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Old Ruins: Always Heading East (Review)

Artist:

Old Ruins

Old Ruins: Always Heading East
Album:

Always Heading East

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Melodic Black Metal

Label: Doc Gator Records
Spieldauer: 45:27
Erschienen: 15.09.2023
Website: [Link]

OLD RUINS kommen wie die deutschen Metal-Urgesteine SODOM aus Gelsenkirchen. Die geographische Nähe bedeutet indes noch lange nicht, dass man auch eine stilistische konstatieren muss. Das 2019 zunächst als Duo gegründete und mittlerweile vier Mann starke Projekt legt mit seinem Einstand „Always Heading East“ denn auch keine Thrash-Metal-Scheibe vor, sondern weitestgehend melodischen Black Metal skandinavischer Natur, der bisweilen in betont traditionelle Gefilde ausreiten darf. Ganz neu ist das Liedgut hingegen nicht, da die vier Gelsenkirchener einen Teil der Songs schon 2020 in EP-Form lanciert haben. Man könnte auch sagen, dass die ihrerzeit selbstbetitelte EP um neue Songs bereichert und nunmehr zu einem Longplayer erweitert wurde.

Das rhythmisch vor allem ans Midtempo gebundene Material wartet mit achtbarer Gitarrenarbeit auf. Cleane Passagen geraten dabei durchaus stimmungsvoll („The Dark Wanderer“). Typisches Riff-Geflirre, machtvoll, episch und erhaben, zeigt die schwedische Seite des Ruhrpott-Vierers („The Fallen Temple“), während andere Stücke ("The Desert Sands", "Lord Of Hell") Richtung Norwegen verweisen und verdächtig nach IMMORTAL tönen. Die obligatorische Solo-Einlage, etwa im letzten Drittel der Songs, wäre wohl kaum ein solch beliebtes Stilmittel, wenn der Lead-Gitarrist sich nicht einiges zutrauen würde. Seine spieltechnischen Fähigkeiten rechtfertigen, dass er sich jederzeit auf die nämliche Weise einbringen darf. Dieser Einlage ungeachtet, den Refrain von „Risen From The Grave“ verwandelt er sogar in einen schmissigen Hinhörer mit Hit-Qualität.

Insgesamt ist das Material über die Dreiviertelstunde hinweg auf Eingängigkeit gepolt. Neben einer harmoniereichen Melodic-Black-Metal-Schlagseite bietet sie nachvollziehbare und überschaubare Song-Strukturen. Gerade letzter Punkt führt jedoch leider dazu, dass eine gewisse Vorhersehbarkeit zu Lasten der Aufmerksamkeit geht. Außerdem geben sich die acht Lieder (Intro und Outro nicht mitgerechnet) im Vergleich zu stilistisch ähnlichen Vertretern auf Dauer zu zahm. Will sagen: Keine wilde Fahrt, keine Vielzahl verspielter Gitarrengriffe, keine allzu starken Kontraste. Das mag manchem Metalhead in der Summe nicht bissig und nicht extrem genug sein. Vielleicht hätte da die eine oder andere fiese Black-Metal-Eruption gut getan. Zumindest hätte sie, zusammen mit dem markigen, aber manchmal zu unflexiblen Gekeife, das Aggressionspotenzial der Langrille auf das nächste Level gehievt.

FAZIT: Vom ersten Track an bleiben OLD RUINS auf Linie. Man weiß nach drei Liedern, was einen auf dem Rest von „Always Heading East“ erwartet, und das ist schnörkelloser Melodic Black Metal mit organischem Songwriting. Leider sorgt das mithin überraschungsarme Material gegen Ende für gähnende Münder, gleichwohl die technische Umsetzung durchweg einwandfrei ist. Für die Genre-Speerspitze brauchen die vier Gelsenkirchener demnach noch Zeit. Zeit, die dieses Projekt groß werden lassen könnte.

Tim Rahrbach (Info) (Review 1700x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • From The Servant’s Diary (1:10)
  • The Dark Wanderer (6:56)
  • Tristram (4:56)
  • The Desert Sands (4:55)
  • Risen From The Grave (7:03)
  • The Fallen Temple (6:50)
  • Mephisto (5:41)
  • Lord Of Hell (4:07)
  • Sescheron (4:59)
  • … Brave Last Words (0:56)

Besetzung:

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