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Shadow Circus: From The Shadows (Review)

Artist:

Shadow Circus

Shadow Circus: From The Shadows
Album:

From The Shadows

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Doom-Metal

Label: Shadow Circus Music/Just For Kicks
Spieldauer: 46:43
Erschienen: 29.12.2023
Website: [Link]

Der pure Horror geht weiter – und wie!
Willkommen bei und im SHADOW CIRCUS, die in ihrer progressiven Rock-Manege die gruseligsten Geschichten der besonders finsteren Art erzähl(t)en und besangen/besingen – so als hätte sich ein E.A. POE aus seinem Grabe erhoben und entschieden, als prog-metallischer Musik-Poet weiterzumachen.
Darum haben sich diesmal die gruseligen Jungs aus Amiland auch noch mit ein paar Gründungsmitgliedern von PAIN OF SALVATION und THE DEVIN TOWNSEND PROJECT verstärkt, denen ja ebenfalls mehr die finsteren Themen als eine sonnige Florida-Beach-Party am Herzen und in der Musik liegen!
Spoiler im Vorfeld: Hilfreich oder qualitätssteigernd ist diese Entscheidung definitiv nicht!

Dabei erwartet man gerade deswegen eine ganze Menge, doch viele von diesen Erwartungen bleiben bei „From The Shadows“ gänzlich unerfüllt oder verpuffen nur in Belanglosigkeit – und das beginnt schon bei dem einfalls- und belang- sowie aussagelosen Cover, das mehr abschreckende als verkaufsfördernde Wirkung hat. Noch schlimmer wird es, wenn man das Booklet aus dem Jewelcase zieht und feststellt, dass einen hier nur ein liebloses, zweiflügeliges Faltblatt erwartet – ohne jegliche Texte oder spannend anmutende Bilder.
Was hat da eigentlich SHADOW CIRCUS geritten, die sonst doch auch mit einer überzeugend gestalteten Verpackung ihrer Musik zu punkten wussten?

Nach dem Vorgänger „On A Dark And Stormy Night“ sind nunmehr schon sage und schreibe elf (!!!) Jahre ins progressive Rockländle gezogen und so richtig zum Gruseln gab es in der Zeit schließlich auch jede Menge – selbst ohne die Musik von SHADOW CIRCUS.
Vielleicht hat gerade darum das Duo Fontana & Bobick beschlossen, nunmehr mit ein paar besonders extremen Horror-Geschichten um die progressive Ecke zu kommen und sich dabei noch deutlicher den metallischen und (leider) weniger den retro-progressiven Klänge zuzuwenden, die im Grunde nur im letzten Song des Albums wieder aufblitzen. Das wird sicher bei denjenigen, welchen besonders das Vorgänger-Album viel Freude bereitete, recht schwer aufstoßen oder gar einen metallischen Schluckauf bescheren.

Selbst nach Longtracks, die an der 8-Minuten-Grenze kratzen, sucht man auf „From The Shadows“ vergeblich. Alles keine guten Vorzeichen, die sich noch dazu musikalisch in dem belanglos wummernden, hardrockigen Album-Anfang fortsetzen und einem sofort den Eindruck vermitteln, dass man es hier mit dem schwächsten Album der amerikanischen Horror-Progger zu tun hat.

Während bei „On A Dark And Stormy Night“ noch ein schweres Gewitter aufzog, ist es nun eine kindlich, aber trotzdem ernsthaft bedrohlich wirkende Spieluhr, die das aktuelle 'Schatten'-Album eröffnet, auch durchaus Spannung aufbaut und uns gleich, nachdem sie verklungen ist, tief in die Finsternis zieht. Eine Finsternis, in der uns jede Menge Metal-Gewitter mit übertrieben ausgereizten (manchmal mulmenden) Bässen erwarten, die anfangs etwas eintönig und sich an recht feste Strukturen klammernd daherkommen, sodass man noch einmal im Booklet genauer nachschaut, ob hier wirklich SHADOW CIRCUS am Werke sind. In den besten Momenten dieser knackigen Tiefton-Metall-Orgie kommen einem allerdings sogar TOOL in den Sinn, was wiederum eine positive Wirkung hinterlässt. Überhaupt ist anzunehmen, dass im Zirkus der Schatten wohl des Öfteren zum Einzug der Gladiatoren TOOL eingespielt wurden…

Trotzdem rauscht das Album metallisch bretternd an einem vorbei und hinterlässt am Ende die Frage: Waren das wirklich SHADOW CIRCUS?
Antwort: Leider!

FAZIT: Ein Album, für das sich die amerikanischen Horror-Progger SHADOW CIRCUS nach dem Vorgänger „On A Dark And Stormy Night“ gut elf Jahre Zeit ließen – und am Ende mit „From The Shadows“ den Eindruck vermitteln, dass sich die Wartezeit nicht gelohnt hat. Statt weiter im retro-progressiven Gruselgewand zu erscheinen, brettert und wummert es viel zu oft metallisch-einfallslos vor sich her und überzeugt neben der musikalischen Banalität auch gestalterisch nicht, sondern kündigt im Grunde schon die Banalität für die Ohren durch eine ähnliche Banalität für die Augen an. Und selbst der Versuch, mit zwei Musikern aus dem Umfeld von Devin Townsend und Pain Of Salvation zu punkten, scheitert auf „From The Shadows“ kläglich. Versöhnlich ist nur, dass sich das Album von einem miesen Anfang hin zu einem recht guten – weil typisch für die 'alten' SHADOW CIRCUS – Ende entwickelt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 790x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Vampires
  • A New Death
  • Into The Fire
  • Moonshine Haze
  • From The Shadows
  • Through The Witching Hour (Misery Inside)
  • Pay The Piper

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Jason Cantwell
gepostet am: 05.02.2024

It's a shame that the European sites appear to only be able to see that this album is not retro prog, and all thoughts stop there. So, the band stopped imitating music from the 70's, and so are then accused of banality in a quest for a new and original sound? For anyone not taking notice of the guitar soloing, I can only assume the reviewer skips after hearing the first 30 seconds. I also see no mention here of the lyrics, the themes of mental health through the pandemic and political turmoil of the world during the time it was created. And to fault a band now for packaging is pretty useless - do you know the expense of doing that, and for what? Do people still buy them? Sad that the band may have thought they had an ally here and went through the expense, for what?
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