Metal und Bier. Das ist bekanntlich eine weitläufig beliebte Kombination. Die Leipziger von CAROOZER huldigen mit „The Brewtal Truth“ auf Albumlänge dieser Paarung, wobei sie stets ein zwinkerndes Auge auf ihre Themen werfen.
Das ist schon mal grundsätzlich sympathisch, genauso wie die Musik der stilistischen Einordnung im Groove Metal gerecht wird. Das Material drückt wie Bolle, die Riffs haben Gewicht und die Rhythmusfraktion arbeitet sich mit schweißtreibender Energie durch die Songs.
Bier, Schweiß und Groove Metal?

Ja, so in etwa lässt sich dieses Album zusammenfassen und dank einer Prise Humor wirken die Herren auch ein wenig wie die Heavy Metal-Kumpel von nebenan.
Natürlich ist das alles gut gemacht und von fehlender Leidenschaft kann wohl kaum die Rede sein, allerdings wirkt „The Brewtal Truth“ auch eher wie eine Ersatzdroge.
Denn auch wenn die Band wohl kaum im Sinn hat, das Genre zu revolutionieren, wenn beim Hören Namen wie PANTERA, in puncto Groove hier und da auch alte MACHINE HEAD um die Ecke lugen, dann führt der Griff ins heimische Plattenregal doch eher zu geliebtem Stoff dieser Altväter, als zu „The Brewtal Truth“.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass CAROOZER ihre Sache schlecht machen.
Denn, um mal den Biervergleich des Titels heranzuziehen: Ab und an eine neue Sorte Gerstensaft läuft bestens durch die Kehle, letztendlich wird im heimischen Wohnzimmer aber doch das persönliche Lieblingsgebräu verkostet.

FAZIT: CAROOZER erfinden den Groove Metal auch mit „The Brewtal Truth“ nicht neu. Da das aber wohl weniger das Ziel der Band ist, geht ihr Album als gut gemachte Gerne-Scheibe wohl am ehesten als Ersatzdroge zu den Schwergewichten des Genres vom Platz.