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Arbenz Vs Arbenz Meets Ron Carter: The Alpine Session (Review)
Artist: | Arbenz Vs Arbenz Meets Ron Carter |
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Album: | The Alpine Session |
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Medium: | LP+CD/Download | |
Stil: | Trio Jazz |
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Label: | Hammer-Recordings | |
Spieldauer: | 41:30 | |
Erschienen: | 21.02.2025 | |
Website: | [Link] |
Ron Carter war 86 als er die „Alpine Session“ mit den Schweizer Zwillingen Florian und Michael Arbenz einspielte. Davon merkt man nichts, so behände, ausgewogen und agil ist sein Spiel. Dass er an über 2000 Produktionen beteiligt war, merkt man schon eher. Denn er strahlt Laissez faire und Sicherheit aus, die das ebenfalls fein ziselierte Spiel seiner beiden deutlich jüngeren Mitspielern perfekt unterstützen.
Das Album beginnt mit der Duke Ellington-Komposition „It Don’t Mean A Thing“, die von Michael Arbenz derart bearbeitet wurde, dass er als zusätzlicher Komponist vermerkt ist. Die Interpretation ist verspielt und akzentuiert, Florian Arbenz streichelt seine Becken und sorgt gelegentlich mit den Trommeln für Wumms, während Ron Carter seinen Bass swingen lässt und ein filigranes Solo einwebt, ohne sich angeberisch in den Vordergrund zu schieben. Die perfekte Blaupause fürs gesamte Album.
Relaxt, aber mit gehörig Power in der Hinterhand, immer auf dem Sprung auszubrechen kann. In der Mitte der Session scheut das freie, feinnervige „Evolution“ keine Dissonanzen, lässt sie aber nicht Oberhand gewinnen. Das Trio vermeidet bloße Kakophonie ebenso wie allzu süßen Schmelz. Selbst das Zitieren und Variieren des von Johannes Brahms vertonten "Guten Abend, gute Nacht“ im verträumten „Lullaby“ gelingt stimmig ohne Tritte in Fettnäpfchen.
Das Zusammenwirken der drei Musiker ist insgesamt ein Paradebeispiel für gemeinschaftliches Musizieren ohne individuelle Charakteristika zu verleugnen. Und nicht nur Jerome Kerns „All The Things You Are“, das vorletzte Stück vorm agilen, zehnminütigen „Old Shaman“, belegt, dass Arbenz, Arbenz & Carter modernen Jazz mit viel Geschichtsbewusstsein zelebrieren können.
FAZIT: „The Alpine Session“, das Ergebnis des Treffens von Ron Carter mit den Arbenz-Zwillingen, ist ein organisches Album, das vibriert, anrührt und spannende Stoffe mit größtmöglicher Lässigkeit webt. Große Kunst, unaufgeregt und mit gewandter Leichtigkeit präsentiert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- It Don’t Mean A Thing (6:33)
- Alive (5:40)
- Evolution (7:41)
- Lullaby (6:30)
- All The Things You Are (4:35)
- Old Shaman (10:16)
- Bass - Ron Carter
- Keys - Michael Arbenz
- Schlagzeug - Florian Arbenz
- The Alpine Session (2025) - 12/15 Punkten
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