Im Grenzbereich zwischen Drone, Ambient und Black Metal tanzt VON JEGLICHEM WORTs „hier wirfst du aus deiner brust eine neue erde in den raum“ auf Messers Schneide. Die Musik ist überwiegend eine Soundcollage aus düsteren Klängen. Klassische Songstrukturen sind Mangelware und mit vier Stücken in vierzig Minuten Laufzeit erscheint die Klangkulisse doch eher ambitioniert und fordernd.

Der Clou, der dieses Album aus dröger Eintönigkeit rettet, ist die Atmosphäre. Die Musik vermittelt zu jeder Sekunde ein diffuses Gefühl der Anspannung. Die sich wiederholenden Klangmotive aller Stücke wirken beklemmend und in Verbindung mit dem Artwork ergibt sich ein düsteres Bild von Wahnsinn und Verzweiflung.

Diese Emotionen münden bei Titeln wie „so wird der mensch gut und groß so steigt er weit über alle lebewesen empor“ auch in einer gewissen Form von Größenwahn, die sich aber immer wieder auf eine nihilistische Betrachtung des Lebens besinnt.

Trostlosigkeit und Depression finden daher in allen vier Stücken vermehrt Einzug in den Sound von VON JEGLICHEM WORT.
Da erscheint auch die abschließende Proklamation „wir werden den krieg gewinnen“ eher wie das immerwährende Mantra eines von der eigenen Ideologie geblendeten Eiferers, anstatt ein realistisches Motto zu sein.

FAZIT: Für Freunde von beklemmender LoFi-Musik dürfte „hier wirfst du aus deiner brust eine neue erde in den raum“ eine interessante Sache sein, denn VON JEGLICHEM WORT erzeugen eine aufwühlende Spannung, die vielfach über die Monotonie der Musik hinweg rettet. Dass das Ganze aber trotzdem 'nischig' und verschroben wirkt, ist wohl ebenso beabsichtigt, wie es die Musik mit Spannung füllt.