstorbenen Simmonds auf der Bühne.

SEAN CHAMBERS Karriere begann Ende der 1990er-Jahre, als er während einiger Jahre als Tour-Gitarrist in der Band des hochgeschätzten Chicago Bluesers Hubert Sumlin tätig war. Inzwischen darf man Chambers zu den besten Bluesrock-Gitarristen der Gegenwart zählen. Seine letzten Alben („Trouble & Whiskey“, 2017, „Welcome To My Blues“, 2018 und „That’s What I’m Talking About“, 2021) landeten jeweils in den Top Ten der US Billboard Blues Charts.


Chambers Zusammenarbeit mit den Mitgliedern von SAVOY BROWN ist auf einen gemeinsamen Festival-Auftritt im Jahr 2019 zurückzuführen. Nach dem Tod von Kim Simmonds anno 2022 tat sich das Trio dann definitiv zusammen und tourt seither intensiv und erfolgreich mit Auftritten in den USA, Kanada und Europa. „Live From Daryl’s House Club“ ist Chambers neuntes Album und das erste in der Trio-Formation. Unter den zwölf Songs finden sich fünf Chambers-Kompositionen sowie, neben dem erwähnten „Cobra“, ein weiteres Stück von Kim Simmonds:

Es macht (musikhistorisch) Spaß, das „Street Corner Talking“-Original (Titelstück der gleichnamigen SAVOY BROWN-LP aus dem Jahr 1971) mit der vorliegenden Chambers-Version zu vergleichen – auf der einen Seite der aus heutiger Sicht spartanisch-klare und ja, etwas brave 70er-Jahre-Sound, zum andern die immer noch sehr rifflastige aber ungemein dynamische Live-Version Chambers. Ebenso interessant ist die Gegenüberstellung von Muddy Waters‘ „Louisiana Blues“ von 1950 (einer Adaption des „Minglewood Blues“, 1928) und der Bluesrock-Version des Trios: Letztere ist im Gegensatz zur filigranen, fünfundsiebzigjährigen Midtempo-Version von Muddy Waters, Little Walter (Mundharmonika) und Ernest "Big" Crawford (Kontrabass) buchstäblich Sound aus einem neuen Jahrtausend … und in diesem Sinn gar nicht wirklich vergleichbar.

SEAN CHAMBERS‘ eigene Songs sind zwar alle ähnlich konfektioniert; auf „Red Hot Mama“ aber sind schöne Slide-Partien zu hören, das ultraschnelle „Sweeter Than A Honey Bee“ sorgt rhythmisch für Abwechslung, und die Ballade „Trouble & Whiskey“ gewährt eine willkommene Verschnaufpause, in der Chambers‘ Saitenkunst und seine gesanglichen Fähigkeiten richtig zum Tragen kommen.

Man soll zwar nicht Äpfel mit Birnen respektive Live- mit Studioaufnahmen vergleichen – trotzdem sei hier auf das Album „Goin' To The Delta“ hingewiesen, das Chambers‘ Vorbild Kim Simmonds vor gut zwölf Jahren mit DeSalvo und Grimm im Subcat Studio in Syracuse eingespielt hat. Wer es nicht kennt, sollte es sich im Zusammenhang mit der hier besprochenen Live-Aufnahme anhören. Ein Vergleich kann sich lohnen.


FAZIT: SEAN CHAMBERS' „Live From Daryl’s House Club“ ist ein rundum gut und sorgfältig gemachtes Album. Auf der Bühne standen drei hervorragende und erfahrene Musiker, die hör- und fühlbar aus dem Vollen schöpfen können. Wer im vergangenen September das Trio bei einem Konzert auf seiner Europa-Tour erlebt hat, weiß, wovon die Rede ist.

Dieter Sigrist (Info) (Review 38x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Cobra
  • I Need Your Loving
  • Red Hot Mama
  • Louise
  • Til Midnight
  • Street Corner Talking
  • Bullfrog Blues
  • Sweeter Than A Honey Bee
  • Trouble & Whiskey
  • You’Re Gonna Miss Me
  • Louisiana Blues
  • Brown Sugar

Besetzung:

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