Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Markus Reuter: Truce <3 (Review)

Artist:

Markus Reuter

Markus Reuter: Truce <3
Album:

Truce <3

Medium: CD/Download
Stil:

Instrumental Rock, Fusion

Label: Unsung Records/MoonJune
Spieldauer: 55:21
Erschienen: 23.05.2025
Website: [Link]

„In der Musik geht es immer um Beziehungen - zwischen den Noten, zwischen den Musikern, zwischen dem Hörer und dem Klang. 'Truce <3' ist unsere Art, diese Beziehungen zu zelebrieren, und ich hoffe, dass Sie beim Hören die Energie, die Intensität und vor allem die Liebe spüren, die in die Entstehung des Albums eingeflossen sind.“ (Markus Reuter)

MARKUS REUTER liebt dieses Album. Sein Album! Die Fortsetzung von „Truce“ (2020) und „Truce 2“ (2022). Und auch die Hörer, die wiederum sofort vom ersten Ton dieser knappen Reuter Musik-Stunde an erkennen werden, dass dieser außergewöhnlich begabte deutsche Gitarrist bei ROBERT FRIPP in die Schule gegangen ist, werden es ebenso lieben. Besonders wenn sie neben den Fripp-Solowerken auch die großartigen beiden Alben der Zusammenarbeit zwischen FRIPP und ANDY SUMMERS und natürlich FRIPP und ENO, besonders „No Pussyfooting“, in ihrem Plattenschrank stehen haben.

Im Mittelpunkt der Musik stehen wie gehabt das reutersche Touch-Gitarren-Spiel sowie neben ein paar rockigen Elementen, wie der druckvolle „Not Alone“-Start, auch viele schwebende Ambient-Sounds bzw. Soundscape-Loop-Improvisationen allererster Güteklasse (wie beispielsweise im knapp zehnminutigen, deutlich an das 1973er-„No Pussyfooting“ erinnernden „Echo Of Affection“).


Großer Vorteil zwecks Abwechslung und musikalischer Meisterschaft ist die Einbeziehung des Schlagzeugers ASAF SIRKIS, der in vielen der Stücke deutliche, oft sehr komplexe Akzente setzt, und des Bassisten FABIO TRENTINI, der den Stücken eine herrlich voluminös tönende Grundierung verleiht, sich aber durchaus auch in den Vordergrund spielen darf, wobei besonders das letzte Stück „Shuffled Fate“ anhörliches Beispiel ist. Alle drei bleiben sich auf dem dritten Truce-Album wiederum treu und beweisen, dass sie immer stärker den Sound (und die sich dahinter verbergenden Geschichten) vorantreiben, wozu Reuter, dem wohl gerade dieses Album besonders am Herzen liegt, recht stolz bemerkt: „Dies ist unser drittes Album als Trio, und in vielerlei Hinsicht fühlt es sich wie ein definierendes Statement an. Wir haben hier etwas geschaffen, das gleichzeitig spontan und strukturiert ist, emotional direkt und doch voller komplizierter Details. Ich habe das Gefühl, dass wir mit dieser Platte eine neue Ebene des Zusammenhalts, der Intensität und der Tiefe erreicht haben.“

Sogar an ein wirklich berührendes, sehr harmonisches „Love Theme“ (in Dur) wagt sich das Trio heran, wobei es aber immer den improvisatorischen, zärtlich angejazzten Aspekt nie aus den Augen verliert und so himmlische Harmonien mit irdischer, nicht nur geruhsam oder glatt laufender Komplexität vereint. Wer hierbei zu träumen versucht, wird häufig mit lauteren, wachen Momenten kurz aufgerüttelt, für die vordergründig der Schlagzeuger sorgt.
Reuter, Trentini und Sirkis sprechen bei diesem Stück von einem „klanglichen Liebesbrief: kompakt, offenherzig und unverhohlen hymnisch“.


Aber auch auf seinen speziellen Umgang mit der Gitarre geht Reuter intensiv in seinen eigenen Ausführungen ein, wobei er gleich den vor acht Jahren verstorbenen SOFT MACHINE-Gitarristen, der als Pionier des britischen Jazz-Rocks gilt und beispielsweise herrliche Gitarren-Akzente bei PIERRE MOERLEN'S GONG setzte, mit ins Spiel bringt: „Einer der spannendsten Aspekte von 'Truce <3' ist die Verschmelzung verschiedener Dimensionen unseres Spiels. Das melodische Geschichtenerzählen, das schon immer im Mittelpunkt dieses Projekts stand, ist immer noch da, aber auch das unverschämte Schreddern - eine Seite meines Spiels, die in meinen anderen Projekten nicht immer ein Zuhause findet. Wenn du ein Fan von flüssiger, rasanter Leadarbeit im Geiste von ALLAN HOLDSWORTH bist, wirst du hier viel davon finden.“

So wird „Truce <3“ zum bisher spannendsten Album dieser Trio-Serie, aus dem deutlich hervorgeht, wie stark das Trio längst aufeinander eingespielt ist und der gegenseitige Respekt untereinander die drei Musiker an ihren Instrumenten zu Höchstleistungen anspornt.


FAZIT: Aller guten Dinge sind drei! Im Falle von „Truce“ ist „Truce <3“ sogar das bisher beste des Touch-Gitarristen MARKUS REUTER mit der tatkräftigen Unterstützung von ASAF SIRKIS am Schlagzeug und FABIO TRENTINI am Bass geworden. Eine aufregende Reise in die FRIPP- und HOLDSWORTH-Welten, in der ganz unterschiedliche Aspekte von rockig bis entspannt fließend beleuchtet werden und das ganze Können der drei Musiker zum Ausdruck bringen. Sodass die Worte von MARKUS REUTER es zu diesem Album klar auf den Punkt bringen: „Dies ist unser drittes Album als Trio, und in vielerlei Hinsicht fühlt es sich wie ein definierendes Statement an. Wir haben hier etwas geschaffen, das gleichzeitig spontan und strukturiert ist, emotional direkt und doch voller komplizierter Details. Ich habe das Gefühl, dass wir mit dieser Platte eine neue Ebene des Zusammenhalts, der Intensität und der Tiefe erreicht haben.“ Ein Gefühl, das nicht täuscht und die Hörer sicher begeistert.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 218x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Not Alone
  • We Have Your Back
  • It's Not In The Cards
  • Never Apart
  • Crooked
  • Bond
  • Love Theme
  • Guardian Shadow
  • Echo Of Affection
  • Shuffled Fate

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!