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Caligula's Horse: Charcoal Grace (Review)

Artist:

Caligula's Horse

Caligula's Horse: Charcoal Grace
Album:

Charcoal Grace

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Cent
Spieldauer: 62:02
Erschienen: 26.01.2024
Website: [Link]

Schon zur Zeit von "Rise Radiant" (2020) gingen CALIGULA'S HORSE offen mit der Schwere um, die aufgrund der Pandemie auf ihnen lastete, und das neue (sechste) Werk der 2010 gegründeten Combo aus Brisbane an der australischen Goldküste arbeitet sich sozusagen an den Nachwirkungen ab. Leichtigkeit hört man also nicht auf "Charcoal Grace".

Der zehnminütige Opener 'The World Breathes With Me' bricht nach einer zweimaligen Themendurchführung nebst Solo-Bridge in sich zusammen, um sich dramatisch zu einem letzten Refrain hochzuschrauben. 'Golem' wurde sicherlich nicht umsonst zur ersten Single auserkoren, da die Art und Weise, wie Jim Greys entrückte Stimme darin über einem rhythmisch komplexen Fundament schwebt, bezeichnend für die Kerndisziplin der Band steht, die Kombination weiter Melodiebögen mit knallharten Stakkato-Rhythmen.

Das Rückgrat des Albums bildet das logischerweise aufgrund seiner Länge das vierteilige, 24-minütige Titelstück, obwohl die einzelnen Segmente auch getrennt voneinander funktionieren: 'I Prey' startet als pompöse Instrumental-Ouvertüre, bevor Grey quasi ruhig zu erzählen beginnt. Geflüsterte Textzeilen bauen Spannung auf, und folgerichtig wird der Track immer dichter, wobei er sich strukturell am Vortrag des Sängers orientiert.

'A World Without' bewegt sich in ähnlichen Bahnen, bloß mit halbwegs gelöster Stimmung wie zur Vorbereitung auf das Akustikgitarren-Gesangs-Zwischenspiel 'Vigil'. Reibungspunkte beziehungsweise Kontraste, auf denen CALIGULA'S HORSEs Musik 2024 mehr denn je zu beruhen scheint, entstehen erst wieder im Finale 'Give Me Hell', dessen fülliger Bombast sich abermals dem Sänger unterordnen muss, bis sich zum Schluss wuchtige Riff-Salven durchsetzen - ein stimmungsmäßig ambivalentes Ende, das insofern Sinn ergibt, als drei weitere nicht unerhebliche Kompositionen folgen.

Die Ballade 'Sails' wabert geradezu klassisch proggy auf einer 'Dust in the Wind'-Akkordfolge (Kansas) ins Ohr, was 'The Stormchaser' umso kraftvoller erscheinen lässt. So ausgiebig, wie Grey hier sein Falsett bemüht, rückt er seine Band in den engeren Dunstkreis von Leprous, doch neben jüngeren Haken fallen keine weiteren passenden Referenzen ein.

'Mute' - wieder zwölf zusammenhängende Minuten - stellt erneut die Hauptdisziplin des Quartetts ins Schlaglicht: nahezu traditioneller Progressive Rock (mit Flöte!) trifft auf tiefergelegte Gitarrensalven, die der facettenreichen Performance des Frontmanns folgen.

FAZIT: "Charcoal Grace" ist sperriger als sein Vorgänger ausgefallen und vermittelt zuweilen den Eindruck, die Kernthemen zwischenmenschliche Verbindung, Entfremdung und Handeln unter äußerlichen Zwängen würden CALIGULA'S HORSE am zwanglosen Musizieren hindern. Große Melodien oder überhaupt denkwürdige Momente bleiben ebendies - momentan und flüchtig, ohne dass die Band ihr gewaltiges Potenzial ausreizen würde. Angst vor der eigenen Courage oder die sich selbst erfüllende Prophezeiung des Underdog from Down Under?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2013x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The World Breathes With Me (10:00)
  • Golem (05:20)
  • Charcoal Grace I: Prey (07:48)
  • Charcoal Grace II: A World Without (06:48)
  • Charcoal Grace III: Vigil (03:22)
  • Charcoal Grace IV: Give Me Hell (06:13)
  • Sails (04:31)
  • The Stormchaser (05:57)
  • Mute (12:00)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Werner
gepostet am: 27.01.2024

User-Wertung:
15 Punkte

Ich fand schon das letzte Album großartig von dieser Band, aber die neue Scheibe hat mich echt weggehauen, nochmal eine Schippe drauf gepackt - super! Besser und energetischer kann man Prog Metal nicht gestalten - Anlage aufreißen und scheißgebadet mit qualmenden Ohren da sitzen und ehrfürchtig lauschen - am besten Licht aus, Rolläden zu und Lichtorgel an. Ekstase pur!
Werner
gepostet am: 27.01.2024

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Werner
gepostet am: 27.01.2024

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Werner
gepostet am: 27.01.2024

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Werner
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Werner
gepostet am: 27.01.2024

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Werner
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Werner
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Werner
gepostet am: 27.01.2024

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Ich fand schon das letzte Album großartig von dieser Band, aber die neue Scheibe hat mich echt weggehauen, nochmal eine Schippe drauf gepackt - super! Besser und energetischer kann man Prog Metal nicht gestalten - Anlage aufreißen und scheißgebadet mit qualmenden Ohren da sitzen und ehrfürchtig lauschen - am besten Licht aus, Rolläden zu und Lichtorgel an. Ekstase pur!
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