Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Rafael Pacha: A Bunch Of Forest Songs (Review)

Artist:

Rafael Pacha

Rafael Pacha: A Bunch Of Forest Songs
Album:

A Bunch Of Forest Songs

Medium: CD/Download
Stil:

Instrumentaler Progressive-Folk-Rock

Label: Seacrest Oy/Just For Kicks
Spieldauer: 63:32
Erschienen: 28.04.2023
Website: [Link]

Was für Eier legt uns denn der längst zum Dauergast bei THE SAMURAI OF PROG gewordene Gitarrist und Keyboarder sowie Multiinstrumentalist und GUILDMASTER aus Spanien, RAFAEL PACHA, ins diesmal so schön auf der Vorderseite des Booklets (nicht Digipaks) gemalte Nest?
Die Antwort fällt einfach: Sicher wieder echt TSOP-typische mit viel Prog und anderen stilistischen Beigaben. Von Pacha werden, wie er es ebenfalls im Booklet zu „A Bunch Of Forest Songs“ ankündigt, eindeutig die vom Folk geprägten bevorzugt. Eine Mischung, die bestens auf diesem feinen und im besten Klang daherkommenden Instrumental-Album funktioniert, das er als ein „Best Of“ deklariert. Doch auf CD ist es im Grunde kein „Best Of“, denn alle hier ausgewählten Aufnahmen stammen aus über 20 Jahren, wurden aber fast ausschließlich digital als Download-Alben veröffentlicht.

Darum stellen wir hier gleich den ersten eindeutigen Unterschied zu den vielen TSOP-Alben her: Pacha kommt ohne Gesang aus. Und der fehlt uns beim Hören dieser spannenden Folk-Prog-Kombination auch nicht.
Und auch eine zweite Auffälligkeit darf festgestellt werden: Pacha fährt hier nicht eine riesige Gastschar an Musikern auf, sondern beschränkt sich auf wenige, die den Sound trotzdem mit ihren Flöten, Geigen und Percussion richtig fett machen.

RAFAEL PACHA beweist sich zudem als großer Multiinstrumentalist, spielt neben der Gitarre auch Keyboards, Bässe, Geigen, Flöten und vieles mehr.
Huch? Ist dieser RAFAEL PACHA etwa ein verkappter MIKE OLDFIELD oder ROBERT REED?
Ja, man könnte es glauben und liegt damit gar nicht mal so falsch. Nur dass bei Pacha der Folk und das Akustische deutlich überwiegen.

Aber auch die durchgängige Unterstützung seines TSOP-Busenfreundes, des Schlagzeugers KIMMO PÖRSTI, mit dem er bereits vor einem guten halben Jahr das gemeinsame Album „Views From The Inner World“ veröffentlichte, trägt maßgeblich zu diesem Eindruck bei. Gerade weil er mit seinem Schlagzeugspiel die älteren Aufnahmen nachträglich 'aktualisiert' hat.
Sagen wir es mal so: Was der Multiinstrumentalist ANTONY KALUGIN, der übrigens auch auf „Toki No Kaz“ von THE SAMURAI OF PROG mitwirkte, für KARFAGEN, AKP und SUNCHILD oder ROBERT REED für MAGENTA und sein grandioses OLDFIELD-likes Soloschaffen ist, das ist RAFAEL PACHA ebenfalls auf seinen Solo-Alben, die sich deutlich den folkloristisch-akustischen Momenten der frühen Oldfield-Alben mit Schwerpunkt auf „Hergest Ridge“, „Ommadawn“ und „Incantations“ annähern.

Vieles auf dem Album ist ruhiger und recht entspannt.
Das zwischen einigen Stücken 20 Jahre liegen, merkt man nicht. Man fühlt sich wohl beim Hören, besonders wenn traditionelle Instrumente wie Dudelsäcke oder jede Menge Flöten, aber auch Geigen und gänzlich unbekannte Instrumente auftauchen. RAFAEL PACHA lässt eben statt dem Prog viel stärker dem Folk freien Lauf auf dieser Zusammenstellung der für ihn wichtigsten Stücke. Und wir dürfen Anteil daran haben und in den Sphären schweben, die uns als erster ein Herr Oldfield öffnete, besonders als er sich an seinen Lieblingsplatz zurückzog, um zur Ruhe zu finden: Hergest Ridge.

FAZIT: Er ist der GUILDMASTER und Stammgast bei THE SAMURAI OF PROG und viel mehr schon seit über 20 Jahren ein leidenschaftlicher Folk-Musiker, der dem Progressive Rock ebenfalls sehr zugeneigt ist und so einiges speziell aus dem „Hergest Ridge“-Album von Herrn Oldfield für seine eigenen sehr ansprechenden, größtenteils ruhigeren, instrumentalen Folk-Prog-Stücke als Inspiration einfließen lässt. Dass er dabei ganz auf seine dicken Prog-Freunde, den Schlagzeuger KIMMO PÖRSTI und Bassisten MARCO BERNARD nicht verzichten kann, erscheint schon logisch, genauso wie die großartige Gestaltung von Digipak und Booklet (mit vielen historischen Bildern aus dem 19. Jahrhundert) direkt aus dem Hause der Prog-Samuraien. RAFAEL PACHAs Seite ist bei den sich von 1999 bis 2022 erstreckenden Aufnahmen in erster Linie dem ruhigen, mit vielen landestypischen und historischen Instrumenten verwirklichten Folk zugewandt, die zweite Linie aber streichelt zärtlich den Prog (auch weil Pörsti erst 2022 über alle ausgewählten Stücke nachträglich seine Schlagzeugspiel setzt und das Album mit arrangiert und produziert) und lässt am Ende „A Bunch Of Forest Songs“ zu einem weiteren hochwertigen Album in der Reihe aller THE SAMURAI OF PROG-Alben und deren weit ausgedehntem Musikerumfeld werden.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1493x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Piper's Dream
  • Akelarre
  • Inma's Song
  • Ossian By The Door
  • Balkan Rashness / Pivo U Staklu
  • Bean Sidhe
  • Dance Of Rohan
  • Artañola
  • La Mujer Del Músico (The Musician's Wife)
  • Kenningar (Swordwater)
  • Piper's Nightmare
  • Stormchaser
  • Broceliande

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!