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Isidor Fanzine: Ausgabe 9 (Review)

Artist:

Isidor Fanzine

Isidor Fanzine: Ausgabe 9
Album:

Ausgabe 9

Medium: Fanzine
Stil:

Open-Minded

Label: Eigenveröffentlichung
Spieldauer: 108 Seiten
Erschienen: 22.08.2024
Website: [Link]

Natürlich zieren sie auch das Titelblatt der neunten Ausgabe: Die Vierbeiner Pete und Paul sind und bleiben DER Blickfang des ISIDOR-Fanzines, und neben dem Enthusiasmus von Herausgeber Bernd Spring ist das eine wesentliche Konstante dieser ungemein eigenwilligen Publikation, deren punkiger Charakter keineswegs im Widerspruch zum gediegenen Design steht.

Die längste Story ist in dieser Ausgabe umfasst einen launigen Plausch mit Mark Kowarsch (ex-SHARON STONED), dem Herausgeber Bernd einen bunten Strauß von Liedern vorspielt, worüber die beiden von Höcksken auf Stöcksken kommen – und schließlich vereinbaren, dass sie… aber das könnt Ihr selbst nachlesen.

Für Metal-Fans am Interessantesten dürfte das Interview von Mathias Hamich mit Remi von INCULTER und MORAX sein, der als vergleichsweise junger – nicht um zu sagen: spätgeborener – norwegischer Musiker zur von mörderischer Gewalt geprägten Ära im landeseigenen Black Metal Stellung bezieht, ohne diese Zeit miterlebt zu haben. "Ich wünschte mir manchmal, in einer Zeit vor dem ganzen Musik-Streaming zu leben", so der in Bergen lebende Musiker im Hinblick auf aktuelle Herausforderungen.

Einen vierseitigen BRUCE-SPRINGSTEEN-Konzertbericht habe ich nicht unbedingt im ISIDOR erwartet, doch ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und schwelge beim Schmökern in Erinnerungen an das Konzert in der Westfalenhalle, welches ich als 15-jähriger mit meinem Vater besuchte.
Überhaupt gilt für das ISIDOR "erwarte das Unerwartete", denn Bernd und seine Gastschreiber legen sich stilistisch und inhaltlich nicht so fest, dass sich das mit gängigen Slogans abkürzen ließe. Nicht umsonst findet sich auf dem Deckblatt unter dem Logo der Zusatz: "Musik, Kultur, Sport, Alltag und andere Grausamkeiten: Intrinsisch motivierte Texte zur fokussierten Aggressionsreduktion" – jetzt wisst Ihr Bescheid, oder (schaut einfach mal auf der Isidor-Homepage vorbei)?
Wenn ein Fanzine in solch bemerkenswert kurzem Rhythmus in ebenso persönlichem wie starken Design mit kunterbuntem Inhalt erscheint, dann lässt das auch die "professionellen" Musik-Magazine (die am Kiosk ausliegen) ziemlich blass erscheinen. Die neunte Ausgabe des ISIDOR-Fanzines umfasst 108 Seiten im DinA5-Format und kostet unglaubliche 2,90 € (plus Porto), was vielleicht nicht nur bei mir die Frage aufwirft, welchem Nebenerwerb die beiden Cover-Modelle Pete und Paul nachgehen, wenn sie nicht für die Frontseite des ISIDOR posieren oder Anti-Burzum-Aufkleber austragen…?!

FAZIT: Musikstilistisch nahezu grenzenlos, politisch links bis radikal, ästhetisch verwegen und mit enthusiastischer Schreibe widersetzt sich auch die neunte Ausgabe des ISIDOR-Fanzines der allzu weit verbreiteten Gefälligkeit in Nischen wie im Mainstream, und setzt starke eigene Akzente vor allem im Gespräch mit Musikverrückten.

Thor Joakimsson (Info) (Review 1021x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Diese Ausgabe beantwortet vielleicht folgende Fragen:
  • Was macht der Vorgarten-Monolith nachts?
  • Welche Songs kann Mark Kowarsch (SHARON STONED, SPEED NIGGS, TORTUGA BAR, ANTIKÖRPER RADIOSHOW …) nicht ausstehen?
  • Wie haben sich die alten Dischord-Helden von SOULSIDE und SCREAM live geschlagen?
  • Wie oft hat Isidor-Autor Markus den Song „Born In The USA“ schon live gehört?
  • Warum kommt eine relativ unbekannte Band wie die BAD//DREAMS von Australien angereist, um in der Schwäbischen Provinz zu spielen?
  • Wie kann man sein komplettes Leben in einem Autokino verbringen?
  • Schlachtrufe oder Blastrufe BRD – wer schreit lauter?
  • Warum weint Dimitri?
  • Kann man neue Platten von alten Helden noch anhören?
  • Wovon ernähren sich Zebra-Asseln?
  • Kann man mit noch nicht mal 30 Jahren Thrashmetal so spielen wie SEPULTURA in den 80ern?
  • Wozu tanzen Klingonen?
  • (Inhaltsangabe kopiert von www.isidor-fanzine.de)

Besetzung:

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