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Kontroll-Raum: Gate 23 (Review)

Artist:

Kontroll-Raum

Kontroll-Raum: Gate 23
Album:

Gate 23

Medium: CD/Download
Stil:

Electronica, Berliner Schule, Chill-Out

Label: Manikin Records
Spieldauer: 73:13
Erschienen: 14.10.2023
Website: [Link]

23 ist neben 42 die große, beinahe magische Zahl, die Leben und Welt erklären kann. Die Antwort auf (beinahe) alles. Das große Rätsel, die Tür, hinter der sich das Unbekannte oder die weltumspannende Verschwörung der Illuminaten verbergen kann. William S. Burroughs hat 1967 (errechnet die Quersumme!) mit seiner Story „“23 Skiddoo Eristic Elite“ Schlüssel und Schloss angefertigt, Robert Anton Wilson hat die 23, nicht nur mit seiner „Illuminati“-Trilogie, salonfähig gemacht. Wenig verwunderlich, dass sich der KONTROLL-RAUM zweieinhalb Jahre nach dem „Check In“ an „Gate 23“ befindet.

Bas Broekhuis, Frank Rothe und Mario Schönwälder haben das richtige Händchen für mystische Untertöne, hieven das Bedrohliche aus dem warmen Wohlklang an die Oberfläche und knüpfen ebenbürtig ans Debüt an. Der „Runaway“ zum Start ist keine hektische Flucht die Gangway hinunter, eher ein dunkles Treibenlassen mit fremdem Ziel. Erst später wird Rhythmik prägender, ohne komplett das Ruder zu übernehmen. Immer wieder gleitet das Trio bei gemäßigtem Tempo durchs Programm, kosmischer Kuriere auf dem Weg durch die Wartehalle. TANGERINE DREAM zu „Phaedra“-Zeiten sind meist näher als Klaus Schulze, auch wenn „Mirage“ nur eine Weggabelung entfernt wartet.

Das pluckert und flirrt, der Sequenzer bekommt Arbeit, zwischendurch wird auch einmal eine Gitarre emuliert und zarte Klingelmelodien laden ein zu Partys in verwunschenen Häusern. Am Ende warten Katzen, Schafe und Hunde, fast wie bei PINK FLOYDs nebenan. Das Dunkle, Schwebende bleibt und ob Tor 23 geöffnet wird, steht in den Sternen.

FAZIT: Obwohl das längste Stück des Albums für elektronische Verhältnisse mit vierzehneinhalb Minuten vergleichsweise kurz ist, erschafft der KONTROLL-RAUM einen langwährenden Spannungsbogen, der das Fließende mehr betont als schroffe Brüche. „Gate 23“ ist so traumverhangen wie ergötzlich.
Innehalten und Fortschreiten halten sich die Waage, musikalisch ist alles im Lot. Wie bei Manikin-Produktionen gewohnt werden die Klippen des Schlafes und der einlullenden New Age-Bräsigkeit gekonnt umschifft. Feine Fortsetzung.

Jochen König (Info) (Review 1612x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Runaway 11:15
  • Waiting For Departure 10:16
  • The Impossible Groove 9:47
  • Rumble @ Bungalowdorf 8:46
  • Sparkling 11:10
  • It All Starts With The Second Step 14:20
  • Cats, Sheep & Dogs 7:24

Besetzung:

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