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Myrath: Karma (Review)

Artist:

Myrath

Myrath: Karma
Album:

Karma

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: earMusic / Edel
Spieldauer: 47:37
Erschienen: 08.03.2024
Website: [Link]

Auf ihrem sechsten Album möchten MYRATH augenscheinlich nichts anbrennen lassen. "Karma" ist von vorne bis hinten auf Masse gepolt, obwohl die Band ihren sogenannten "Oriental Metal" - siehe ihre einstigen Tourpartner Orphaned Land - in keiner Weise verwässert.

Das neue Material des tunesischen Quintetts wurde klanglich modern beziehungsweise knallhart in Szene gesetzt, wobei zwar unter anderem Kévin Codfert (Keyboards, Adagio) und Kadinja-Gitarrist Pierre Danel (bereits auf "Shehili" von 2019 zu hören gewesen) aus Frankreich als Gäste auftreten, aber unterm Strich ein radiofreundlich übersichtliches Werk entstanden ist, da alle Songs die Fünf-Minuten-Marke deutlich unterschreiten. Das ist jedoch angesichts der spielerischen und schreiberischen Klasse der Band kommerziell im allerbesten Sinn.

Der aufwändig mit Percussion arrangierte Opener 'To The Stars', das feurige 'Candles Cry' und die Hymne 'Child Of Prophecy' sind vom Start weg mustergültige MYRATH-Standards, das orchestrale 'Into The Light' (Streichinstrumente, Saxofon, Trompete und Posaune kommen übrigens nicht aus dem Sample-Äther, sondern von Musikern aus Fleisch und Blut) betont den Prog-Aspekt zusammen mit Chören ('Temple Walls') und einem Reichtum an Melodien, die sich leicht einprägen, ohne abgeschmackt zu wirken.

Frontmann Zaher Zorgati hat nach wie vor reichlich Soul in der Stimme, weshalb sich abermals Vergleiche mit dem Amerikaner Russell Allen aufdrängen… die weiterhin auch musikalisch stichhaltig sind: Ähnlich wie bei Allens Combo Symphony X treffen bei MYRATH sozusagen Pantera-Gitarren auf die immer noch AOR-kompatible Verspieltheit von Kansas oder Queen (höre insbesondere 'Let It Go') zu progressivsten Zeiten, verbrämt natürlich mit Elementen aus dem nahöstlichen/nordafrikanischen Kulturkreis der Musiker.

Was die Tunesier jedoch bleiben lassen, sind Ausbrüche in höhere Tempobereiche, doch dafür groovt "Karma" immer wieder verboten gut, wobei Anis Jouinis Bass wie in 'The Wheel Of Time' ständig präsent in den Vordergrund rückt. falls man MYRATH überhaupt einen Vorwurf machen kann, dann dass sich die Kompositionen auf ihrem jüngsten Werk zu stark ähneln. Die Ausbeute an Ohrwürmern ist andererseits so hoch, dass die Freude an der Platte lang anhält - von den vielen kleinen spielerischen Details ganz zu schweigen.

FAZIT: Falls MYRATH nicht sowieso schon im Metal-Mainstream angekommen sind, dürften sie dieses Ziel (so es denn eines ist) mit "Karma" erreichen. Die 2001 als Xtazy gegründete Band profitiert davon, seit 2011 in fester Besetzung zu arbeiten, und führt ihren orientalisch gefärbten, melodisch hell glänzenden Progressive Metal beängstigend nah an die Perfektion heran. Spannend ist daher vor allem die Frage, wohin sich der Fünfer in Zukunft entwickeln wird - Stagnation auf hohem Niveau oder Neuerfindung des eigenen Sounds?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1605x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 1. To The Stars
  • 2. Into The Light
  • 3. Candles Cry
  • 4. Let It Go
  • 5. Words Are Failing
  • 6. The Wheel Of Time
  • 7. Temple Walls
  • 8. Child Of Prophecy
  • 9. The Empire
  • 10. Heroes
  • 11. Carry On

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Thomas
gepostet am: 09.05.2024

User-Wertung:
9 Punkte

Für mich das bisher mit Abstand schwächste Album der Combo. Myrath gehen Pop
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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