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Hämatom: Lang lebe der Hass (Review)

Artist:

Hämatom

Hämatom: Lang lebe der Hass
Album:

Lang lebe der Hass

Medium: CD/Download
Stil:

Neue Deutsche Härte

Label: Anti Alles
Spieldauer: 36:09
Erschienen: 04.11.2022
Website: [Link]

HÄMATOM genießen einen zweifelhaften Ruf innerhalb der Metal-Szene. Denn von gesellschaftskritischen Texten bis hin zu wenig gehaltvollem Ballermann-Sauf-Metal ist es bekanntlich nur ein kleiner Schritt. Da dürfte der Opener gleich Wasser auf die Mühlen der Bandhasser sein, denn simpler Mitgröhl-Metal, der dem exzessiven Alkoholgenuss frönt, zeugt eher wenig von lyrischer Tiefe.

Ob „Gaga“ dann die logische Konsequenz des vorherigen Saufgelages ist, wird zwar nicht klar, aber ob es spaßig ist, sich für die eigene Geisteskrankheit zu feiern, sei hier mal dahingestellt. Aber genauso wie der folgende Titeltrack nisten sich sämtliche Songs sehr schnell im Ohr ein.
Klar, das ist wahlweise sowohl Vor- als auch Nachteil, denn der Bandhasser wird das große Kotzen bekommen, weil die Texte und Melodien unversehens immer wieder im Kopf aufploppen, für den geneigten Fan wird aber genau das die Tageslaune steigern.

Gut, ob die wenig subtile Kritik an der menschlichen Spezies in „Keinen Bock auf Menschen“ jetzt künstlerisch wertvoll ist, kann und darf diskutiert werden, genauso wie das übertrieben prollige „Strassenbande 666“ die Gemüter sicherlich immer noch erhitzen dürfte.

Das kleine 'aber' an dieser Stelle ist, dass die Songs eben doch eine nicht unerhebliche Anhängerschaft finden (wie z.B. die Slots der Bands auf Festivals wie Wacken beweisen) und dass sie, ob das dem Hörer gefällt oder nicht, allesamt ohrwurmig daher kommen und sich eben einige Zeit durch den Kopf schlängeln.
Ein Stück wie „SOS“ streut auch ein wenig Sozialkritik in das Album ein, vermengt dabei diverse Umstände der Gegenwart und stellt die Frage, ob jemand den Notruf hört. Allerdings will trotz, oder wegen(?) des Pathos und dem tendenziell martialischen Anstrich so gar nix hängen bleiben.
Der Song rauscht einfach durch.
Die Hommage an den besten Freund, der einem trotz Arschloch-Attitüde nie von der Seite weicht, ist dagegen durchaus gelungen und lässt sich mit der besungenen Person problemlos mitgrölen.

„Räche sich wer kann“ erklärt sich von selbst, wartet aber mit einem Gastauftritt von Robert „Robse“ Dahn (Ex-Equilibrium) auf und soll daher nicht unerwähnt bleiben.
Nachdem „Olympia“ mit pathosschwangerer Epik vom Leben als Wettkampf inklusive Entbehrungen, Schmäh und fehlender Fairness handelt, beendet „It’s raining beer“ das Album im selben Party-Modus, mit dem es beginnt. Das SALTATIO MORTIS-Feature peppt den Song tatsächlich wertig auf, denn zur Sackpfeife lässt es sich bekanntlich noch etwas ausgelassener tanzen, besonders wenn das besungene Gerstenglück zu wirken beginnt.

FAZIT: HÄMATOM bleiben HÄMATOM und werden daher auch mit „Lang lebe der Hass“ immer noch für allerlei Diskussionsstoff zwischen Fans und Bandhassern sorgen. Der Band wird’s aber nach wie vor egal sein, denn der musikalische Stiefel sitzt auch mit diesem Album noch gut am Fuß, wenn er auch schon ein wenig ausgelatscht wirkt.

Dominik Maier (Info) (Review 3230x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Es regnet Bier
  • Gaga
  • Lang lebe der Hass
  • Keinen Bock auf Menschen
  • Strassenbande 666
  • Nobody’s Perfekt
  • SOS
  • Ein Freund
  • Räche sich wer kann
  • Olympia
  • It’s raining beer

Besetzung:

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